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Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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der Runde noch im Ring verblieb.
    Als wir uns kurz auf den Teilnehmerbänken ausruhten, sagte Muvko leise: »Jetzt wird's ernst. Die Gegenseite bringt ihre Khamorros.«
    Ich schaute mir die vier Männer auf ihren Plattformen an, während Kimche, Muvko und Nolro unsere Ausgangsstellungen einnahmen. Ich schloß mich ihnen an, ohne die Khamorros Zahnlückes aus den Augen zu lassen. Es war sofort zu erkennen, daß sie hohe Khams erreicht hatten. Wir kämpften gegen sehr gefährliche Männer.
    Kimche mußte anfangen, denn Muvko war der Leiter dieser Runde. Der Chulik vermochte sich nur wenige Murs gegen den Khamster zu halten, dann trat Nolro an. Dem nächsten Mann von der Gegenseite folgte ich in den Ring. Als ich über die Bronzekette sprang, flammte mir ein zorniger Gedanke durch den Voskschädel.
    Was hatte ich hier eigentlich zu suchen? Was wollte der Herrscher von Vallia erreichen, daß er sich mit diesen knochenbrechenden Khamorros auf Kämpfe einließ? Auf einem Jahrmarkt, der nicht nur bei Tage schäbig war, umgeben von einer blutrünstigen Menge? Es war verrückt.
    Aber schon verschwanden all diese Zweifel, und ich sprang auf den Burschen zu, der Kimche den Arm brechen wollte, zerrte ihn fort, ließ ihn eine Drehung vollführen und warf ihn über die Bronzekette.
    Die nachfolgenden Ereignisse waren ein einziger verwischter Eindruck, den ich allerdings als sehr positiv in Erinnerung habe.
    Ich sah keinen Grund, die Khamorros zu verwunden. Sie waren schließlich nur angestellt. Ich packte sie also am Ohr oder Handgelenk oder interessanteren Teilen ihrer Anatomie und warf sie aus dem Kampf.
    Die Runde war schnell beendet. Sechs Herzschläge lang war es im Zelt totenstill, dann brach der Hexenkessel los.
    Muvko schüttelte den Kopf.
    »Jetzt bist du ein gezeichneter Mann, Jak.«
    »Bringen wir die Sache ehrenvoll hinter uns, dann können wir Jimstye Zahnlücke unsere Fragen stellen.«
    »Morro der Muskel möge über dich wachen.«
    Es folgten vier weitere Runden mit frischen Khamorros oder jenen, die sich erholt hatten. Mir war das gleich. Zu viert warfen Muvko, Nolro, Kimche und ich sie über die Bronzekette. Ja, ja, es war im Grunde lächerlich: eine Schau schwitzender, ächzender, ihre Gegner stemmende Männer, doch hatte das Ganze auch einen gewissen Schwung.
    Von den Bänken tönte nun das gebrüllte Wort, das Jikai des unbewaffneten Kämpfers.
    »Hikai!« tobte das Publikum. »Hai, Hikai!«
    Es war eine tolle Nacht.
    Dabei war sie erst zu knapp einem Drittel vorüber.
    »Was!« brüllte ich Kimche zu, als Abanch seinen überlangen Körper in den Ring bewegte, um unseren Triumph hinauszuschreien. »Es ist doch nicht schon vorbei?«
    »Wir standen im ersten Wettbewerb des Abends. Zwei weitere sollen noch folgen.« Er bemerkte meinen Gesichtsausdruck. »Dazu sind wir nicht mehr aufgestellt ...«
    »Dafür sei Pandrite Dank!« Dann schaute ich mürrisch den Khamorros nach, die auf dem Gang zwischen den Sitzen verschwanden. »Trotzdem kam ich gerade erst richtig in Fahrt ... vielleicht ist es doch nicht so gut.«
    »Aber der dritte Kampf wird von Jimstye Zahnlückes Leuten ausgefochten – einige, die er noch in Reserve hat, andere, die sich bis dahin erholt haben.«
    Mürrisch starrte ich ihn an und spürte die altbekannte rote Wut in mir aufsteigen, die ich gewaltsam unterdrückte.
    »Ich kann nicht die ganze verdammte Nacht warten, bis ich diesen Cramph zu Gesicht bekomme!«
    »Da ist er ja schon, eben erst hereingekommen. Im Grunde seltsam, daß er nicht hier war, um seine Leute in Aktion zu erleben.« Kimche bewegte nickend seinen gelben Chulikkopf. Ich schaute in die Richtung.
    Jimstye Zahnlücke – und wirklich, seine beiden Vorderzähne fehlten. Er nahm einen gepolsterten Sitz ganz vorn am Ring ein. Seine Kleidung war blau, elfenbeinweiß und golddurchwirkt. Er war ungesund dick und hatte ein aufgedunsenes Gesicht, das zu einer mürrischen Maske erstarrt zu sein schien. Neben ihm saß ein Mann, dem ich meine Aufmerksamkeit widmete.
    Ich kannte diesen Mann – ich hatte ihn zwar noch nie gesehen, doch kannte ich ihn. Er war von Kopf bis Fuß in graues Leder gekleidet, nur das bleiche Gesicht war ungeschützt, gerahmt von kurzgeschnittenem dunklen Haar. Sein Mund, ein bloßer Strich, die schmale spitze Nase – und die Augen! Dunkel, stechend, intensiv, mit scharfem Instinkt auf alles konzentriert, was er zu sehen bekam. Alle diese Dinge offenbarten mir die Wahrheit, die durch das Rapier und die Main-Gauche

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