Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares
erstenmal bei Noran waren und ihm die Thomplods verkauften. Ich glaube, er nimmt an, du bist eine Art Geheimagent der Königin Fahia.«
»Diesen Eindruck habe ich ihm vermittelt. Dem Geschäft war das durchaus zuträglich.«
»Gewiß. Aber Jak, wenn er etwas gegen die Königin planen sollte, wird er dich um so mehr als Feind ansehen, den er aus dem Weg räumen muß.«
»Das ist richtig, Unmok! Durchaus möglich, daß er die Attentäter aus diesem Grunde geschickt hat, und nicht um uns wegen seines eitlen Jikai mundtot zu machen!«
Unmok kaute weiter und nickte feierlich.
»Dann müssen wir uns schleunigst trennen, bis die Sache geregelt ist. Gegen dich hat er nichts.«
»Wenn du dir einbildest, du haariger Apim, ich würde dich...«
Der Abschied von Tyfar und Jaezila war schnell vergessen gewesen, weil sie mir Wichtiges mitgeteilt hatten. In Huringa gab es allerlei geheime Unterströmungen, und hier und jetzt zeigte mir Unmok eine neue Möglichkeit auf. Wenn die dicke Königin Fahia gestürzt werden konnte, mochte ich daran mitwirken können - und wenn das so war, mußte ich mich darum kümmern. Vallia war in guten Händen; dies betete ich mir immer wieder vor, auch wenn es mich mit Unbehagen erfüllte, nicht dort zu sein. Tyfar erwartete noch heute eine Meldung, und er meinte, daß diese Nachricht uns die Chance eröffnen konnte, der aussichtsreichsten Verschwörung beizutreten. Die Zukunft füllte sich mit Visionen. Es gab hier viel zu tun. Aber...
»Wenn es sich herumspricht, daß wir beide uns gestritten und ich die Partnerschaft aufgegeben hätte, dürfte Noran dich nicht weiter belästigen.«
In komischer Bestürzung starrte Unmok mich an.
»Du... du... wenn wir doch endlich den verdammten Käfigvoller hätten!«
»Du hast alles, was du brauchst - Käfige, Zugtiere Tierwärter. Froshak ist ein guter Mann. Du kannst sofort eine neue Reise unternehmen. Oder«, fügte ich hinzu und spielte den Bärbeißigen, »du gibst diesen Beruf auf und folgst deinen jüngsten Plänen.«
»Jak! Du kränkst mich!«
»Das war auch meine Absicht.«
»Also, so beendest du unsere Partnerschaft nicht.«
»Ewig redest du davon, den Tierhandel aufzugeben und etwas Neues machen zu wollen. Oder etwas Altes. Von Sennacht zu Sennacht ändert sich, was du willst. Jetzt wäre der Moment gekommen.«
Er schloß die Finger um eine Handvoll Palines, bis der dunkle Saft spritzte, und blickte mich auf die komische Art eines Och an.
Ich seufzte.
»Hör zu, Unmok... die Sache ist sehr sinnvoll.«
Plötzlich wirkte er aufgeheitert. Er schluckte. Sein Einfall zauberte ein strahlendes Lächeln auf sein Gesicht, und er bewegte heftig die Arme. »Ich hab's! Wir lassen die Gerüchte um unseren Streit und die Trennung herumgehen. Ich befördere die Käfige zur Küste, dort stößt du zu mir, und wir segeln zusammen fort. Großartig! Großartig!«
Meine erste Reaktion war eine ziemlich boshafte.
Aber das konnte ich Unmok nicht antun, oder? Aber - ein kleiner Och mit seinen Geschäften gegen das Schicksal eines ganzen Reiches? Gab es da überhaupt eine Wahl?
Ich stand auf. Herrscher müssen ständig Entscheidungen fällen, ob richtig oder falsch - so etwas gehört zu ihren Aufgaben. Materiell gesehen, war meine Entscheidung über die beiden Möglichkeiten, die mir offenstanden, richtig. In beinahe jeder anderer Beziehung war sie falsch.
»Eine gute Idee, Unmok. Damit lenken wir Noran ab. Daraufhin müßte er dich eigentlich in Ruhe lassen, und du kannst die Karawane zum Fluß hinabbringen und Boote mieten, die dich zur Küste bringen. Ich treffe dich dann dort. Aber sieh dich vor. Froshak...«
»Ich spiele mit dem Gedanken, Wächter anzuwerben. Die Karawane wird zwar leer sein, ohne Wert, doch fände ein fünfgliedriger Och solche Bewaffneten sehr beruhigend.«
»Ja. Und wir treffen uns nicht in Ingadot, wo du das Schiff charterst, sondern an der Flußmündung. Wasser wird immer zuletzt an Bord genommen. So ist es sicherer. Und sieh dich im Wald der Verschiedenen vor, Unmok.«
»Tue ich. Aber die Banditen interessieren sich eher für Karawanen, die aus der anderen Richtung kommen.«
»Und weil das so ist, solltest du die Söldner, die du anwirbst, in Deckung halten. Die Räuber könnten auf den Gedanken kommen, du hättest in der scheinbar leeren Karawane etwas Wertvolles zu verbergen. Verstanden?«
»Du bist ein guter Partner, Jak.«
»Es sei denn«, setzte ich den Gedanken fort, »der kleine fünfgliedrige Och wirbt so viele
Weitere Kostenlose Bücher