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Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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dem ich hing, hievte es hoch, bis er mich packen konnte.
    Ich begann zu brüllen.
    »Nein! Nein! Nimm Travok!« kreischte ich. »Travok!«
    Aber beharrlich zog Tom Arclay weiter.
    Ich stieß mir einen verdammten Splitter in die Hand und wandte den Kopf, um nach unten zu schauen. Toms Gesicht war feucht von Tränen, und ich vermochte ihn nicht anzusehen.
    In diesem Augenblick rissen die letzten Fasern von Travoks Netz. Es teilte sich in der Mitte, und Travok Arclay stürzte ab, wirbelte davon, schrumpfte zu einem kreiselnden schwarzen Fleck mit winzigen zuckenden Armen und Beinen.
    Ich vermochte ihm nicht nachzuschauen.
    Mir blieb nichts anderes übrig, als mich über die Bordwand hochzuhieven. Ich konnte nicht Travok nachschauen, der rettungslos verloren war, und auch nicht seinen Zwillingsbruder Tom, der auf dem Deck neben mir zusammenbrach.
    Wenn ich die Wahrheit sagen soll, so konnte ich in jenem Augenblick überhaupt niemanden anschauen – am allerwenigsten mich selbst.

8
     
     
    »Hyrklana!« brüllte ich hinaus. Wir waren wieder in Vondium, und es war viel geschehen, und ich war gereizt, mitgenommen und sehr ungeduldig mit mir selbst. Ich wollte nicht, daß blühende junge Männer für mich starben, ich wollte nicht, daß blühende junge Männer solche schlimmen Entscheidungen fällen mußten – für mich. »Ich reise nach Hyrklana. Aber vorher ist noch etwas anderes zu tun. Schickt mir die Sans Fantor und Therfenen herein! Bratch! «
    Nicht oft verwende ich dieses unhöfliche, harte Wort. Es fordert zu sofortigem Handeln auf, zu unmittelbarem Gehorsam. Ich hätte es wohl öfter brüllen sollen.
    Die Boten gaben Fersengeld.
    Die beiden Weisen, die nun eintraten, sahen ziemlich bleich aus. Zweifellos hatten sie vernommen, daß der Herrscher schlechter Laune sei. Wer sich erinnern konnte, wozu schlechtgelaunte Herrscher fähig waren, zitterte. Köpfe mochten rollen. In der bösen alten Zeit.
    »Sans«, sagte ich mit barscher Stimme. »Tretet ein. Ich möchte euch eine Aufgabe übertragen, die sofort in Angriff zu nehmen ist.«
    Inmitten der eindrucksvollen Ruinen des herrschaftlichen Palasts war dieser Audienzsaal wieder hergerichtet worden; das Dach hatte gehalten, und der Thron, ein schlichtes Marmorgebilde mit nicht allzu vielen Edelsteinen in goldenen Fassungen war aus Trümmern gerettet und hierher gebracht worden. Im Schutt war dieses Stück den gierigen Blicken der Räuber entgangen. Wir befanden uns im Saal des Allakar, was die beiden Weisen sehr beeindruckte, waren sie es doch eher gewohnt, mir in meinem gemütlichen Arbeitszimmer oder ihren eigenen Studienräumen gegenüberzutreten.
    »Majister?« fragten sie zittrig wie alte Gnome; heute hatten sie wenig von ihrem sonstigen Auftreten als Weise des vallianischen Reiches. Ich runzelte die Stirn.
    »Nehmt euch von den Mineralien, die wir für die Silberkästen der Vollers benötigen, was ihr braucht. Baut kleine Kästen, paarweise. Befestigt jedes Paar an kräftigen Ledergurten, und zwar so, daß sie sich verschieben lassen – zueinander und voneinander fort. Sollte noch mal jemand über die Bordwand eines Flugboots stürzen, soll er sich mit diesen Gurten retten können. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    »Jawohl, Majister ...« Und: »Aye, Majister.«
    Ich nahm den beiden das Versprechen ab, die Sicherheits-Fluggurte schnellstens zu bauen, und wurde bei dem Gedanken nicht froh. Wenn nur Travok einen solchen Gürtel besessen hätte!
    Als es schließlich zum Nahkampf kam, hatte die Auseinandersetzung nicht mehr lange gedauert. Wir hatten zwei Voller erbeuten können – nützliche Zugaben für Lord Farris' Flotte –, nur der dritte war geflohen. Eines der erbeuteten Flugboote – die Maschine, auf die Kapitän Dorndorf die Opazfaril hatte niederfallen lassen – war kaum noch zu gebrauchen. Wir würden sie auseinandernehmen, um das Holz wiederzuverwenden. Wichtig waren vor allem die Silberkästen. Um sie herum würden wir einen neuen und besseren Voller bauen.
    Es hatte Gefangene gegeben. In den Teilen Vallias, die heute als frei gelten konnten, hielten wir keine Sklaven mehr. Daher würden wir die Gefangenen irgendwann nach Persinia zurückschicken müssen. Die Kämpfer kamen aus Chobishaw und waren ziemlich erzürnt, daß sie den von uns geretteten Voller nicht hatten erobern können. Die Chobishawer äußerten sich recht männlich und fordernd, doch hatte ich keine Lust, mir ihr Anliegen anzuhören.
    »Nein«, sagte ich zum Anführer der

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