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Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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wir uns torkelnd aus dem Griff des Meeres befreiten, würden sie vorpreschen und uns aufspießen. Die Vallianer auf dem Schiff brüllten und winkten. Sie nahmen an, die Reiter wollten uns begrüßen. Ein logischer Gedanke für jeden Vallianer, der das Land vor der Zeit der Unruhen verlassen hatte.
    Ich erhob meine zornige Stimme.
    »Diese Jutmänner sind unsere Todfeinde! Sie werden uns töten, wenn wir durch den Schlamm an Land waten. Jeder Mann muß sich bereithalten, Widerstand zu leisten. Sie gehören zu den Cramphs, die unsere Heimat zerstören.«
    Nun ja, das veränderte das Verhalten der zurückkehrenden Söldner, das kann ich Ihnen sagen!
    Ein Schleuderwerfer trat vor. »Llahal, Majister. Ich bin Larghos der Sko-Händige.« Er breitete die linke Hand aus. »Meine Männer werden schießen, denn die Bogensehnen werden feucht sein.«
    Larghos hatte ein langes schmales Kinn und die typischen breiten Schultern eines Schlingenwerfers. Sofort eilte ein gedrungener Mann vor, dessen Gesicht zornrot angelaufen war.
    »Llahal, Majister! Ich bin Drill das Auge.« Er schwenkte einen Beutel aus Öltuch. »Laß mir einige Murs Zeit, die Bögen zu spannen, dann werden wir sehen!«
    Ich lachte nicht, doch mußte ich unwillkürlich an Barkindrar die Kugel und Nath den Pfeil denken. Bei Krun! Was hatten sie doch immer aneinander herumzumäkeln, die Schlingenwerfer und Bogenschützen Kregens!
    Ich beäugte die Brandung, die mir nicht allzu gefährlich vorkam, die aber doch jeden, der sich nicht gut abstützte und der zu weit draußen war, von den Beinen holen konnte.
    »Haltet euch zurück, ihr Artilleristen, und gebt den Schwertkämpfern ihre Chance! Schießt über sie hinweg!« Wieder schätzte ich die geringer werdende Entfernung zwischen uns und dem Strand ab. »Wenn das Schiff dicht genug herankommt, bleibt ihr am besten an Bord, solange es geht, und schießt von hier.«
    »Aye, Majister!« riefen sie. »Bis der Kahn auseinanderfällt!«
    Das war der Augenblick, da der Kiel des Argenter Bodenberührung hatte. Wir hielten den Atem an. Einige luxuriöse Heckverzierungen brachen krachend ab und klatschten ins Wasser. Von den Brandungswellen getrieben, hob sich das Schiff und rutschte zitternd voran. Noch dreimal berührte es den Boden, und dreimal bäumte es sich wieder auf und wälzte sich weiter der Küste entgegen.
    Der steife Wind blies uns das Haar ins Gesicht und kühlte unsere Haut. Der salzige Schlammgeruch wurde durchdringender. Turko hatte einen Schild gefunden – ich sah ihn mit einem dunkelhäutigen Burschen sprechen, der ihm nickend seinen Schild überließ. Ich merkte mir den Mann. Der Schild war rechteckig und gebogen, wie es in Havilfar üblich war. Eine wirksame Abwehrwaffe.
    Wenn ein Schiff an einer Küste zerschellt, ist es die Pflicht des Menschen, um dieses neue Opfer der erbarmungslosen Elemente zu trauern. Die Mancha von Tlinganden setzte sich endlich fest, und der Kiel scharrte über den schleimigen Untergrund, und zu beiden Seiten wirbelte das schwarze Zeug im Wasser auf. Noch ein kleines Stück legten wir zurück, dann steckten wir fest, legten uns schräg, bekamen Schlagseite. Der Schiffskörper zerfiel nicht in seine Einzelteile, wie ich befürchtet hatte. Aber zu retten war nichts mehr. Wir sprangen ins Meer und hielten auf die Küste zu.
    Andrinos blieb in meiner Nähe, ebenso Turko, der seinen Schild beinahe als Schwimmbrett benutzte.
    Ringsum dröhnten die Wogen, und Männer schrien auf und wurden herumgewirbelt, kamen keuchend und hustend wieder an die Oberfläche und mühten sich weiter. Ich legte ein wenig Tempo zu und vermochte mich an die Spitze zu setzen. Ich trug meine Kettenhemd-Rüstung nicht. Ich hielt den Thraxter in der Hand, und das Schwert schimmerte feucht im Wasser. Über die zurückweichenden Wellen springend, stürmte ich den schlammigen Strand empor. Die breiige Masse unter meinen Füßen versuchte mich festzuhalten. Wie ein Schlammteufel, das Wasser bis zur Hüfte, hastete ich voran; der Schmutz schien sich nicht mehr abwaschen zu lassen.
    Die Reiter am Strand drehten ihre Tiere in unsere Richtung.
    Sie kamen herabgeritten, und die Totrixes warfen ihre sechs Beine in alle Richtungen und hoben die Köpfe hoch in den Lärm von Wind und Wasser. Die Speerspitzen zuckten herab und richteten sich auf uns, überzeugt, daß sie uns arme, halb ertrunkene Rasts aufspießen konnten, ehe wir aus dem Wasser waren.
    Zwei nahmen mich aufs Korn. In der Brandung stehend, bereitete ich mich

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