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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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absolut privaten Bereichen in Norans Villa schon recht gut aus. Die Besprechung sollte in einem vornehmen Empfangssaal mitten im Strigicaw-Komplex stattfinden. Der Raum war angefüllt mit Kristallglas. Jaezila hatte alle unsere Sachen aus der Taverne geholt, so daß ich einen scharlachroten Lendenschurz umlegen konnte, der Tyfar noch immer zum Stirnrunzeln reizte, um darüber eine ganze Waffensammlung anzubringen. Ich trat in das rosafarbene Licht der Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln hinaus und begab mich zum Strigicaw-Komplex. Ich kam mir ganz und gar nicht wie ein Verschwörer vor, der bereit war, ein Königreich zu stürzen und einer neuen Königin zur Macht zu verhelfen. Im Mondschein kamen mir Jaezila und Tyfar entgegen.
    »Jak?« fragte Jaezila mit scharfem Unterton. »Lady Ariane fordert dich auf, sie und uns heute nacht gut zu bewachen. Du sollst dich am Ende der Kolonnaden postieren.«
    Ich war überrascht.
    »Na schön. Das ist allerdings ziemlich weit vom Versammlungsort entfernt.«
    »Wenn wir uns nicht beeilen, kommen wir zu spät«, sagte Tyfar.
    »Noch ist Zeit«, meinte Jaezila. »Ich möchte euch etwas zeigen, ein Wertobjekt, das hier in einem Glaskasten aufbewahrt wird. Komm, Ty! Du wirst dich darüber freuen, denn es stammt aus Balintol. Zur Sitzung gehen wir dann gleich anschließend. Und morgen -geht es los!«
    Wenn von einem Wertgegenstand aus Balintol die Rede ist, der immerhin ein sehr rätselhafter Ort ist, nun, dann zeigt man sich interessiert, bei Vox! Tyfar schaute zum Mond empor, las die Zeit ab und ging mit uns durch die Kolonnaden.
    »Das muß aber schon etwas Tolles sein, junge Dame«, sagte Tyfar, »wenn deswegen eine Revolution warten soll!«
    Norans Villa war wie die meisten gut ausgestatteten kregischen Paläste vollgestopft mit Sammlerstücken, Kunstgegenständen, faszinierenden Schätzen aus der ganzen Welt, über Jahrhunderte zusammengetragen. Wir hatten vor der Versammlung Zeit genug, den Gegenstand anzuschauen, der Jaezila aufgefallen war. Die Jungfrau mit dem v ielfältigen Lächeln verbreitete ein verschwommenes Licht. Die Schatten schienen rosarot zu glühen, und die Nachtluft roch angenehm. Die Mondblüten waren aufgegangen. Wir marschierten gerade auf das Gebäude zu, das eine Verlängerung des Strigicaw-Komplexes bildete, als hinter uns ein schrecklicher Lärm losbrach.
    Tyfar fuhr herum. Wir schauten die Kolonnaden entlang.
    »Das ist nicht Kov Naghan«, sagte Tyfar.
    Schwarze Gestalten huschten unter den Steinbögen entlang, und berstendes Holz verriet uns, daß die Tür eingeschlagen wurde. Hell klirrte Stahl durch die Nacht.
    Der Prinz riß das Schwert heraus und lief zurück. Ich hielt ihn energisch am Gürtel fest.
    »Warte, Tyfar! Warte!«
    »Aber...«
    Die dunklen Gestalten eilten auf uns zu. Sie wirkten dämonisch, überaus wendig, und das scharfe Glitzern ihrer Waffen schuf eine echte Dimension des Schreckens.
    »Die Königin ist uns auf die Schliche gekommen!«
    »Dann müssen wir kämpfen«, sagte Jaezila. Ihr Rapier schimmerte wie flüssiges Silber. Sie machte zwei Schritte.
    Tyfar legte ihr eine Hand auf den Arm und schaute mich an. Ich ließ seinen Gürtel los. »Du hältst Jaezila zurück, so wie ich dich eben vor einer Unbedachtsamkeit bewahrt habe. Wenn wir aufgeflogen sind, ist nichts zu retten, indem man sich etwa umbringen ließe.«
    »Aber meine Ehre...«
    »Ich respektiere deine Ehre, Prinz. Meine Ehre aber fordert, daß du dir Jaezila schnappst und mit ihr nach hinten durch die Kolonnaden verschwindest. Ich halte die Burschen auf, bis ihr eine günstige Stelle erreicht habt.«
    Ich sprach nicht weiter, denn in diesem Augenblick raste ein Pfeil aus dem Nichts herbei und durchstach Jaezilas linken Arm. Sie stieß keinen Schrei aus, sondern japste nur und begann zu taumeln. Tyfar fing sie auf und starrte mich aufgebracht an.
    »Siehst du?« rief ich zornig. »Jetzt nimm Jaezila und verschwinde! Keine Diskussionen!«
    Ich ließ den Thraxter kreisen und schlug damit einen zweiten Pfeil zur Seite. Dann duckte ich mich hinter eine Säule und rief Tyfar und Jaezila nachdrücklich zu: »Sie hat Schmerzen, und du zögerst, Prinz? Wo ist deine berühmte Ehre? Rette Jaezila -das ist deine Pflicht!«
    »Aber... du... Jak...«
    »Bei Krun! Mir ist bisher noch kein Mann begegnet, der herumredet, wenn es darum geht, ein Mädchen zu retten.«
    Ich fürchtete schon, meine Vorhaltungen übertrieben zu haben. Aber dann nahm er Jaezila doch in die Arme und

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