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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kregen konnte man sich das Gegenstück ungefähr so vorstellen: >Waffen machen Leute.< Doch geht der Blick der Kreger tiefer. Sie wissen, daß Kleider einen Mann als etwas erscheinen lassen können, was er nicht ist, daß dagegen Waffen im entscheidenden Augenblick doch ein besseres Urteil ermöglichen.
    Meine ziellosen Gedanken lösten sich von Kleidung und Waffen und magischen Kräften. Die Sorge um mein Vallia sank niemals tief unter die Oberfläche. Wenn ich nur...! Wenn nur all die Insel-und Kontinentgruppen, die unter dem Oberbegriff Paz bekannt waren, sich freundschaftlich verbünden würden, dann könnte man den drohenden Shanks eine einheitliche Front bieten. Das hamalische Reich aber strebte nach einseitiger Ausdehnung, und viele andere Länder bekämpften sich erbittert. Als erstes mußte man sich mit Hamal beschäftigen. Und vor allem anderen galt es Vallia zu sichern.
    Drak, mein ältester Sohn, streng und ernst, konnte das Reich verwalten; das wußte ich, das wußten seine Mutter und auch er selbst. Doch hatte er uns eröffnet, daß er den Thron auf keinen Fall besteigen würde, solange Delia und ich am Leben waren. Nun ja, ebenso stur hatte ich den Entschluß gefaßt, Thron und Krone zu entsagen und die Verantwortung Drak zu übergeben, sobald Vallia wieder einigermaßen stabil aussah. Dieser Weg war klar vorgezeichnet, zumindest für mich. Zeg, mein mittlerer Sohn, war König in Zandikar, viele Meilen entfernt am Auge der Welt. Und wo der temperamentvolle Jaidur steckte, mein Jüngster, wußte Opaz allein. Vermutlich war er im Auftrag seiner Mutter und der Schwestern der Rose unterwegs. Jene Geheimorganisation der Frauen tat viele Dinge, von denen sich ein Mann keine Vorstellung machen konnte.
    Die Schwestern der Rose hatten die drei Zwillingsschwestern meiner drei strotzenden Söhne ausgebildet. Zegs Zwillingsschwester Velia war fern am Auge der Welt gestorben, ebenso ihr Mann, Gafard der Kämpfer des Königs und Meereszhantil. Die Trauer darüber nagte noch immer an mir, sobald meine Gedanken in diese Richtung wanderten.
    Was Dayra betraf, Jaidurs Zwillingsschwester, so ging ich davon aus, daß sich die Probleme, die sie mir bereitete, mit der Zeit legen würden. Sie wurde auch Ros die Klaue genannt, da sie an der linken Hand eine rasiermesserscharfe Stahlkralle trug. In Lancival hatte man ihr beigebracht, dieses Messer auf schockierende Weise einzusetzen.
    Blieb noch meine älteste Tochter Lela, um mir Kummer zu machen, denn ich hatte sie schon zu lange nicht mehr gesehen. Zair mochte wissen, wo sie steckte. Ich wußte nur, daß sie für die Schwestern der Rose arbeitete. Ihr Zwillingsbruder Drak hatte mich nicht wiedererkannt, als wir uns nach langer Zeit begegneten, und ich nahm nicht an, daß Lela sich klar an mich erinnerte, ebensowenig wie zu vermuten war, daß ich sie wiedererkennen würde, die längst eine erwachsene Frau sein mußte.
    Was für ein schlimmes Schicksal, als Vater von seinen Kindern getrennt und vierhundert Lichtjahre weit durch den Abgrund zwischen den Sternen geschleudert zu werden!
    Auf der Straße wanderten Leute auf die Stadt zu, und ich machte einen weiten Bogen darum. Lust auf belangloses Geplauder hatte ich nicht. Zwischen den Bauernkarren und Hausiererkarren und Geschäftsleuten und Ausflüglern, die sich auf die Spiele freuten, marschierten Truppeneinheiten, die nach nächtlichen Patrouillen in die Kasernen zurückkehrten. Karawanen mit wilden Tieren waren nicht zu sehen. Die Sonnen von Antares glühten, die Luft roch angenehm, ringsum erschollen Musik und Gelächter, und ich stellte einen finsterabweisenden Gesichtsausdruck und eine gerunzelte Stirn zur Schau und war innerlich aufgewühlt, o ja, bei der eklig stinkenden Leber Makki Grodnos!
    Unmok die Netze konnte, obwohl ihm ein Arm fehlte, gut für sich allein sorgen, oder? Natürlich! Er hatte Froshak. Er hatte sich durchgeschlagen, ehe wir uns begegneten und unsere Partnerschaft gründeten. Und Vallia konnte ebenfalls allein auskommen, oder nicht? Trotz der Schandtaten, die täglich von räuberischen Söldnern und Sklaventreibern begangen wurden? Großherzigen Männern wie Seg und Inch und Turko und Korero und den anderen konnte man doch gewiß mein Vallia anvertrauen?
    Ich zog Schneetropfens Zügel an.
    Bei Zair! War ich der Herrscher von Vallia oder nicht? Nun ja, wenn ich es war, konnte ich dann meinen Klingenkameraden nicht vertrauen? Ich wußte, daß ich es konnte. Jeder einzelne wußte, was auf dem Spiel

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