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Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Gekrakel, das offenbar von einer anderen Hand stammte als der eigentliche Text, war mit Mühe zu entziffern: ›Nath Trerhagen, Aleygyn.‹
    Dieser Attentäter und ich waren uns schon einmal über den Weg gelaufen: Nath Trerhagen der Aleygyn, Hyr Stikitche, Pallan der Stikitche-Khand von Vondium.
    Der Name weckte schmerzhafte Erinnerungen an Barty Vessler. Ich unterdrückte unwillkommene Gedanken und konzentrierte mich auf das Hier und Jetzt. Nath das Messer, so wurde der oberste Attentäter genannt. Er wollte sich mit mir treffen. Es gebe eine wichtige Angelegenheit zu besprechen. Die Formulierungen waren spöttisch-förmlich, aufgesetzt von seinem Privatanwalt, den er in irgendeinem Bau in Draks Stadt, der Altstadt von Vondium, versteckt hielt, wo das geschriebene Gesetz des Herrschers bisher noch wenig Einfluß gewonnen hatte.
    »Wir müßten den Bezirk umzingeln und niederbrennen«, sagte Larghos Manifer, ein Vondianer, der vor kurzem erst in die Schwertwache berufen worden war. Sein rundes Gesicht war entrüstet gerötet, seine Worte fanden Beifall bei den anderen.
    »Allerdings haben sich die Leute in Draks Stadt am längsten gegen die verdammten Hamalier gewehrt«, wandte ich ein.
    »Von dort könnten sie gegen alle Kobolde Sicces kämpfen, Majister.« Larghos Manifer war im stolzen Vondium geboren worden und wußte Bescheid; er empfand daher einen natürlichen Widerwillen gegen Draks Stadt. »Für jeden, der nicht Dieb oder Fälscher oder Stikitche oder ein opazverfluchter Verbrecher ist, bedeutet es den Tod, diesen Stadtteil zu betreten.«
    »Nath das Messer möchte mich im Schatten des Tors der Schädel treffen. Das scheint mir ein Signal zu sein, daß man mir entgegenkommen will. Theoretisch gesehen, wären wir dort auf neutralem Gebiet.«
    So schoben wir uns später am Vormittag, ehe man uns zum Essen zurückerwartete, durch die belebten Straßen und näherten uns dem modrigen Haufen alter Häuser hinter alten Mauern, dem Standort der allerersten Siedlungen an diesem Ort, lange bevor Vondium die Hauptstadt Vallias wurde.
    Targon, Naghan und Cleitar lenkten ihre Zorcas dicht nebeneinander. Nach kurzer Abstimmung galoppierte Naghan fort. Ich hatte einen Verdacht, wohin er wollte und was er im Schilde führte, und als wir uns langsam dem Tor der Schädel näherten, sah ich meine Vermutung bestätigt.
    Das übliche lebhafte Treiben rings um das Tor war unterbunden worden. Die gestreiften Planen über den Verkaufsständen waren heruntergenommen worden. Leute mieden die Straße. Der Bereich diesseits des Tors und der dahinterliegende Kyro der Verlorenen Seelen waren verlassen. In einer Doppelreihe, jeweils hundert Schritte seitlich des Tors, wartete die Schwertwache. Dies war das Werk Naghans und der anderen. Abwechselnd Bogenschütze und Lanzenkämpfer, so saßen die Männer stumm auf ihren Zorcas. Das Scharlachrot und Gelb, die funkelnden Helme, die Federbüschel, das Leuchten von Waffen – dies alles ergab ein erregendes Schauspiel. Ich stellte mir vor, daß Nath das Messer auf seiner Seite der Mauern eine ähnliche, wenn auch nicht ganz so prächtig ausstaffierte Formation aufgebaut hatte.
    Allerdings gehörten Bogenschützen aus Loh zu seinem miesen Haufen. Meine Männer waren mit dem kurzen Kompositbogen Vallias bewaffnet, einer flach schießenden Waffe von großer Durchschlagkraft, die gegen den eindrucksvollen lohischen Langbogen leider kaum eine Chance hatte.
    Während ich auf den Ersten Attentäter wartete, vertrieb ich mir die Zeit, indem ich verstohlen die Schwertwächter zählte. Das Ergebnis erstaunte mich. Gut fünfhundert Mann waren aufmarschiert – eine Zahl, die mir neu war. Die forschen, kühnen Mitglieder meiner Sondereinheit, mit der ich kämpfend in ganz Vallia herumgezogen war, hatte allerlei Leute angeworben. Nun ja, darum konnte ich mich später noch kümmern. Zunächst hatte Nath das Messer seinen Auftritt.
    Vier stämmige Burschen erschienen im Schatten unter dem Tor der Schädel und trugen einen schweren Lenkenholz-Tisch. Diesen stellten sie auf halber Strecke zwischen dem inneren und dem äußeren Portal nieder. Es folgten vier weitere Männer, die einen faszinierend geschnitzten Stuhl schleppten, einen Sitz, der Macht verhieß, einen Stuhl, der praktisch ein Thron war.
    In den Schatten hinter Tisch und Stuhl wartete eine Kette von Männern, die zwar nur vage auszumachen waren, deren hochragende Bögen aber keinen Irrtum zuließen. Ein Hornsignal erklang.
    »Sie wollen dich

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