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Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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einiger Zeit eilte der Schlaue Nath Trivet herbei und gestikulierte mir zu. Sein Auge begann sich prächtig zu verfärben. Wir folgten ihm und erblickten eine Gruppe Männer, die sich mühselig unter der Zeltplane hervorarbeitete. Fluchend richteten sich die Gestalten auf. Wächter waren herbeigeeilt, aber das Zelt war eingestürzt, und sie vermochten es nicht wieder aufzurichten. Die weiteren Ringkämpfe des Abends wurden abgesagt. Man fand die durchschnittenen Seile und ließ so manchen heftigen Fluch zum nächtlichen Himmel aufsteigen.
    Der Schlaue Nath lachte leise vor sich hin.
    Nun ja, wenn man es genau bedachte, war es wirklich komisch ...
    Wir folgten Jimstye Zahnlücke und dem Bravo-Kämpfer Miklasu, die sich mit ihrem Gefolge entfernten. Es hätte mich nicht überrascht, hätten sie in einer Schänke mit dem Namen ›Schwarzer Neemu‹ übernachtet; aber das Gasthaus hieß ›Mattenwurf‹ – was zeigt, wie stolz man dort auf die Ringer war.
    »Ich«, sagte der Dicke Lorgan, »habe meinen Knüppel mit dem Nagel nicht bei mir.«
    »Ich glaube, Jak, ich hätte gern ein Schwert«, meinte Kimche nach gründlicher Überlegung. »Ein Khamorro kann einem Schwertkämpfer die Knochen brechen, das ist bekannt; aber wenn der Schwertkämpfer sehr gut ist, hat ein Unbewaffneter keine Chance. Es ist eine Sache relativer Fähigkeiten.«
    Ich konnte mir vorstellen, daß Kimche sich als Chulik mit dem Schwert auskannte.
    »Ich will nichts anderes, als mit diesem Zahnlücke zu sprechen; mir liegt nichts daran, seine Armee aus Khamstern zu bekämpfen.«
    »Aber beides wird sich nicht voneinander trennen lassen.«
    »Möge Drig den Burschen niederschlagen!« Ich war es gewöhnt, allein auf die Jagd zu gehen, und sagte forsch: »Geht ihr in den ›Goldenen Prychan‹ und holt alles, was ihr an Waffen habt – die meinen auch. Ich schnüffele noch ein wenig hier herum. Vielleicht findet sich noch etwas.«
    Der Jahrmarkt bildete eine pulsierende Insel des Lichts und des Lärms. Der ›Mattenwurf‹ ragte drei eindrucksvolle Stockwerke empor, und viele Fenster waren erleuchtet, und der Lärm ließ erkennen, daß man sich zu vergnügen verstand.
    Wenn Sie mich für einen draufgängerischen Burschen halten, nun ja, so stimmt das insoweit, als ich eine Sache gern vorantreibe. Hier aber erschien es mir nicht ratsam, wie ein normaler Gast durch die Vordertür einzutreten. Ich beäugte die oberen Fenster. Eine kleine Kletterpartie im Licht der kregischen Monde ...
    Kimche und die anderen entfernten sich, und ich spürte, daß sie mich ungern allein ließen. Aber ich schärfte ihnen noch einmal ein, sie sollten mit blankgezogenen Klingen zurückkehren und die Khamorros nicht vergessen. Als sie in den Schatten verschwunden waren, begab ich mich auf die Rückseite der Schänke.
    In anderer Leute Häuser, Schänken und Paläste einzusteigen, ist eine schwierige Sache, doch es läßt sich gewissermaßen lernen. Ich zerrte mich mit Hilfe einer Ranke an der Rückwand empor, schob mich auf einem Vorsprung zur Seite und öffnete ein Fenster, dessen Holzrahmen zwar verzogen war, aber nicht gleich quietschte. Lautlos sprang ich in ein dunkles Zimmer.
    Atemgeräusche waren aus einem Bett zu hören, das ich kaum ausmachen konnte.
    Auf den Zehenspitzen schlich ich zur Tür und trat in einen Korridor hinaus.
    Ich wußte genau, was ich wollte.
    Wenn Turko irgendwo gefangengehalten wurde, was mir die einzige Erklärung für seine Abwesenheit zu sein schien, befand er sich wohl kaum hier in der Schänke. Vielleicht aber doch. Ich schob mich zum oberen Ende der Treppe vor und brauchte nicht lange zu warten, bis ein Topfträger heraufkeuchte. Er suchte frische Kerzen, wie er mir erleichtert mitteilte. Er war ein Fristle. Seine grüngelb gestreifte Schürze lag ihm wie ein Knebel um den Hals, während ich ihn ausfragte, und meine Faust ballte sich um den Stoff.
    »Und wo ist der Khamorro, der hier gefangenhalten wird?«
    Die Katzenaugen traten ihm aus dem Kopf. »Nein, Notor, nein – ich weiß nichts von einem Gefangenen!«
    Irgendwann kam der Zeitpunkt, da ich ihm zu glauben begann. Und überlegte.
    Braune Schatten füllten den Korridor. Staub lag in der Luft und kribbelte mich in der Nase. Das Singen und Jubeln der Feiernden tönten wie von einer fernen Küste herauf. Hier oben war es sehr still. Ich wußte, daß ich diesem Fristle nicht trauen durfte.
    Schließlich hüllte ich den Bewußtlosen in seine gestreifte Schürze und verstaute ihn in einem

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