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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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die Schädelknochen zu feinem Dünger zerschlugen. Die Vosk-Knochenmühle wäre beinahe abgebrannt. Ringsum lagen die Schädelknochen zuhauf, hart wie Eisen, bereit zur Bearbeitung. Diese Schädel nahmen wir an uns, entfernten die Unterkiefer, reinigten das Innere, brachten Leder- und Polsterbänder an, fügten hohe Schärpen zum Schutz des Auges dazu und hängten Gesichtsgitter davor. Im Nacken bildeten überlappende, bewegliche Bronzeplatten den Hummerschwanz.
    Die Helme, die wir auf diese Weise herstellten, gefielen mir. Bösartig aussehend, abgerundet, wohlgeformt, einen guten Schutz bietend.
    Aber plötzlich mußte ich erfahren, wie mächtig doch Überlieferungen und Sagen sind.
    »Wir brauchen unbedingt Büschel!« rief der Justitiar. Wir schauten zu, wie die Helme an Männer ausgegeben wurden, und erfreuten uns an der sichtlichen Erleichterung der Kämpfer über das Gewicht und den Schutz, den die Helme boten. Mehr als ein Soldat mußte sich die Stirn gut abpolstern, denn der Helm mußte eng sitzen. Die vorspringende Krempe mußte Schutz vor herabfallenden Pfeilen bieten.
    »Federbüschel?«
    »Aye, Jen, Federn und Büschel!«
    Daraufhin tischten mir der Justitiar und sein Rat die alten Geschichten auf und zeigten uns die alten Bücher. Sämtliche Helden besaßen einen großen eindrucksvollen Federbüschel am Helm.
    »Wir sind keine Helden«, sagte ich. »Wir sind nüchterne Bürger, die eine Arbeit tun.«
    Aber damit kam ich nicht durch. Also wurden mit dünnen Bronzestreifen Büschel an den Helmen festgemacht, und natürlich entschied sich die Mehrheit für einen Helmschmuck, der sich wie ein riesiges Fragezeichen auf dem Helm erhob. Ich mußte nachgeben.
    Allerdings nicht ohne zu sagen: »Sollte ein Schwert oder eine Axt das Büschel treffen, wird euch der Helm vom Kopf geschlagen – wenn euch dabei nicht der Hals bricht!«
    Daraufhin machten sich die Leute des Justitiars begeistert daran, die Büschel mit starken Lederstreifen zu befestigen, die sich einem Schlag beugen mußten. Ich ließ sie gewähren und dachte dabei an den Umstand, daß man sich mit dieser Aktion wieder mehr auf sich selbst besann: Die Männer begannen ihre eigene Bedeutung höher einzuschätzen.
    Allerdings waren Schwerter sehr knapp, so daß ich darauf verzichten mußte, die Massenherstellung zweihändiger Klingen zu planen, die gegen die eisernen Panzer der Radvakkas Wunder gewirkt hätten. Stoßspeere und lange Messer mußten ausgewechselt werden. Beim Nahkampf würden jedenfalls die Hellebarden und Äxte von Vorteil sein – so hoffte ich.
    Während diese Vorbereitungen weitergingen und sich Tag für Tag beschleunigten, da ja sich auch das Ergebnis der Arbeit immer deutlicher abzeichnete, übten die Kolonnen immer schwierigere Manöver, und die Reihen schlossen sich zu Formationen zusammen, die von Tag zu Tag kompakter und perfekter wurden. Unterdessen grübelte ich über die taktischen Belange, die mir oblagen.
    Uns, die wir in der belagerten Stadt steckten, war natürlich klar, daß die Radvakkas, nachdem sie die Umgebung ausgeplündert hatten und nun über genug Nahrung und Wein und andere Annehmlichkeiten verfügten, nichts dagegen hatten, abzuwarten und uns auszuhungern. Noch einige Male versuchten sie sich mit der Feuerwerferei, doch unsere Brandwehr löschte die Flammen sofort wieder.
    Unsere Wachen hielten zu allen Zeiten die Augen offen; doch unternahmen die Radvakkas keinen Versuch, die Stadtmauern zu erklimmen. Wenn sie nicht ihre Benhoffs reiten konnten, interessierten sie sich nicht für den Kampf. Den ganzen Tag lang ritten sie herum, und wir schauten zu, wie sie Übungskämpfe, Sportwettkämpfe und Orgien veranstalteten. Alles in allem verging die Zeit sehr schnell – und die taktischen Fragen waren noch immer ungeklärt.
    Die Männer in den Formationen sollten bestmöglich ausgerüstet sein. Sie sollten Lanzen und Schilde tragen. Wenn die mazedonischen Phalanxen und ihre Nachfolger so etwas geschafft hatten, dann konnten wir es auch! Was mir Sorgen machte, war die Schwachstelle unserer Artillerie. Unsere fünfhundert Bogenschützen übten täglich, und ihr Vorrat an Pfeilen wuchs. Hatte sich die Phalanx erst in den Feind verbissen, dann würden wir es schaffen; davon war ich überzeugt. Doch noch mußte ich mich mit der Frage beschäftigen, wie ich sie dorthin schaffte und unterwegs ihre Flanken schützte.
    Weil Europa sich in die ganze Welt ausbreitete, fanden seine militärischen Institutionen und Titel

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