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Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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nicht blicken. Zu keiner Zeit nannte man ihn hier Turko den Schildträger. Ein paarmal fiel der Name Turko der Rym, doch ich will darauf verzichten, Ihnen die Bedeutung dieses Worts zu erklären. So verging die Zeit, und allmählich wurden die Männer nervös. Sie gehörten zu einem Konsortium aus Ringern, und wenn einer die anderen im Stich ließ, verlor er seine Anteile. Außerdem ging es dabei um die Ehre, soviel war klar. Ich seufzte. Ich hatte keine Lust, anstelle von Turko in den Ring zu steigen. Aber wenn es nicht anders ging ...
    Die geheimen Disziplinen, nach denen die Khamorros in Herrelldrin trainieren, die Syples, ihre Loyalität, ihr Kham-Status – all dies zeigt sich auf dem Reed-Syple, einem Stirnband voller Symbole. Ich vermochte nur eine Handvoll dieser Zeichen zu entziffern und wußte keine der Reed-Syples anwesender Khamorros zu deuten.
    Aus eigenem Wunsch trug Turko eine schlichte rote Reed-Syple. Auf diese Weise brachte er seine Einstellung zum Ausdruck, seine Verachtung gegenüber anderen Syple-Disziplinen – zum Teufel mit jedem, der seinen Kham-Status in Zweifel zog! Ein ziemlich unbändiger Khamorro war unser Turko der Schildträger. Ja, er hatte eine spöttische Art!
    Mein Blick fiel auf Muvko den Brecher, der von den anwesenden Khamstern der Erfahrenste zu sein schien.
    »Muvko«, sagte ich lächelnd. »Ich habe Kimches nett gemeintes Angebot auf eine kleine Runde falsch verstanden. Wenn wir mit Trinken fertig sind, würdest du mir die Ehre erweisen, mit mir die Arme zu verschränken?«
    Er lachte gutmütig. Ich vermutete, daß es sich bei diesen Khamorros nicht um hohe Khamster handelte, weil sie einfach nicht jene ausgeprägten Fähigkeiten besaßen, die man auf der meisterlichen Stufe brauchte, und daß sie froh waren, hier auf einem Jahrmarkt Arbeit zu finden. Gleichwohl hätte im fairen Ringkampf kein normaler untrainierter Sterblicher eine Chance gegen sie gehabt.
    »Wenn Kimche dich nicht vorher auseinandernimmt.«
    »Bei Beng Drudoj Griff und Fall!« rief Kimche, der seine Freude für einen Chulik ziemlich offen zeigte. »Du bist also doch mein Mann, Jak!«
    »Laßt uns anfangen«, sagte ich und stand auf.
    Der Übungsring dieser Männer war schlicht und funktionell gehalten. Eine Nische mit einer hübschen kleinen Bronzestatue Beng Drudojs, des Schutzheiligen der Ringer, befand sich gegenüber einem breiten Tisch voller Arzneien und Binden. Die medizinische Versorgung beschränkte sich vorwiegend auf Salben und Öle, Bandagen und Schlingen und breite Eimer, in die man seine Zähne spucken konnte. Über diesem Tisch, auf dem der unterlegene Kämpfer landen mochte, hing ernst das unwirsche Bronzegesicht Beng Drudojs Griff und Fall.
    Eine solche spartanische Umgebung konnte einem schon das Herz schneller schlagen lassen!
    Da ich das Glück gehabt hatte, die Disziplinen der Krozairs von Zy zu durchlaufen, durch die ein Mann das Ringen wie auch alle Tricks des waffenlosen Kampfes lernt, die die besten Syples der Khamorros in den Schatten stellen, war ich in der Lage gewesen, Turko auch ohne direkten Kampf zu überzeugen, daß ich ihm und so manchem anderen hohen Khamster überlegen war.
    Kimche und ich zogen uns aus und legten los. Es begann langsam und mit Grunzen und Ächzen und dauerte eine Weile, bis er seine Niederlage eingestand. Ich trat zurück.
    »Du kämpfst gut, Kimche, aber ...«
    »Bei der Verräterischen Likshu!« keuchte er, stand auf und schüttelte sich wie ein Hund, der gerade im Wasser gewesen war. »Du mußt ein Khamorro sein!«
    »Nein, Kimche. Ich bin kein Khamorro.«
    »Dann«, sagte Muvko der Brecher und trat vor, »wollen wir mal sehen, was du gegen einen echten Khamster ausrichtest!«
    Wie erwartet, verstand sich Muvko auf seine Syples. Wieder machte ich kein großes Aufheben von der Sache. Der Kampf dauerte weit über den Augenblick hinaus, da Turko seinen Gegner an meiner Stelle längst flach auf dem Rücken gehabt hätte. Aber es ist töricht, seine Fähigkeiten zu sehr herauszustreichen, wenn man gewisse Absichten verfolgt.
    »Morro der Muskel sei mein Zeuge!« erklärte Muvko, richtete sich auf und starrte zu mir empor. »Wenn du kein Khamorro bist – was bist du dann?«
    Es wäre sinnlos gewesen, ihm zu antworten: ›Krozair von Zy.‹ Ich lächelte nur und erwiderte: »Ich hatte eben Glück und Geschicklichkeit auf meiner Seite. Wer möchte ein Bier?«
    Die Männer glaubten zu wissen, was ich wollte. Und nachdem sie mich im Ring erlebt hatten, waren

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