Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Froshak war an einen anderen Käfig gefesselt und regte sich nicht; aus der Deckung der Büsche vermochte ich nicht zu erkennen, ob er bewußtlos oder tot war. Die große kahle Stelle in der Mitte des Gesichts, die seine Membrane bloßlegte, schimmerte nicht rosa, sondern leuchtend rot. Deshalb trug Froshak den Beinamen >der Schein<.
    Acht oder neun Männer weideten sich an Unmoks Ungemach. Ein kalter Schauder überlief mich in meiner Deckung. So ging es nicht. In einer solchen Situation genügte es nicht, die Zahlen zu schätzen. Ich zählte noch einmal genau. Neun. Richtig. Da ich keinen Bogen besaß, konnte ich nicht erst einige Männer aus dem Hinterhalt erledigen und dann angreifen. Wie lange mir noch blieb, bis sie das Gitter gänzlich hochzogen, wußte ich nicht. Frühere Zusammenstöße mit unangenehmen Zeitgenossen dieser Art ließen mich vermuten, daß sie den Scherz - oder was sie darunter verstanden - möglichst lange ausdehnen würden. Wahrscheinlich bis Unmok das Bewußtsein verlor.
    Froshak war dabei ein Problem, doch wenn er sich nicht rührte, mochte er es schaffen.
    Die Horde setzte sich wie üblich aus Diffs und Apims zusammen. Sie trugen Gewänder in schreienden Farben und waren behängt mit billigem Schmuck und einer furchterregenden Vielfalt von Waffen, wie es für viele Kreger typisch ist. Der Anführer trug eine hellblaue und gelbe Tunika über einer Schuppenpanzerjacke und war außergewöhnlich dicht behaart. Er war ein Angerim, und seine Riesenohren waren kupiert. An seinem Schädel zeigten sich zusätzliche flache Erhebungen, und ich erkannte ihn nach Unmoks Beschreibung wieder.
    Maglo die Ohren beraubte ehrliche Kaufleute. Er verschaffte sich die Tiere aus den Karawanen und verkaufte sie in Huringa in eigenem Namen. Niemand hatte ihn bisher erwischt, dazu war er zu geschickt. Außerdem konnte er seine Waren ja mit gut hundertprozentigem Profit verkaufen und Bestechungsgelder zahlen, die Kaufleute wie Unmok in den Ruin getrieben hätten. Ich runzelte die Stirn. Unsere Käfige waren leer. Das konnte nur heißen, daß Maglo, der mit einer gestohlenen Karawane auf dem Weg nach Huringa war, zufällig auf Unmok gestoßen war und nun auf seine unsägliche Art mit jemandem abrechnete, mit dem er schon einmal aneinandergeraten war. Das erklärte die Gegenwart des Chavonths. Wieder wurde das Gitter angehoben, diesmal höher als zuvor, und Unmok drückte sich in die gegenüberliegende Ecke seines Käfigs. Diesmal fiel die Trennwand gerade noch rechtzeitig, um dem Sprung des Chavonths Einhalt zu gebieten. Das tobende Ungeheuer fauchte zornig.
    »Mach ihn fertig!« brüllten einige Männer.
    »Spielt noch weiter!« schrien andere.
    Maglo die Ohren schlenderte mit stolzgeschwellter Brust herum. An der linken Hüfte trug er drei Schwerter, die in unterschiedlichen Winkeln abstanden. Er war ein großgewachsener Mann, ein lebensstrotzender barbarischer Angerim, und er genoß seine Macht.
    Vorsichtig schob ich mich durch die dichtstehenden Clarsian-Büsche und verlor den Käfig einen Augenblick lang aus den Augen. Allerdings waren das Gebrüll der Männer und das zornige Fauchen des Chavonths deutlich zu hören. Als ich mich direkt hinter dem Käfig aufgestellt hatte und vorsichtig hindurchlinste, ging Maglo gerade auf die Männer zu, die die Kette bedienten. Vermutlich wollte er beim letztenmal selbst daran ziehen.
    Mit einem Riesensprung erreichte ich den Käfig. Der zweite trug mich auf die Eisenstäbe, die den Käfig nach oben abschlössen, und ich legte mich flach hin. Die Tür an der Front war mit einer Eisenkrampe befestigt. Mit einem langen metallenen Kreischen löste sich die Krampe aus der Öffnung, ehe ich sie mit voller Kraft auf Maglo schleuderte. Ohne mich zu vergewissern, ob ich getroffen hatte, zog ich meinen Thraxter, langte damit abwärts durch die Stäbe und versetzte dem Chavonth einen kräftigen Schlag aufs Hinterteil.
    Das Ungeheuer schrie schrill auf und fauchte und hüpfte mit einem geschmeidigen Riesensatz durch die offene Tür ins Freie.
    Die Männer kreischten und liefen los und gingen zu Boden und schrien ihr Entsetzen hinaus. Eine herumfegende Tatze beendete das Leben eines Rapa. Ein großer Brokelsh geriet zwischen die spitzen Zahnreihen.
    Staub wirbelte auf in der hellen Luft. Der Lärm hallte zwischen den Büschen. Unmok schrie. Froshak bewegte sich schlaff in seinen Fesseln. Langsam hob er seinen Katzenkopf.
    »Halt still, Froshak, wenn dir dein Leben lieb ist!«
    Der

Weitere Kostenlose Bücher