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Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Hier im Moder mit seinen grauenvollen Bewohnern – konnten da Waffen und Rüstungen überhaupt etwas nützen?
    Hunch warf nervöse Blicke in die Runde und erschauderte. Der Brokelsh Nodgen aber kannte keine Zweifel.
    »Bei Belzids Bauch! Ich wünschte, ich hätte meinen Speer!«
    Wir Sklaven drängten uns durch den Korridor, und ein mürrisch aussehender Brokelsh mit einem riesigen Lastenbündel auf den Schultern begann Nodgen zu verwünschen.
    »Auf Belzid schwörst du, Brokkerim? Also, bei Bakkar, du weißt ja nicht, wie gut es dir geht! Dein Kataki hat noch keinen seiner Sklaven verloren! Der große Rast Loriman hat schon vier von uns eingebüßt!«
    »Friede, Dom!« bat Nodgen. »Wir alle sitzen hier auf demselben Fluttrell.«
    Der Brokelsh stimmte einen längeren Fluch an und torkelte weiter. Wieder einmal kam mir zu Bewußtsein, daß Menschen, nur weil sie zur gleichen Rasse gehören, nicht automatisch zu Gefährten gegen eine gemeinsame Gefahr werden – eine traurige Vorstellung.
    »Wie dem auch sei«, sagte Hunch und reckte die Schultern, »er hat recht.«
    »Bis jetzt«, bemerkte Nodgen, und der arme Hunch zuckte erneut die Achseln.
    Und schon sah es so aus, als sollten sich Hunchs schlimmste Befürchtungen bewahrheiten. Denn Tarkshur die Peitsche schob sich energisch durch die dicht gedrängt stehenden Sklaven und brüllte nach seinem faulen Haufen Lumops. Ein Lumop ist, wie Sie wissen, ein besonders beleidigender Ausdruck für einen nichtsnutzigen Dummkopf. Jetzt sollten wir uns für unseren Kataki-Herrn bewähren.
    Der Raum, den Tarkshur betreten wollte, wirkte ausgesprochen abweisend. Seine Paktuns standen mit gezogenen Schwertern bereit. Wir schauten hinein.
    Die anderen Sklaven setzten ihren Weg in dem schlechtbeleuchteten Korridor fort, und weiter vorn zeigten Geschrei und Waffengeklirr an, daß es zu Auseinandersetzungen kam.
    »Du!« sagte Tarkshur und deutete auf einen Fristle, dessen Barthaare bereits angstvoll bebten. »Hinein!«
    Auf ganz Kregen gab es keine Hoffnung für den Fristle. Er mußte den Raum betreten. Er gehorchte. Er ging langsam über die Schwelle, den Blick in die Runde wendend, die Schultern hochgezogen, sich windend im Vorgefühl des Schrecklichen, mit dem er rechnete. Er erreichte den Mittelpunkt des Raums, ohne daß ihm etwas geschah.
    Tarkshur war kein Dummkopf. Sein zorniger Blick glitt über uns dahin und blieb an mir hängen. »Du – hinein!« Und ich trat ebenfalls ein und stand schließlich neben dem Fristle. Nach einiger Zeit hielten sich alle Sklaven in der Kammer auf.
    Die Wände waren mit roter Seide verhüllt. Am anderen Ende erhob sich ein Podest, und auf dieser Erhöhung stand ein goldener Kelch. Links und rechts reckten sich auf insgesamt vier goldenen Ständern Kerzen in die Höhe, deren Flammen aufrecht und ruhig brannten. Es roch muffig.
    »Der Kelch besteht aus Gold«, sagte Galid der Krevarr. »Allerdings dürfte er schwer zu tragen sein.«
    Wir alle wußten, daß der Jiktar von Tarkshurs Leibgarde dabei nicht an die Mühen der Sklaven dachte, sondern an die Geschwindigkeit, mit der sich die Gruppe bewegen konnte. Aber – Gold ist Gold, zur ewigen Verdammnis so manchen Geistes.
    »Kelch und Kerzenständer.« Tarkshur gab sich nicht mit halben Sachen zufrieden. »Wir sind wegen Gold hier, und Gold gedenke ich zu erringen. Greift zu! «
    Von Schwertern angetrieben, näherten sich zwei Sklaven widerstrebend dem Kelch. Er besaß einen Deckel, der etwa wie ein Waffenwappen gestaltet war, gekrönt von einem Helm im podischen Stil, gefiedert und mit Gesichtsschutz, und um den eigentlichen Kelch zogen sich schimmernde Kampfszenen. Die beiden Sklaven griffen je nach einem Griff und zerrten. Der Kelch rührte sich nicht.
    »Nicht anheben!« kreischte Hunch, doch schon öffnete sich aus eigener Kraft der kunstvoll verzierte Deckel und ließ einen blauen Rauchkringel aufsteigen.
    Wir torkelten zurück. Wie von einem Gedanken getrieben, wandten wir uns zum Ausgang, ohne das laute Befehlsgebrüll Tarkshurs zu beachten. Die Tür, durch die wir eingetreten waren, gab es nicht mehr. Alle vier Wände waren einheitlich in rote Seide gehüllt.
    »Raus, raus!« kreischten die Sklaven.
    Der blaue Dunst schwankte und verstärkte sich. Entsetzt verfolgten wir, wie sich der Rauch verdichtete und das Aussehen eines menschlichen Skeletts annahm. Das Skelett gehörte einem Apim, und mit knochigen Fäusten hielt es Schwert und Schild, aus

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