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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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wenig, streifte den Speer zur Seite und versetzte dem Burschen mit meinem Holzstab einen energischen Hieb in die Rippen.
    Das Holz brach in der Mitte durch.
    Wie viele Rippen ich dem Kerl brach, weiß ich nicht. Jedenfalls entrang sich dem Radvakka ein Schrei, und er begann zu schwanken. Den Rest des Holzes schleuderte ich nach seinem Kopf und hörte, wie es gegen den Eisenhelm klapperte; und schon war ich mit mächtigem Satz auf das schmale Hinterteil des Benhoffs gesprungen. Ein Arm legte sich ihm um den Hals und vollführte einen heftigen Ruck nach hinten. Die andere Hand drückte den Helm nach vorn und zur Seite.
    Der Kämpfer sackte zusammen.
    Es gelang mir, den Benhoff abzubremsen und den Radvakka zu Boden zu werfen. Ich sprang neben ihm nieder. Seine Rüstung konnte er behalten, dafür würde ich mir seine Waffen und sein Reittier nehmen.
    So saß ich schließlich auf dem Rücken eines zottigen sechsbeinigen Ungeheuers und verfügte über ein Breitschwert, einen Speer und dazu über das Rapier, das zuvor Larghos, dem Begleiter der Kovneva, gehört hatte; und ich trabte hinter den Flüchtlingen auf den Wald zu.
    Ich gebe zu – und eigentlich müßte ich mich dessen schämen –, daß ich mich plötzlich viel besser fühlte.

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    »Und du glaubst, Kovneva, daß dieser Ring alle deine Probleme löst?«
    »Ich bin davon überzeugt! Man hat mir persönlich versichert, daß er alles regeln wird.«
    Wir führten unsere Reittiere durch den Wald. Ich war durch die Flüchtlingsgruppen geritten, nicht ohne böse Bemerkungen über den Benhoff hören zu müssen, und nach einiger Zeit wieder auf die Kovneva und ihre Begleiter gestoßen. Larghos hatte sein Rapier zurückgenommen – mit einem kaum beschreiblichen Gesichtsausdruck. In der Satteltasche des toten Radvakkas hatte ich Nahrung gefunden, primitives Brot und übelriechenden Käse, und hatte mich heißhungrig darauf gestürzt. Jetzt bewegten wir uns unauffällig durch den Wald in Richtung Thiurdsmot, einer ziemlich großen Stadt, größer als Cansinsax.
    Dort würden wir weitere Regimenter der hamalischen Armee antreffen; und was die Kovneva über das Auftreten der Hamalier zu sagen hatte, war nicht für empfindliche Ohren bestimmt. Sie haderte auf das schlimmste mit ihnen. Die Hamalier hatten ihr Unterstützung zugesagt und schließlich eine Armee geschickt, die sofort aufgerieben worden war. Ich hörte der Kovneva zu. Ich wußte durchaus, was es bedeutete, wenn schwergepanzerte Kavallerie gegen Schwert- und Schildkämpfer antritt, selbst wenn die Kavallerie noch Armbrustunterstützung erhält. Eine Zofe hatte Marta Renberg erzählt, sie habe mich als den Mann erkannt, der die Gruppe schon zuvor in der Senke gerettet hatte. Das Mädchen mußte gute Augen haben. Obwohl ich nicht weiter auf den Vorfall einging, veränderte sich das Verhalten der Kovneva ein wenig. Noch immer nannte sich mich ihren ›guten Mann‹, doch besann sie sich dann und wann herablassend auch auf meinen Namen, und es wurde klar, daß sie sich nicht erklären konnte, warum ich, ein ganz gemeiner Dummkopf, dermaßen an ihrem Wohlergehen interessiert war, obwohl ich nicht einmal aus Aduimbrev stammte.
    »Bist du ein Paktun?« fragte sie. »Nun ja, du verdienst dir deinen Sold.«
    »Dürfte ich fragen, wer dir von der Macht des Ringes erzählt hat?«
    »Nein!«
    »Meine Dame, ich stehe nicht in deinen Diensten. Du bezahlst meinen Sold nicht.«
    »Drohst du mir, Jak der Drang? Nimm dich in acht, ich habe mächtige Freunde, die über hervorragende Zauberkräfte verfügen.«
    »Die Necromancer des Nordostens können wohl kaum deine Freunde sein, da Aduimbrev viele Sommerzeiten hindurch eine Art Pufferzone gegen sie gebildet hat, gegen die Hawkwas. Die Gegend, durch die jetzt der Therduim-Graben verläuft, war Jahr für Jahr ein blutiges Schlachtfeld.«
    »Das trifft aber nicht mehr zu.«
    »Aber die Überfälle ...«
    »Das war einmal, ehe das Reich zusammenbrach.«
    »Du stehst also heute mit den Hawkwas auf bestem Fuß?« fragte ich wagemutig. »Und Trylon Udo von Gelkwa? Vielleicht ist er ...«
    »Er ist verschwunden, niemand weiß, wo er steckt. Der Hohe Kov von Sakwara hat sich als wahrer Anführer der Hawkwas entpuppt.«
    Ich spitzte die Ohren, denn diese Neuigkeit war wichtig.
    Doch noch während ich meinen dummen Mund öffnete, um etwas zu sagen, kam mir ein Gedanke. Ein schrecklicher Gedanke. Wenn diese hochnäsige Kovneva sich mit den Hawkwas abgab, die vom teuflischen

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