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Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Angreifern hilflos ausgeliefert schien, war ein Klingengefährte, ein Mann, dessen Loyalität außer Zweifel stand. Nath mußte in die ruhmreiche Reihe jener Helden gerückt werden, die sich erboten hatten, Vallias unruhige Zeiten zu beenden.
    »Du erinnerst dich an den Kampf vom Kochwold, Nath?«
    »Wer könnte den je vergessen.«
    »Wir hatten dort drei Phalanxen im Einsatz. Es war ein triumphaler Sieg.«
    »Aye.«
    »Ich finde, daß Nath na Kochwold ganz gut klänge.« *
    »Majister?«
    Enevon raschelte wieder mit seinen Papieren und zog ein großes Blatt hervor, auf dem ein verschnörkelt geschriebener kurzer Text stand. Er legte mir das Dokument vor und beschäftigte sich dann umständlich mit Stempel und Siegelwachs. Ich bedachte Nath mit ruhigem Blick.
    »Kyr Nath! Nun wird nicht mehr um den heißen Brei herumgeredet. Dein Rang wird offiziell verkündet, wenn die Listen herumgehen. Du bist Nath na Kochwold.« Und als ich weitersprach, klang meine Stimme hoffentlich nicht zu gereizt: »Es gibt auf Kregen so viele Naths, daß du in diesen sauren Apfel nun mal beißen mußt.« Daraufhin unterzeichnete und siegelte ich das Patent.
    Nath öffnete den Mund, schloß ihn wieder und bewegte die Kinnlade hin und her, ehe er etwas sagte.
    »Und ich behalte die Phalanx?«
    Ich nickte.
    »Dann danke ich dir, Majister. Bei Vox! Es wird mir keine Mühe machen, meinen neuen Namen zu behalten!«
    Die Erleichterung, die ich ob der Tatsache verspürte, daß ich dieses Problem endlich gelöst hatte, dauerte eine Weile. Aber unweigerlich bedrängten mich neue Probleme, und das sprichwörtliche Licht am Ende des Tunnels zeigte sich nicht. Bitte bedenken Sie, natürlich war die Belohnung Naths – oder irgendwelcher anderer Leute, die sich für Vallia ausgezeichnet hatten – kein Problem im eigentlichen Sinne. Naths Weigerung, die Phalanx zu verlassen, machte es mir schwer, ihn in jenem größeren Rahmen einzusetzen, den er ohne weiteres hätte bewältigen können.
     
    Wir entwickelten die Pläne für Turkos Marsch nach Falinur. Eine Armee mußte aufgestellt und ausgerüstet und ernährt werden. Gleichzeitig waren die restlichen Gebiete, die wir auf der Insel zurückerobern konnten, zu schützen.
    Zwei neue Fabriken zur Verarbeitung der reichen Mergem-Ernte, mit der wir in dieser Saison gesegnet waren, hatte man soeben fertiggestellt. Mergem, eine Hülsenfrucht, läßt sich in trockenem Zustand lange lagern und dann wieder genießbar machen. Sie besitzt reichlich Proteine, Vitamine und Mineralien, dazu Spurenelemente – obwohl ich damals, bei Vox! von diesen Dingen nichts wußte – und hat es so mancher Stadt ermöglicht, lange Belagerungen zu überstehen. Ohne daß ich sehr in diese Richtung drängen mußte, hatte das Presidio, dem ich immer mehr Verantwortung delegierte, die Schaffung großer Mergem-Anbauflächen befohlen. Die beiden neuen Fabriken würden eine bessere Ausbeute bringen als die traditionelle Methode des Mahlens und Trocknens bei Sonnenlicht. Neuerdings konnten wir nicht nur die Hülsen, sondern auch die Stengel mitverwerten.
    Und wie allen guten Kregern bekannt ist, läßt sich das aufbereitete Mergem mit allen möglichen leckeren Fruchtsäften anreichern.
    Als ich die Mergem-Akte zur Seite legte, eilte Delia ins Zimmer. Sie sah prächtig aus, mit geröteten Wangen, blitzenden Augen und völlig aus dem Häuschen.
    »Dray! Du sitzt hier! Was soll das? Warum hast du nichts unternommen?«
    Ich stand auf. Ich hatte das Gefühl – aber sicher bin ich mir dessen nicht –, daß Enevon ein Lächeln unterdrückte. Ich versuchte sie zu verstehen, versuchte mir eine Antwort zurechtzulegen.
    »Ich bitte dich, Dray! Du kannst doch nicht einfach nichts tun. Wir müssen uns beeilen.«
    »Ja«, antwortete ich und versuchte meiner Stimme einen forsch-entschlossenen Ton zu geben. »Wir müssen handeln.«
    »Auf der Stelle!«
    »Selbstverständlich ...«
    Meine Delia ist nun wirklich die wunderbarste Person auf zwei Welten, dies brauche ich nicht zu betonen, auch wenn ich es immer wieder gesagt habe und sagen werde. Trotzdem fragte ich mich bei allen gefrorenen Ödflächen der Eisgletscher Sicces, wovon sie eigentlich redete! Bei Zim-Zair! Ich hatte nicht übel Lust, aufzuspringen und auf meinem Hut herumzutrampeln!
    Und schon stürmte Jilian herbei, die sich von ihren Wunden erholt hatte, und trieb uns lautstark zur Eile an. Jilian mit dem schwarzen Lederwams und dem bleichen Gesicht und den leuchtenden dunklen Augen, die

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