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Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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auf ihre Arbeit konzentriert.
    Die unteren Ausgucks meldeten das Verhalten des Flugboots, das fast genau unter uns verharrte. Wahrscheinlich wußten die Flugbootkapitäne nicht recht, wie sie gegen uns vorgehen sollten, ein verrücktes, unförmiges fliegendes Gebilde, das ihnen völlig neu sein mußte. Bestimmt war ihnen schnell klargeworden, daß wir keine Eigenenergie besaßen und von den Elementen abhängig waren. Diese Erkenntnis hatte sie unvorsichtig gemacht. Zweifellos gedachten sie, von unten her heraufzustoßen und im richtigen Augenblick Entermannschaften in unseren Kiel-Galerien abzusetzen. Auf diesem Wege hofften sie viel schneller an Bord zu gelangen als über unsere aus der Takelage schwer verteidigten Decks.
    Wenn der unter uns verharrende Kapitän so etwas versuchen wollte, war es uns recht ...
    »Noch wenige Murs!« rief Travok.
    Tom warf seinem Zwillingsbruder einen Blick zu.
    Dicht neben den beiden jungen Burschen brach jäh die Bordwand ein. Gefährlich spitze gelbe Holzsplitter wirbelten durch die Luft. Ein Bogenschütze wurde von einem Span aufgespießt, der zehnmal dicker war als die Pfeile, die er verschoß, und sackte zu Boden. Die beiden jungen Männer rollten über das Deck. Eine Trompete gellte.
    Ihr klarer Ton erhob sich über den Kampflärm.
    Sofort sackte die Opazfaril wie ein Stein in die Tiefe.
    Die Silberkästen waren auseinandergerissen worden, die Auftriebskraft verflog, das Schiff stürzte ab. In freiem Fall prallte es auf den unter uns verharrenden Voller. Es gab einen ohrenbetäubenden Lärm. Gleichzeitig sah ich die Arclay-Zwillinge in gefährlicher Nähe der zerbrochenen Reling; sie rollten über das Deck und waren dem Abgrund bereits verhängnisvoll nahe.
    Irgendwie schaffte ich es, ihnen zu folgen. Ich habe keine Erinnerung daran, über das Deck gehuscht zu sein. Ich packte Tom, der mir am nächsten war, und hielt ihn zurück. Er warf sich herum und tastete nach einem Halt.
    Ein verschmierter Blutfleck an Deck zeugte von einem armen Teufel, dem ein Felsbrocken in die Quere gekommen war. Travok war bereits durch das Loch gerollt und hielt sich noch mit beiden Händen im Netzwerk fest, dessen geteerte Schnüre sich tief in seine Haut gruben. Er glitt ab. Die Netzhalterungen rissen aus.
    Sein Kopf verschwand unterhalb der zerstörten Reling. In wenigen Augenblicken würde sich das Netz völlig lösen und Travok Arclay in die Tiefe stürzen lassen.
    Vier große Schritte mußten mich zur Bordwand bringen, zu den sich verzweifelt verkrampfenden Fingern Travok Arclays.
    Kapitän Dorndorf war ein hervorragender Himmelskapitän. Er kannte die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen seines Schiffes. Die Opazfaril hob sich plötzlich ein wenig. Als ich Tom an Deck liegen ließ und meinen Lauf zu Travok begann, spürte ich diese Bewegung unter den Füßen. Niemand sonst war in der Nähe; es war alles sehr schnell gegangen. Ich spürte die Bewegung, ich sprang, aber da stürzte die Opazfaril schon wieder ab, sackte mit übelkeiterregender Plötzlichkeit unter mir weg. Der Himmelssegler prallte auf den Voller unter sich, und der Ruck wirkte sich aus, als prallte ich gegen einen marmornen Grabstein. Ich taumelte und verlor das Gleichgewicht.
    Haltlos und ohne einen Schrei auszustoßen, stürzte ich über die Bordwand.
    Mit dem Kopf nach unten raste ich an der Bordwand entlang abwärts.
    Eine meiner Hände zuckte vor und verfing sich schmerzhaft in dem Netz neben dem, an dem Travok hing. Seine Netzstützen waren gebrochen, und er glitt langsam in die Tiefe. Mein Netz dagegen war fest verankert, und ich klammerte mich auch mit der zweiten Hand fest und war schon nicht mehr in Gefahr. Hastig schaute ich zu Travok hinüber, um zu berechnen, wie schnell ich wohl seitlich zu ihm klettern und ihn packen konnte.
    »Halt durch, Travok! Wir retten dich.«
    »Ich habe keine Angst, Majister ...«
    Über uns erschien Toms Gesicht in der Schneise der Bordwand.
    Die folgenden Ereignisse liefen ungewöhnlich schnell ab.
    Tom schaute herab und erblickte seinen Zwillingsbruder, an dem er sehr hing. Er sah auch seinen Herrscher. Er erblickte uns beide und erkannte, daß wir uns an unsere Netze klammerten, die heftig hin und her schwankten und sich knirschend in ihren Halterungen bewegten.
    Er zögerte nicht.
    Seine Entscheidung sollte mir noch sehr zu schaffen machen, mich völlig durcheinanderbringen. Die Erinnerung an diese Szene ist sehr schmerzhaft.
    Ohne zu zögern, griff Tom zu und zerrte an dem Netz, an

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