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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Radvakkas hatten zweifellos mit Erstaunen verfolgt, wie sich die Stadttore öffneten, wie eine Armee herausmarschierte. Ich hoffte nur, daß sie uns für nichts anderes hielten als jene hamalischen Einheiten, die sie mit der direkten Gewalt ihrer Attacke bisher hatten besiegen können. Zweifellos waren sie freudvoll dem Alarm gefolgt, hatten eilig ihre Zelte verlassen, hatten sich hastig bewaffnet, hatten Schwert und Speer an sich genommen und waren dann in die Sättel gesprungen. Als Barbaren waren sie natürlich losgaloppiert, so schnell es ging, nur um ja als erste zur Stelle zu sein. Die Häuptlinge würden allenfalls einige der in der Nähe befindliche Krieger zurückhalten können. Die Masse würde ihre Tiere anspornen und lospreschen.
    Dies tat sie auch, und so wälzte sich die dunkle Reihe auf uns zu, Knie an Knie reitend. Die vorderen Reiter drängten sich immer enger zusammen.
    »Was für ein Anblick!« sagte Cleitar und schüttelte das große Banner. In der rechten Hand hielt er seinen schweren Hammer, dessen Metallkopf er an einem Ende zu einer Spitze umgeformt hatte.
    »Sehr eindrucksvoll«, bestätigte Korero. Er lenkte seinen Benhoff neben meine Zorca, doch wußte ich, daß er sich im Kampf eher links hinter mir halten würde. Er fürchtete keine Pfeile, denn die Radvakkas waren dazu viel zu ungeduldig. Sie ließen ihre Tiere losjagen und griffen ziellos an.
    An den Flanken gingen unsere Bogenschützen in Stellung. Ich hatte diese Einheiten ziemlich weit hinten stationiert, denn ich wollte nicht, daß sie zwischen den Reihen der Phalanx zurücklaufen mußten, was unnötige Bewegung in die Formation gebracht hätte. Unsere Phalanx wartete wie ein kompakter Felsen auf den Ansturm der Brandung.
    Die Eisernen Reiter preschten herbei. Im letzten Moment zogen sich die Bogenschützen hinter die zahlreichen Lanzenspitzen zurück und setzten ihren Beschuß fort. Gleich mußte es soweit sein. Der Hufschlag vieler tausend Reiter dröhnte zum Himmel. Staub wogte. Die Zwillingssonne funkelte auf eisernen Rüstungen und Stahlwaffen. Unwillkürlich spannte ich die Muskeln an und löste sie wieder, als die Einheiten aufeinanderprallten.
    Chaos. Absolutes, schreckliches Chaos! Lärm schrillte auf, als wären Höllenteufel in Cottmers Höhlen dabei, Trommeln zu bearbeiten. Der Zusammenstoß der hervorragenden Reiter mit den festen Reihen der Brumbytes pflanzte sich nach hinten fort, kam zur Ruhe, wogte zurück. Einige Lanzen brachen splitternd und wirbelten zum Himmel. Die langen waagrechten Linien der Lanzen hielten, stachen zu, durchbohrten Kämpfer und Ungeheuer. Die Phalanx hielt stand. Niemand gab auch nur einen Zoll breit nach. Die Eisernen Reiter ritten gegen jene Stahlspitzenmauer und wurden aus den Sätteln gerissen, zu Boden gehauen, fanden sich blutend im Staub wieder.
    Auch wir erlitten Verluste. Dies bekümmerte mich. Aber es waren nur wenige, sehr wenige, und besonders in einer Relianch, deren vordere Reihen unter einige stürzende Benhoffs gerieten. Die Brumbytes weiter hinten rückten aber sofort stoßend und hackend nach und schufen mit unwiderstehlichen Lanzenspitzen einen Freiraum – und so hielt unsere Formation auch an dieser gefährdeten Stelle.
    Die breite Front des Radvakka-Angriffs schlug auch um unsere Flanken herum, und hier drohte die größte Gefahr. Aber der bloße Schwung der Attacke trug die Reiter weiter. Wer sein Tier zur Seite herumzuziehen versuchte, wurde von den spanischen Reitern aufgehalten und von den Bogenschützen, die tödliche Salven abschossen, und von den Hakkodin, die mit Äxten und Hellebarden zuschlugen und den Berittenen den Tod zu schmecken gaben.
    An der rechten Flanke geriet eine Gruppe Benhoffs in den Letha-Bach und wurde im Wasser erledigt.
    Ich beobachtete eine zurückflutende Bewegung. Die der ersten Reihe nachfolgenden Eisernen Reiter waren entweder haltlos aufgelaufen und hatten die Verwirrung noch größer gemacht oder hatten die Zügel angezogen und waren zurückgeschwenkt. Gruppen von Radvakkas galoppierten im Kreis. Sie würden sich zu einem neuen Angriff zusammenfinden, davon war ich überzeugt. Wieder spürte ich Unsicherheit. Jetzt? Oder sollte ich eine weitere Attacke zulassen und dann erst reagieren? Schließlich wartete ich und verließ mich auf den kühlen Verstand und den Mut der Brumbytes.
    Die Männer in der ersten Reihe knieten nieder und stemmten die Lanzenschäfte in den Boden; die Schilde verschränkten und richteten sie nach vorn. Die zweite

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