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Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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– bei Vox! – und mich nie wieder hier blicken lassen.
    Es stimmt nicht unbedingt, daß absolute Macht korrumpiert; sie tut es leider, aber sie muß es nicht unbedingt.
    Aber wie viele Männer der Geschichte haben denn schon echte, wahre absolute Macht ausüben können? Vielleicht korrumpiert lediglich die Illusion der absoluten Macht. Ich wußte, daß die Gefühle eines jungen Liebespaars wohl nicht wichtiger, aber doch mindestens ebenso wichtig waren wie die raffinierten politischen Manöver, zu denen das chaotische Vallia uns zwang.
    Nachdrücklich sagte ich: »Schickt jeden geeigneten Mann los, um Ortyg und Fransha aufzuspüren. Wir können nur hoffen, daß sie eine Spur hinterlassen haben. Ich suche Antar Voinderam auf, wenn er noch in seiner hiesigen Villa ist. Und ich werde versuchen, Franshas Vater Larghos zu erreichen, ehe er aufbricht.«
    Ich schloß die nächste Akte, die auf dem Tisch lag. Sie betraf die opazverfluchte Zorca-Hornfäule, eine schlimme Plage.
    »Mir gefällt es nicht, daß Larghos in Draks Stadt Attentäter angeworben haben soll.«

4
     
     
    »Kümmere dich darum, Vanki«, sagte ich zum Ersten Spionageleiter des Herrschers.
    »Jawohl, Majister.«
    Trotz der langen Zeit, die verstrichen war, klang seine Stimme tonlos und abweisend. Sein gefaßtes bleiches Gesicht zeigte jene Verschlossenheit, jene undeutbare Allwissenheit, die für mich sehr verräterisch war – was er vermutlich nicht ahnte. Vor mir stand ein Mann, der in den Schatten lebte und von der Dunkelheit zehrte. Im Kontakt mit anderen Leuten im täglichen Gewühl wurde auf den ersten Blick deutlich, daß dieser Mensch auf sich selbst konzentriert war. In seinem Beruf hatte er sich als Meister erwiesen. Außerdem war er Delia loyal ergeben – wofür ich ihm einiges verzieh, einschließlich seines Anteils an den Umtrieben, die mich unter einem Dornefeubusch in den Unwirtlichen Gebieten landen ließen.
    Jeder, der eine Region zu regieren versucht, und sei sie so heruntergekommen, wie es Vallia damals war, kann nicht alles allein tun.
    Man muß es lernen, Aufgaben zu delegieren.
    »Und denk daran, das Wohl und Glück Ortygs und Franshas sind wichtiger als ein möglicher Vorteil im Grenzbereich zum Racterland.«
    Naghan Vanki trug wie immer enge schwarzsilberne Kleidung, nach neuester Mode geschnitten und sehr unauffällig. Schwarz und Weiß, das sind die Racter-Farben. Er bewegte die Hand über die Papiere auf seinem Tisch – Unterlagen, wie sie sich auch auf meinem Tisch stapelten.
    »Es gab eine Zeit, da dachte ich, die Hoffnungen des Landes ruhten auf den Ractern. Die Ereignisse haben diese Einschätzung überrollt.«
    Nach einem kurzen Blick auf seine Clepsydra – die Zeit flog nur so! – wandte ich mich zum Gehen. »Wenn Mavindeul nicht bei uns mitmacht und sich erhebt, sind wir auch so bald in der Lage, die Racter aus dem Süden anzugreifen, sobald Kov Turko Falinur gesäubert hat.«
    »Meinen Informanten zufolge wird Antar Voinderam einen Angriff auf die Kov-Witwe von Falkerdrin nicht wagen, solange er sich des Erfolgs nicht sicher ist.« Hätte Naghan Vanki gern gelächelt oder seinem abweisenden Gesicht überhaupt einen klaren Ausdruck gestattet, hätte er jetzt vielleicht die Lippen verzogen. Die alte Natyzha Famphreon, die als Witwe über das Kovnat von Falkerdrin gebot, war eine Schreckensherrscherin. Gegen sie war niemand der Erfolg sicher, ehe sie nicht endgültig beseitigt und auf dem Weg zu den Eisgletschern Sicces war.
    »Wir werden unser Bestes tun, ihm beizustehen.« Ich öffnete die Tür und überlegte mir dann, daß für Vanki ein kleiner Schock vielleicht ganz heilsam wäre. »Du weißt, in Thoth Valaha ist die Zorca-Hornfäule ausgebrochen. Wenn wir nicht aufpassen, werden bei uns die Satteltiere knapp. Ich benötige einen umfassenden Bericht über unsere Verhandlungen mit den Ländern der Morgendämmerung über den Erwerb von Flugbooten.«
    Ein wenig zu hastig antwortete Vanki: »Wir bemühen uns nach wie vor in den Ländern der Morgendämmerung, Majister.« Dann hielt er offenbar zurück, was er noch hatte sagen wollen. Ich hatte den seltsamen Eindruck, daß er etwas wußte, von dem er angenommen hatte, daß es mir auch bekannt war – um dann plötzlich zu merken, daß ich keine Ahnung hatte.
    »Ja?«
    »Ehe die Sonnen aufgehen«, sagte er aalglatt, »liegt der Bericht auf deinem Tisch.«
    Es wäre kindisch gewesen zu fordern: ›In dreifacher Ausfertigung!‹ Aber ich hatte die Worte beinahe schon

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