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Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Ochs, die auf die Kutsche einhämmerten. Da sie ihn nicht sehen konnten, lief ich hin, legte die Ochs flach und machte kehrt, um dem Khibil unter die Arme zu greifen.
    Seine Gegner waren auf drei geschrumpft, die nun sofort die Flucht ergriffen, als ich mich ihnen zuwandte. Die anderen ließen die Krahniks stehen und liefen ebenfalls kreischend los; ihre dünnen Beine stampften auf den Boden.
    Der Khibil dehnte die mächtige Brust und schaute mich an.
    Er legte sich das lange Holz über die rechte Schulter. Langsam ließ ich meinen Knüppel zu Boden sinken.
    »Llahal, Dom«, sagte ich frohgemut.
    Er zögerte einen Augenblick lang, und ich sagte mir, daß er wohl mit dem naturgegebenen Überlegenheitsgefühl kämpfte, das mancher Khibil nicht zu überwinden vermag. Dann sagte er: »Llahal, Apim. Du kamst gerade noch rechtzeitig, mir dabei zu helfen, diese unseligen Ochs zu vertreiben – es lohnt sich nicht, sie zu verfolgen.«
    »Wahrscheinlich hast du recht.«
    Ein Geräusch hallte in der Kutsche auf, und ich hörte ein inbrünstiges Flüstern. Langsam bewegte ich mich seitlich, um Khibil und Kutsche gleichzeitig im Auge zu behalten. Der Khibil senkte seinen Knüppel. Wie immer das Obi in dieser Gegend aussehen mochte, es setzte hier offenbar nicht die sofortige Herausforderung voraus, wie es zuweilen auf Kregen üblich war. Wie immer hatte ich keine Ahnung, wo ich mich befand, nur daß ich auf Kregen war. Die beiden Sonnen standen am Himmel, hoch am Himmel, und sie paßten nicht zu meiner Moos-Baumstamm-Vermutung über die Nordrichtung.
    Der Khibil teilte meine Neugier.
    »Verrate mir eins, Dom«, sagte er. »Wo sind wir?«
    Ehe ich antworten konnte, meldete sich eine energische Frauenstimme aus dem Kutschenfenster. »Also wirklich, du Dummkopf, natürlich in Kov Pastics Provinz, und wenn du dir nicht sofort etwas anziehst, lasse ich dich von der Wache des Kov verhaften, sobald wir Gertinlad erreichen.«
    Der Khibil und ich wechselten einen kurzen Blick. Er zuckte mit den roten Schnurrbarthaaren. Ich dachte an den Fristle, der den Eindruck gehabt hatte, ich wäre aus dem Himmel auf ihn gestürzt. Ich dachte an den Augenblick, da ich Marta Renberg, der Kovneva von Aduimbrev, aus ihrer havarierten Kutsche geholfen hatte. Und ich dachte an einen früheren Vorfall, da mich die Herren der Sterne nach Kregen gesandt hatten, um Djang-Mädchen gegen Och-Sklavenjäger beizustehen. Die beiden Fälle vermengten sich hier auf das seltsamste. Wieder beunruhigte mich das Empfinden, daß hier Marionettenfäden gezogen wurden – und zwar auf hinterlistigere und indirektere Weise, als die Everoinye bisher in mein Leben eingegriffen hatten. Die Barthaare des Khibils zuckten. Die Frau in der Kutsche lamentierte noch immer lautstark über unsere Nacktheit und ihren Freund, den Kov.
    Der Khibil mußte als erster lachen.
    Und ich, Dray Prescot, der in jüngster Zeit über so manches ein seltsames Lachen anstimmte, lachte ebenfalls.
    Der Khibil beruhigte sich als erster wieder.
    Mit erhobenem Knüppel näherte er sich der Kutsche. Er sprach zu der Dame, doch lag in seiner Stimme eine leichte Herablassung, die allerdings durch gesellschaftliche Konventionen im Zaum gehalten wurde.
    »Llahal, Lady. Wir besitzen keine Kleidung. Die wurde uns durch die frechen Ochs gestohlen. Aber wir haben dir das Leben gerettet.«
    Die Frau war noch hinter dem Fensterrahmen verborgen. Ich vermochte nur ihre dünne bleiche Hand zu sehen, an der mindestens fünf Ringe funkelten. Sie sprach schrill weiter.
    »Onron! Gib diesen beiden Paktuns etwas anzuziehen! Bratch!«
    Der Rapa, der kämpfend herumgelaufen war, begab sich zu einer Truhe, die hinten auf der Kutsche festgemacht war. Dann dauerte es nicht mehr lange, bis der Khibil und ich graue Hosen und blaue Hemden tragen. Ich begann zu ahnen, wo ich mich befand – und die Erkenntnis schmeckte mir nicht gerade.
    »Kümmert euch um das Rad!« befahl die hohe Dame und schloß klappernd den Fensterladen. Innerhalb der Kutsche begann ein gemurmeltes Gespräch.
    Ich schaute den Khibil an und war durchaus bereit, mich an die Arbeit zu machen, denn ich dachte mir, daß die Everoinye die eingebildete Dame in der Kutsche der Nachwelt erhalten wollten. Wenn sie auch nur annähernd dem Paar entsprach, das ich am Binnenmeer gerettet hatte, so mochte sie einen Sohn zur Welt bringen, der ganze Reiche stürzen würde.
    »Lahal, Apim«, sagte der Khibil. »Mein Name ist Pompino, Scauro Pompino ti Tuscursmot. Als ich den

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