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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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und die Verfolgung aufnahmen.
    Das Auftauchen der Eisernen Reiter ließ bei den Flüchtlingen neue Panik aufkommen. Kreischend stolperten sie zwischen den knackenden Pflanzen hindurch. Mit Hilfe einiger kräftiger Burschen versuchte ich sie so schnell wie möglich auf den Feldwegen voranzutreiben. Wir brüllten und schwenkten die Arme.
    »Geht so weit ihr könnt, ehe ihr euch versteckt!« brüllte ein Bursche, dem eine Lederkappe schief über einem Ohr hing, dessen Schürze ihn als Schmied auswies. Er hatte sich mit einem schweren Schmiedehammer bewaffnet und schien ein nützlicher Gefährte zu sein. Seine Familie wurde aufgehalten, weil sie sich um eine schwerkranke Frau kümmerte. Ich hoffte, sie würden es schaffen. Aber weil ich zuweilen ein Idiot bin, fand ich mich plötzlich ganz am Ende des Flüchtlingsstroms wieder. Ich brachte es einfach nicht fertig, nach vorn zu rennen, was mir sicher keine Mühe gemacht hätte. Irgendwie brachte ich es nicht fertig, zu fliehen und diese Leute ihrem Schicksal zu überlassen. Nicht zum erstenmal verfluchte ich diese Regung in mir, das können Sie mir glauben.
    Das Korn ringsum schwankte. Wo das Gras gejätet worden war, stiegen Staubwolken auf. Es war heiß und stickig. Wir mühten uns weiter. Immer wieder drehte ich mich um und schaute zwischen den schmalen Pflanzenreihen nach hinten.
    Es konnte gar nicht anders kommen, als daß eine der Flüchtlingsgruppen von den Radvakkas aufgespürt wurde, und ebenso unausweichlich war, daß gerade in der Ackerfurche, in der ich einigen Flüchtlingen folgte, ein Eiserner Reiter auftauchte. Er bewegte seinen Benhoff mit der typischen täuschenden Kraft. Häßliche große Tiere sind die Benhoffs, mit einer mächtigen Fettrolle um die Brust zur Speicherung von Nahrung in der widrigen nördlichen Heimat, mit breitem Widerrist und Hüften und Kruppe, die für meinen Geschmack ein wenig zu aggressiv geschwungen sind. Der Eiserne Reiter erblickte mich und hob aufmerksam den Kopf.
    Er war mit dem üblichen zottigen Pelz bekleidet – der zweifellos ziemlich verseucht war –, doch wegen des Wetters, das hier um etliches heißer war als in seiner Heimat, waren diese Felle nach hinten geworfen und legten die Rüstung frei, ein schlichtes Lederhemd, das mit Metallplättchen besetzt war, und Eisenstreifen, die an der Hose festgenietet waren. Der Helm war massig und kantig und gekrönt von einem phantastischen Gewirr aus Federn und Benhoffschwanzbüscheln. In einer Sattelscheide führte der Krieger ein Breitschwert und einen Speer mit, doch trug er nach Art der Segesther keinen Schild. Er bot ein häßliches Bild, ein Mann, der wußte, was er wollte, ein einziges Kraftarsenal.
    Am vorderen Rand des Helms hingen etliche Metallplättchen, die, vielfach miteinander verbunden, eine Art Maske mit Augenschlitzen bildeten. An der Seite war dieses Gebilde am Wangenschutz des Helms befestigt.
    O ja, ich kannte diese Radvakkas ziemlich gut! Meine Klansleute hatten wenig Streit mit ihnen, denn zu oft waren die Radvakkas zurückgeschlagen worden. Doch von Zeit zu Zeit tauchten sie auf den Großen Ebenen des Südens auf, und wenn sie Unruhe stifteten, mußte man sich mit ihnen befassen. Und dazu kam es unweigerlich, denn wenn sie sich überhaupt auf etwas verstanden, dann aufs Krawallmachen. Barbaren konnte man sie vermutlich nicht nennen; gleichwohl taten wir es und lagen mit dem Begriff wohl auch einigermaßen richtig.
    Dunkel, unheildrohend, in Eisen gehüllt, so lenkte der Radvakka sein Tier im Trab und schließlich im Galopp auf mich zu. Der Speer senkte sich herab. Er wollte mich im Stehen aufspießen.
    Meine Klansleute wissen, wie man einem solchen Angriff standhält: Man bleibe wachsam stehen, die Muskeln angespannt, den Blick auf die dahinrasende Speerspitze gerichtet. Im letzten Moment wirft man sich zur Seite. Eine Hand zuckt vor und schnappt nach dem Lanzenschaft. Dies ist kein einfacher Trick, sondern ein sehr gefährliches Verfahren, und so mancher Jüngling holt sich dabei einen aufgerissenen Brustkorb oder ein verletztes Bein. Doch mit unbändiger Wildheit widmet man sich immer wieder diesem Sport – denn für einen Klansmann ist so etwas mit Rakkle-jik-lora gleichzusetzen.
    So verharrte ich wie ein Klansmann, auch wie ein Krozair, der sich darauf versteht, den Angriff eines magdagschen Oberherrn abzuwarten.
    Die Speerspitze zuckte im letzten Moment nieder. Umgeben vom Dröhnen der Hufe sprang ich nicht von der Stelle, sondern schwankte ein

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