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Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Antworten, die uns von weiter vorn entgegenschallten.
    Jiktar Rodan befehligte in dieser Nacht die diensthabende Schwadron. Sein eisenhartes Gesicht unter dem Helmrand sah wie eine Maske aus, geformt aus demselben Material wie der Helm.
    Schatten verlangsamte seinen Gang. Rodan erschien neben mir. Schwerter schimmerten im Mondlicht. Vorn wurde gebrüllt.
    Ein Zorcareiter preschte herbei, Mantel und Federn wehten. Er brüllte seine Meldung.
    »Eine Gruppe Betrunkener, Jik. Sollen wir sie vertreiben?«
    Rodan schien verärgert zu sein. Offensichtlich war er darauf eingestellt gewesen, einen Angriff auf die Person des Herrschers abzuwehren, die er notfalls unter Einsatz seines Lebens zu schützen geschworen hatte – dabei waren hier nur Betrunkene unterwegs! Ja, Jiktar Rodans Gefühle waren verständlich.
    Er wollte schon sagen: ›Kesselt sie ein!‹ Und er hätte sicher ergänzend befohlen, die Männer in das nächste Verlies zu werfen.
    Aber da sagte ich: »Was sind das für Männer?«
    Der Zorcareiter bellte: »Bürger, Majister!«
    »Dann laßt sie in der Gosse, wo sie sind, damit sie sich ruhig ausschlafen. Wir haben wichtigere Dinge zu erledigen.«
    »Quidang, Majister!«
    Jiktar Rodan warf mir einen Blick zu, ehe er auf seinen Posten an der Spitze der Schwadron zurückkehrte. Er atmete tief durch. Wir hatten schon zusammen gekämpft. Er war verwundet worden.
    »Ja, Rodan, ich weiß, ich bin zu nachsichtig.«
    »Ja, Majister.« Die alten Hasen, die viele Jahresperioden mit mir gedient hatten und nun junge Truppen ausbildeten, wußten, wann sie sich beim Herrscher Freiheiten herausnehmen durften – nicht daß ich seine Antwort als solche angesehen hätte. Wir alle taten unsere Pflicht für Vallia, allein darauf kam es an. Kopfschüttelnd fuhr er fort: »Wir müssen ihnen ein bißchen das Rückgrat stärken, bei Vox!«
    Ich verzichtete auf die Frage, ob er damit seine jungen Kämpfer oder die betrunkenen Bürger meinte.
    Jedenfalls hatte die diensthabende Schwadron prompt und energisch reagiert, und hätte es wirklich Ärger gegeben, wäre die 2SWH bestimmt damit fertiggeworden.
    Ortyg Voinderam, der mit Lady Fransha durchgebrannt war, weil er nicht auf den Abschluß des rechtmäßigen Bokkertu warten konnte, wäre es bestimmt gut bekommen, eine oder zwei Jahreszeiten von erfahrenen alten Vikatus wie Jiktar Rodan ausgebildet zu werden. Drückeberger Vikatu, Erztyp des alten Soldaten, kann auch Zivilisten so manches beibringen ...
    Als ich in einem Innenhof des Herrschaftspalasts abstieg, entdeckte ich Rosala, eine von Delias Zofen, die sich im Zwielicht eines Torbogens mit einem Soldaten unterhielt.
    Ich hörte sie mit neckender Stimme sagen: »Und da ist jetzt der Herrscher, du berühmter Jurukker, und ich muß mich sputen!«
    Sie tänzelte über die Bodenplatten auf mich zu.
    Delia weiß sich um ihre Leute zu kümmern. Rosala hatte den Soldaten Jurukker genannt – Wächter –, und ich mußte mich mit dieser Namengebung zufriedengeben. Ich will mich hier nicht über meine zwiespältigen Gefühle gegenüber Leibwächtern und dergleichen auslassen. Sie können durchaus nützlich sein. Und die Männer, die eine Juruk bilden – eine Wache – sind für mich wichtige Bausteine im großen Ganzen.
    »Majis!« sagte Rosala keck und lachte beinahe. »Die Herrscherin läßt dir ausrichten, daß sie mit Lady Jilian unterwegs ist. Sie hofft morgen abend zurück zu sein.«
    Ich warf dem herbeieilenden Stallburschen Schattens Zügel zu, tätschelte der Zorca den schimmernden schwarzen Hals und wechselte einige Worte mit dem Mann, Yando dem Humpler, der bei der Schlacht vom Kochwold verwundet worden war. Dann begab ich mich in den Palast. Rosala versuchte zurückzubleiben.
    »Daß du mir den Soldaten nicht von seinen Pflichten ablenkst, Rosala ...«
    Die Zofe wußte, daß ich sie neckte.
    »Majister!« Ihre Augen, ihre Lippen, ihr Haar – im Licht der Monde sah dies alles prächtig aus. »Er steht Wache wie ein berühmter Juruk, wie der beste Soldat in der Schwertwache. Glaubst du, er würde meinetwegen seinen Posten verlassen?«
    Ich antwortete nicht. Während ich den Palast betrat und mich auf die Suche nach Khe-Hi-Bjanching machte, überlegte ich, daß jeder Soldat, der seine Sinne einigermaßen zusammen hatte – und keine anderen Verpflichtungen kannte –, für ein Mädchen wie Rosala jederzeit seinen Posten im Stich ließe. Aber sie war Zofe der Herrscherin von Vallia. Sie war nicht nur ein sehr schönes Mädchen,

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