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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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Oder ihr habt keine Gelegenheit mehr, überhaupt je wieder etwas zu tun - beim Glasauge und Messingschwert Beng Thrax'!«
    Wir glaubten ihm aufs Wort.
    In allen Bereichen des Arenalebens schien eine größere Hektik zu herrschen als vor dem großen Krieg auf dem Kontinent. Uns Coys wurden Quartiere zugewiesen, dann weihte man uns hastig in Kampftricks und Finten ein. Mir wollte scheinen, alle diese Leute seien vom Blutrausch ergriffen, aus dem sie sich nicht mehr befreien konnten. Ständig wurden Arenakämpfe verlangt, immer wieder neue Arenakämpfe. Der Hunger nach Sensationen, nach Blut und Tod, war unstillbar.
    Hundal der Oivon gab sich Mühe mit uns. Wie jeder, der sehr für seine Farbe engagiert war, wollte er, daß die Roten siegten. Die Spitzenposition wurde im Augenblick von den Blauen eingenommen, den Anhängern des Saphir-Graint. Wenn wir am Leben blieben, so sagte man uns, sollten wir dabei helfen, das Gleichgewicht wiederherzustellen und das Rot des Rubinroten Drang wieder an die Spitze der Siegestotems zu führen. Cheldurs, die die Lehrlinge der Arena ausbilden, scheinen eine speziell kregische Erscheinung zu sein, denn obwohl sie weitgehende Privilegien genießen, haben sie nicht so weitgehende Möglichkeiten wie altrömische Lanistae. Wie gesagt, Hundal gab sich Mühe - und ließ uns ebenfalls schwitzen, bei Kaidun!
    Wohl wissend, daß der erste Kampf, in den ich geschickt wurde, womöglich auch der letzte war und daß dieser erste Auftritt draußen im silbernen Sand wegen der aufputschenden Umgebung ganz besondersgefährlich war, empfand ich Erleichterung und auch Ärger, daß eine Gruppe von uns auserwählt wurde, einige Lehrlinge der gelben Partei auf die Probe zu stellen. Es sollte einen Schwert- und Schildkampf geben, einen unbedeutenden Zwischenkampf, mit dem Ziel festzustellen, von welcher Qualität das neue Material wohl wäre. Nun ja, das Spektakel des Amphitheaters mit den endlosen Zuschauerreihen, die zum Himmel aufzusteigen schienen, das Meer der eifrigen, blutrünstigen Gesichter, das Geschrei, das ohrenbetäubende Lärmen, der Gestank nach Blut und Tieren, nach Schweiß und eingeöltem Leder... ja, das Jikhorkdun geht unter die Haut, sobald man Kaidur ist und begreift, wofür man kämpft. Ich wollte damit nichts zu tun haben. Ich gedachte mein Leben zu schützen und schleunigst von hier zu verschwinden.
    Die Coys empfanden Ehrfurcht vor den Kaidurs und Hyr-Kaidurs, die wie Götter herumstolzierten. Einem dieser hervorragenden Kämpfer gegenüberzustehen, mußte das Ende bedeuten, und doch hätte das Herz in mancher Brust deswegen höher geschlagen, ehe es auf ewig zur Ruhe geschickt wurde...
    Ein Hohes Kaidur zu vollbringen - das war der Traum...
    Die Vorbereitungen waren noch immer sehr gründlich. Hundal wählte eine interessante Mischung von Leuten aus; zur Hälfte handelte es sich um Männer, die beim Training in Gefahr waren, sich eher die eigenen Ohren abzuhacken, als dem Gegner zu schaden, nur die andere Hälfte schien einigermaßen Talent zu zeigen. Wir warteten hinter dem Gittertor und versuchten, mit dem tobenden Lärm der Arena fertigzuwerden. Fristle-Frauen schenkten den einfachen roten Wein, Beng Thrax' Spucke genannt, in Lederbecher. Wir sollten uns im Staub und in der Hitze erfrischen. Und noch immer ahnte ich nicht, daß dieses Getränk mit Drogen versetzt war, die einen Mann erregten und zu sinnloser Kampfwut anstachelten. So warteten wir, bis wir an der Reihe waren, in das Oval des Todes hinauszutreten, in jenen Schmelztiegel der Leidenschaft, jenes Gefäß des Konfliktes, und zur Freude der huringischen Bevölkerung unser Leben aufs Spiel zu setzen.
    Welch Sturm der Gefühle befiel mich, als ich den Silbersand betrat! Instinktiv machte ich kehrt, um zur königlichen Loge hinaufzuschauen, die hoch über uns funkelte; aber dort war niemand zu sehen. Fahia verschwendete bestimmt nicht ihre Zeit mit einem Programmfüller dieser Art. Als Anhängerin des Jikhorkdun war sie eine Frau, die die Namen von Hyr-Kaidurs aus vielen Perioden aufzählen konnte, und nahm nur an den besten Aufführungen teil.
    »Bei Havil, Chaadur! Gaff hier nicht herum! Da kommen die Gelben!« brüllte mir Norhan zu.
    Ich hatte mir selbst den Namen Chaadur gegeben. Nun schaute ich durch die Arena auf die gelben Coys, die kreischend und schwertschwenkend auf uns zustürmten. Hundal hatte uns gewarnt: »Die Kerle werden wie böse Geister aus Cottmers Höhlen losschwärmen. Macht euch deswegen keine

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