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Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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vor mir, die dicken Beine gespreizt, die Hände in die Hüften gestemmt, nackt bis auf die Waffen, die er am Leibe trug. Sein Gesicht war häßlich und vernarbt und wurde von vorstehenden Augenbrauen und einer dichten braunen Mähne bestimmt, die von der Gischt flachgehalten wurde.
    »Aye«, sagte ich und fügte hinzu: »Llahal.«
    »Llahal, Dom. Ich bin Clardo der Clis. Ich danke dir, daß du uns gerettet hast ...« Ein goldenes Funkeln an seinem Gürtel lenkte mich ab. Er hatte seine Pakzhan, den kleinen goldenen Zhantilkopf, das Symbol des Hyr-Paktun, abgenommen und an der Seidenschnur fest um seinen Gürtel gewickelt.
    Ich wollte mich gerade als Jak vorstellen, als plötzlich ein Schatten auf mich fiel und eine durchdringende, aufgeregte, sich überschlagende Stimme uns verstummen ließ.
    »Llahal!« rief diese Stimme. »Llahal und Lahal, Strom Drak! Ich bin es, Torn Tomor. Und du bist jetzt Herrscher von Vallia! Llahal, Majister, Llahal!«
    Ich stand auf und schaute ihn an.
    Ja, er hatte die attraktive Härte seines Vaters und die schlanke Wendigkeit seiner Mutter, und wenn er auch nur einen Hauch ihrer Kraft und Entschlossenheit geerbt hatte, berechtigte er zu den schönsten Hoffnungen. Ich lächelte.
    »Llahal, Torn Tomor. Deinen Eltern geht es gut, dank sei Opaz. Und was dich betraf, so reichte dein Glaube nicht aus, denn der Mörder legte ein Geständnis ab.« Bei meinen Worten fuhr er zusammen, ein aufmerksamer, lebhafter junger Mann, der sein Leben noch vor sich hatte. »Ja, Torn, du liefst fort, um Paktun zu werden, als wir längst wußten, daß du keinen Mann heimtückisch anfallen würdest, um ihm eine Klinge zwischen die Schulterblätter zu jagen.«
    »Aber ...«, stotterte er. »Majister ... alle behaupteten doch ... es sah ganz schlecht für mich ...«
    »Schlecht ist die Lage nicht mehr. Muß ich dich fragen, warum du nach Vallia zurückkehrst?«
    »Bei Vox, nein!« meldete sich Clardo der Clis. »Aber ...« Und sein narbiges Gesicht wandte sich dem jungen Torn Tomor zu. »... ist dies wirklich der Herrscher, Torn? Wie kann er da sein, wenn wir doch davon ausgehen müssen, daß der Herrscher in Vondium sitzt und darauf wartet, daß wir für ihn kämpfen und siegen?«
    In diesem Augenblick lief ein Ruck durch den Argenter, der uns alle Halt suchen ließ. Die verschlammte Küste war nicht mehr weit; bald würde das Schiff zerschellen. Turko stand neben mir. Andrinos hielt Saenci im Arm. Mein Blick fiel auf die kampferfahrenen Männer, die das Deck füllten – offensichtlich handelte es sich um Berufskämpfer, auf dem Schlachtfeld hart und gnadenlos, im Lager fröhlich und unbändig. Ja, es waren Söldner, die in Vallia Anstellung suchten. In knappen Worten erfuhr ich, was ich geahnt hatte und was Deb-Lu-Quienyin veranlaßt hatte, mich hierher zu leiten. Jeder einzelne dieser Männer war in Vallia geboren worden, jeder hatte als heranwachsender Jüngling sein Land verlassen, getrieben von der Erkenntnis, daß Vallia keine Armee besaß, sondern bezahlte Paktuns kämpfen ließ. Heute war das Heimatland in großer Gefahr, belagert von Feinden – und nun kehrten die Söhne des Landes zurück. Aber sie waren keine Jungen vom Lande mehr, keine gelackten Städter. Jetzt waren sie Paktuns und Hyr-Paktuns. Sie waren Profis. Ich seufzte. Was hätte ich mit hunderttausend Mann dieses Kalibers anfangen können!
    Der Voller hatte die Geheimnisse seiner Silberkästen mit sich auf den Meeresboden genommen, und ich mußte meinen aufkeimenden Zorn unterdrücken. Alles, was mir seit meinem Aufbruch in die Länder der Morgendämmerung widerfahren war, gehörte in einen großen Plan, soviel war klar. Prinz Tyfar und Quienyin – nun ja, Quienyin unterstützte mich inzwischen aktiv, während Tyfar in meinen Plänen eine weitaus wichtigere Rolle spielen würde, als er bis jetzt ahnte. Bei Zair! Seine Rolle würde viel größer sein, als ich mir bisher erträumt hatte! Wie hübsch wirft doch das Schicksal die kleinen Knochen und versucht ihr Muster kichernd zu deuten! Und Trylon Nath Orscop, der Vajikry-Fanatiker, hatte mir einen Voller besorgt, der gut schleppen konnte. Ohne Vajikry keinen Voller. Ohne Voller kein Schiff voller Kämpfer für Vallia!
    Turko sagte: »Wir müssen jede Mur auf Grund laufen – und denk an die Truppe, von der du vorhin gesprochen hast. Sie erwartet uns bereits.«
    Am Strand trabten die Totrixreiter hin und her. Sie machten einen unangenehmen, kampferprobten Eindruck. Sie warteten auf uns. Wenn

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