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Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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blauem Qualm bestehend. Der bläuliche Kiefer öffnete sich. Das Gebilde sprach.
    Die Worte klangen krächzend und kreischend wie von rostigen Nägeln, die man aus feuchtem Holz zieht. Gebannt standen wir da und hörten zu. Die kregischen Worte hatten eine tiefere Bedeutung, die holprige Übersetzung kann nur einen ungefähren Eindruck vermitteln:
     
    Eins von Einem, und du bist hin.
    Zwei von Zweien, du bereust den Sinn.
    Drei von Dreien, dein Mangel wird klar.
    Vier von Vieren, mehr wird dir offenbar.
     
    Tarkshur stimmte plötzlich das unheimliche und freudlose Lachen der Katakis an. »Gib mir mehr!« brüllte er.
    Nichts geschah.
    »Wie denn, Notor?« fragte Galid.
    Die Katakis schauten sich um und ließen die stahlbewehrten Schwänze hin und her zucken. Tarkshur schob seinen Helm hoch. Dann machte sich seine Erfahrung im Umgang mit Sklaven bemerkbar, denn er wandte sein häßliches Gesicht in unsere Richtung. »Na, ihr Sklaven?«
    Die Lösung war klar, doch hatte ich keine Lust, diesem Rast Tarkshur aufzuzeigen, wie er mehr erringen konnte. Ich schwieg. Schließlich legte ein ernster Fristle, der zuvor von Galid unmerklich bevorzugt worden war, seine Last ab und begab sich zum Podest. Er wandte sich seitlich an Tarkshur.
    »Herr ... ich glaube, die Kerzenständer ...«
    »Natürlich!« Tarkshur stolzierte nach vorn. »Das ist doch klar.«
    In diesem Augenblick ging Hunch ein großes Risiko ein: Er sprach ohne Erlaubnis.
    »Herr, darf ich etwas sagen? Mehr, ja. Aber mehr – wovon?«
    »Was?«
    Tarkshur zeigte keine Verwirrung. Er war so gut gelaunt, daß er Hunch nicht einmal mit der Peitsche bestrafte. »Natürlich mehr Gold, du Onker!«
    »Das glaube ich nicht«, sagte ich. »Wahrscheinlich mehr Tricks oder mehr Ungeheuer.«
    Tarkshurs Schwanz fuhr hoch und erbebte. Er starrte mich an. Oh, ich glaube nicht, daß er mein Gesicht wahrnahm, trotz meines Einwandes. Katakis verstehen sich auf den Umgang mit anderen und behandeln Menschen wie Gegenstände. »Komm her!«
    Langsam schritt ich durch den Raum und baute mich vor ihm auf.
    »Du wirst jikaider-gepeitscht. Du bist Sklave.«
    »Ja, Herr.«
    Ich spürte das Gewicht der Ketten an meinen Beinen, den Druck der Last auf meinen Schultern. Ein seltsamer Moschusgeruch lag in der Luft. Die Sklaven weiter hinten atmeten mit geöffnetem Mund, ein seltsam pfeifendes Geräusch in dem seidenverkleideten Raum.
    Tarkshur deutete auf Hunch, Nodgen und den Fristle. Sie rückten vor, und zu viert bauten wir uns vor den Kerzenständern auf.
    »Ihr Sklaven werdet jetzt an den Kerzenständern ziehen. Und zwar an allen vieren gleichzeitig.«
    Galid der Krevarr und zwei Katakis rückten näher heran, um unsere Arbeit zu überwachen. Tarkshur stand neben mir.
    »Zieht!«
    Nodgen, Hunch und der Fristle gehorchten.
    Ich zog nicht.
    Dem metallischen Kreischen der nach vorn gezogenen Kerzenständer folgte augenblicklich Tarkshurs Zorngeschrei, das im Poltern von Steinen und Entsetzensrufen unterging, denn der Boden fiel unter uns fort. Wir acht stürzten in absolute Dunkelheit.

12
     
     
    In einem schmerzhaften Durcheinander von Armen und Beinen prallten wir auf einem unsichtbaren Boden auf. Da die verdammten Schwanzklingen der Katakis in dieser Situation zu einer tödlichen Gefahr werden konnten, rollte ich mich zu einem Ball zusammen und schützte mich so gut wie möglich mit meinen Lastenbündeln und dem Seil.
    »Hilfe! Hilfe! Hilfe!« schrie Hunch.
    »Bei den Dreifachen Schwänzen ...« Der Ausruf brach ab, als wäre ein harter Gegenstand gegen einen Mund geprallt.
    »Belzid ...«
    Wir strampelten in der Dunkelheit und versuchten uns auseinanderzusortieren. Tarkshur tobte. Galid brüllte seinen beiden Untergebenen Befehle zu.
    Eine warme Brise verstärkte den Moschusgeruch, der über allem lag.
    »Wo ist der Sklave? Wo steckt er? Ich spieße ihn auf! Ich brate mir seine Augäpfel!« Tarkshur war am Ende seiner Geduld.
    Ich schleppte mich mühsam vom Zentrum des Lärms fort, indem ich bei jedem Schritt behutsam vor mir herumtastete. Aber schon klapperten meine Ketten, und ich begann zu fluchen.
    Im nächsten Augenblick bildete sich hoch oben in der Dunkelheit plötzlich ein schmaler Lichtstreifen. In einer Richtung erstreckte er sich, so weit ich schauen konnte, und endete neben meinem Kopf in Dunkelheit. Die Perspektive ließ vermuten, daß der Lichtstreifen einem langen Korridor folgte. Der Schlitz verbreiterte sich, das Licht nahm zu. Gleich darauf erkannten wir, daß sich

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