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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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auf diese Weise einen leichten Bogen nach Norden. Hier erlebte ich die schon bekannte allmähliche Wandlung des Landes: vom Wald zu Grasland, das schließlich in eine trockene Ebene überging. An einem strahlenden Morgen löste ich mein Lager auf, ritt los und bemerkte kurz vor der Mittstunde eine dunkle Masse, die sich auf der Ebene näherte. Lumpy und ich begaben uns in eine kleine Senke und beobachteten.
    In der Gruppe bewegten sich Vallianer. Sie trugen die weite Kleidung dieses Landes, und ihre Farben wiesen auf zahlreiche Provinzen des Nordostens hin. Doch handelte es sich nicht um eine eroberungswütige Armee. Vielmehr türmte sich persönliche Habe auf einfachen Karren. Frauen schritten dahin, Kinder hielten sich an ihren Röcken fest. Die Männer ritten zur Abschirmung an den Flanken. Es waren echte Hawkwas, Flüchtlinge, die vor dem Zorn der Eisernen Reiter Schutz suchten. In westlicher Richtung zogen sie an mir vorbei. Ich stieg wieder auf meinen Benhoff und setzte den Weg nach Osten fort.
    Vallia – das ich vielleicht sogar ›mein‹ Vallia nennen konnte – war in schlechter Verfassung! Und ich befand mich auf einer simplen Mission für eine dumme, ehrgeizige Frau, die Herrscherin werden wollte und einen verflixten und angeblich verzauberten Ring suchte. Beinahe hätte ich die Zügel angezogen, um kehrtzumachen. Aber der Skorpion war ein klares Signal gewesen. Ich mußte den verdammten Ring beschaffen. Es war eine ausgesprochen sinnlose Aktion; doch so lächerlich diese Seite der Angelegenheit auch war, die Realität auf der anderen war um so düsterer und schrecklicher.
    Gegen den äußeren Anschein handelte es sich hier nicht um ein prächtiges Suchspiel in hoher Tradition; vielmehr kämpfte ich um Einsätze, die weitaus höher waren.
    Ich habe wenig Lust, die Ereignisse während der Suche nach dem Ring des Geschicks in allen Einzelheiten zu schildern. Marta hatte mir alles gesagt, was sie über seinen Aufenthaltsort wußte, und ihre Informationen waren sehr zutreffend. Phu-Si-Yantong würde in einem solchen Punkt keinen Fehler machen. Vermutlich versuchte er die arme Frau auf diese Weise abzulenken, nachdem er erkennen mußte, daß seine hamalischen Legionen versagt hatten. Wie jeder andere Mensch war er bei seiner Arbeit auf die verfügbaren Werkzeuge angewiesen. In Yantongs Fall waren diese Werkzeuge in den meisten Fällen Männer und Frauen. Die Hamalier aber waren auf dem Schlachtfeld erniedrigt worden. In seinem ehrgeizigen Wahn würde Yantong bestimmt andere Streitkräfte zusammenrufen; im Moment ließ er diese Frau mit Hilfe eines durchsichtigen Volksmärchens für sich arbeiten.
    Die Niederlage der hamalischen Armee vor den Mauern Cansinsax' war nicht die erste, die sie gegen die Eisernen Reiter erlitten hatte; gleichwohl wollte sich kein Hamalier der schändlichen Tatsache stellen, daß ihre Kampferfahrungen, ihr professionelles Soldatensystem, ihre berühmten Gesetze nicht ausreichten, die gepanzerte Kavallerieattacke der Radvakkas und ihrer Benhoffs aufzuhalten. In Thiurdsmot war von einem neuen Kampf mit Flugsoldaten die Rede gewesen, wobei Voller die Abschirmung übernehmen und Varterbatterien die Armbrüste unterstützen sollten. Zu schaffen war dies natürlich; ich wußte nur nicht, ob ich anwesend sein wollte, um dieses schreckliche Schauspiel zu verfolgen.
    Als die Hamalier vor Cansinsax mit ihren Feinden zusammenprallten, hatten ihre Kampfschreie – das böse, schrille, fordernde ›Hanitch!‹ ›Hanitch!‹ – geradezu verzweifelt, beinahe schon hysterisch über das Schlachtfeld geklungen. In Nikwald waren die Spuren der Veränderungen deutlich zu erkennen. Bei zahlreichen Steingebäuden und Holzbauten standen nur noch verkohlte Außenwände. Um einen großen Kyro war eine zentral gelegene Sektion intakt geblieben, die architektonisch einen gewissen Anspruch erhob; hier stellten die Radvakkas ihre Benhoffs unter, errichteten Kochstellen und Waffenkammern und benahmen sich im allgemeinen, wie man es von überheblichen Barbaren auf zwei Welten gewohnt ist.
    Ursprünglich hatte es in Nikwald vier Tempel gegeben, deren wichtigster Junka geweiht war, einer göttlichen Manifestation, die im Nordosten großes Ansehen genoß. Der zweite, der angesichts der wirklichen Bedeutung Opaz' der erste Tempel im Ort hätte sein müssen, trotz der echten Selbstbescheidung, die ein Wesensmerkmal dieser Religion ist, war den Unsichtbaren Zwillingen gewidmet. Beide Gebäude waren halb zerstört.

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