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Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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auf, daß das Khibilmädchen nicht geweint hatte. Andrinos' Fuchsgesicht zeigte nicht nur Überraschung wegen meines Eindringens, sondern auch Entschlossenheit.
    Miklasu trippelte hin und her, war aber zu klug, mich zu dicht an sich heranzulassen. Hinter ihm erschien Zahnlücke und spornte ihn mit schriller Stimme an, mich doch endlich zu erledigen.
    Indem ich vorsichtig dem scharfen Rapier auswich, näherte ich mich der Wand, vor der die drei Gefangenen hingen. Viel Zeit hatte ich nicht mehr, denn der Lärm mußte die Ringer alarmieren. Ich zog meinen Kalider und zerschnitt Turkos Fesseln. Er fiel auf die Knie und ließ zwei Herzschläge lang den Kopf hängen. Dann sprang er auf und ließ seine prächtigen Muskeln spielen. Er sagte nichts. Ich warf ihm den Dolch zu und machte kehrt, um Miklasu mit einer Finte fortzulocken. Turko hätte mit dem Rapierkämpfer fertigwerden können, doch waren seine Muskeln steif, und sein Blutkreislauf mußte sich wieder normalisieren. Er ließ sich nicht anmerken, wie schmerzhaft diese Augenblicke waren. Wortlos befreite er die anderen beiden.
    Dann huschte er mit gewohnter Schnelligkeit auf Jimstye Zahnlücke zu ... und ehe der Mann sich zur Flucht wenden konnte, hatte ihn Turko in den Schwitzkasten genommen. Turko wandte sich zu mir um.
    »Erinnerst du dich an Mungul Sidrath?«
    »Aye.«
    »Ich auch.«
    Er schenkte Jimstye Zahnlücke die Bewußtlosigkeit. Miklasu brüllte laut und sprang zu, und Rapier und Dolch wirbelten in einem Doppelkreis aus funkelndem Stahl, und das Khibilmädchen schrie spitz auf, und Miklasu verlor plötzlich das Gleichgewicht, krachte mit dem Kopf auf den Boden und überließ mir allzu willig Rapier und Main-Gauche.
    »Wurde aber auch Zeit«, sagte Turko. »Nalgre, nicht wahr?«
    Ich beugte mich über den Bravo-Kämpfer. Er war nicht tot, sondern bewegte zuckend die Lider. »Nalgre Stahleker«, sagte ich. »Ich kenne ihn. Ich kenne auch seine Frau, Prinzessin Nashta.«
    Miklasu ließ die Augen hochrollen.
    Widerwillen ergriff mich. Ich hielt zurück, was ich auf der Zunge hatte, dumme, prahlerische Worte über den Lord von Strombor. Statt dessen wandte ich mich an Turko.
    »Wir wollen aus diesem üblen Loch verschwinden.«
    »Aus vollem Herzen stimme ich dir zu, Nalgre. Allmählich spüre ich meine Arme und Beine wieder.«
    »Aber wie verschwinden wir?« wollte Andrinos wissen.
    Ich brachte Miklasus Umhang in meinen Besitz und reichte ihn Saenci. Sie war ein prächtig gebautes Mädchen. Turko riß Zahnlücke das Hemdwams ab, das Andrinos als Lendenschurz benutzte.
    »Wir verlassen dieses Haus auf dem Weg, auf dem ich hereingekommen bin«, sagte ich.
    Turko lächelte. »Hört!« sagte er.
    Der Lärm vor der Tür veränderte sich plötzlich auf das angenehmste. Wir begaben uns in den Hauptraum und sahen einen großen rundlichen Knüppel mit einem sechs Zoll langen Nagel an der Spitze auf und nieder fahren. Daneben schwang die geschickte Hand eines Chuliks einen Thraxter. Andere Waffen kamen ebenfalls zum Einsatz, und links und rechts sanken Gestalten zu Boden. Gegen die hohen Khamster hätten es unsere Leute nicht so leicht gehabt – aber schon stürmte Turko dazwischen und ließ seiner Wut darüber freien Lauf, daß er wie ein Huhn aufgehängt worden war, und ich mischte ebenfalls mit, so daß wir nach kurzer Zeit den Durchbruch schafften und brüllend und lachend die Treppe hinunterstürmten.
    Niemand versuchte uns aufzuhalten, als wir aus dem ›Mattenwurf‹ ins rosagoldene Licht der Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln und der Frau der Schleier hinausstürmten.

15
     
     
    Die Abenteuer, die ich seit Verlassen des Gekrümmten Landes erlebt hatte, standen mir klar vor Augen wie ein Muster. Das Wiederfinden Turkos gehörte nicht in die letzte Ecke dieses Musters. Natürlich zögerte er, den ›Goldenen Prychan‹ und seine Ringgefährten zu verlassen, ehe die Sache zwischen Andrinos und Saenci geregelt war. Gleichwohl zeigte er großen Eifer, nach Vallia zurückzukehren – und dieser Gedanke erwärmte auch mein Herz.
    Obwohl er in Herrelldrin geboren und als Khamorro einen hohen Kham erreicht hatte, sah er inzwischen Valka als seine Heimat an und bezeichnete sich selbst als Vallianer. Nun ja, tat ich das nicht auch?
    Das letzte Glied in der Kette der Ereignisse läge natürlich in Hyrklana.
    Aber das mußte warten, bis wir nach Vallia zurückgekehrt waren.
    »Er hat einen hübschen Schrecken hinter sich, unser Jimstye Zahnlücke«, sagte Kimche.

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