Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
einen neuen Hieb. Steif sackte das Ungeheuer auf die Seite.
    »Du!« rief Lildra.
    »Hier hinein!« Ich stieß die Tür zum benachbarten Raum auf, den ich leer zu finden erwartete. Für einen Kampf rechnete ich mir keine Chancen aus. Wir mußten fort von hier. Es ist eine traurige Wahrheit,daß eine große Übermacht schwächerer Kämpfer einen einzelnen kampfstarken Mann besiegen kann. Natürlich mußte es nicht immer dazu kommen, doch sah ich hier keine Möglichkeit, das heraufstürmende Pack zu besiegen und dabei Prinzessin Lildras Sicherheit zu garantieren. Der Raum, der sich vor mir auftat, war nicht leer; er war es, als wir eintraten, doch schon öffnete sich die gegenüberliegende Tür, die auf die Wehrmauern hinausführte, und gewährte einer Wächterhorde aus dem benachbarten Turm Zutritt. Sie waren gekommen, um der Ursache der Störung auf den Grund zu gehen. Durchaus möglich, daß sie meinen Abstiegsversuch am Seil beobachtet hatten.
    Im Handumdrehen war der heftigste Nahkampf entbrannt.
    Die Enge des Raumes, die kalte Feuchtigkeit des Bodengesteins, das Stampfen bronzebeschlagener Sandalen auf dem Boden, das Lärmen des Kampfes - dies alles vereinigte sich im Handumdrehen zu einem höllischen Treiben. Es war nicht einfach, Lildra aus der Sache herauszuhalten. Sie ließ sich nicht davon abbringen, mit dem Schwert unter meinen Armen hindurch oder um meine Schultern herum nach den Wächtern zu stechen, und ich mußte ganz schön auf der Hut sein. Bei den Männern handelte es sich vermutlich um angeworbene Kämpfer, Söldner und nicht Soldaten der hyrklanischen Armee. Fahia neigte zu solchen Arrangements, denn so konnte sie alle Gerüchte über die Gefangenschaft eigener Familienmitglieder zuverlässig unterdrücken. Die Paktuns verstanden sich aufs Kämpfen, und so herrschte ein lebhaftes Treiben und Hacken und Hauen, aus dem sich immer wieder Männer aufschreiend und zusammenduckend verabschiedeten.
    Langsam schob ich mich herum und hielt dabei Lildra mit der linken Hand hinter mir, während die rechte die Klinge führte; auf diese Weise gelang es mir, die Tür, durch die die Wächter eingedrungen waren, allmählich hinter mich zu bekommen. Sie führte auf die hohen Wehrmauern hinaus.
    »Der Weg ist frei, meine Dame«, sagte ich und hackte einem Rapa den Schnabel ab. »Lauf auf die Mauer hinaus...«
    »Ich soll dich verlassen? Auf keinen Fall!«
    »Lauf hinaus und schau, ob andere Gegner kommen! Ich möchte keinen kalten Stahl im Rücken haben, Mädchen!«
    Sie erkannte die Logik meiner Worte und huschte durch die Tür ins Freie. Ich gebe zu, daß ich mich nun ein wenig freier fühlte, mußte ich mich doch nicht mehr vor allem darauf konzentrieren, sie zu schützen. Pech für die Wächter, denen ich mich um so wütender widmen konnte. Zwei Mann sanken zu Boden - nicht aufschreiend, sondern auf die resignierte Art des wahren Kampf-Profis, der den Moment der Wahrheit gekommen sieht. Die anderen wichen ein wenig zurück, und ein massiger kahlrasierter Gon brüllte: »Holt Bögen! Bratch, ihr Rasts!«
    Wenn jetzt geschossen werden sollte, wurde es Zeit, Lildra zu schnappen und zu verschwinden.
    Ich duckte mich durch die Öffnung nach draußen und knallte die schwere Eichentür zu.
    Lildra kauerte an der Steinmauer und war bereits wieder durchnäßt. Sie starrte die Mauerkrone entlang. Weitere Männer eilten herbei, vermutlich aus dem nächsten Turm der Befestigungsanlage - allerdings hatte ich gehofft, daß der Weg dorthin frei sei.
    Der Himmel zerbrach unter übermächtigem Blitzen und Donnern; das Schloß von Afferaru schien in ein mattes Feuer gehüllt zu sein. Das Lärmen überanstrengte unsere Ohren, die Blitze blendeten uns, und in der nachfolgenden Dunkelheit schnappte ich mir blindlings Prinzessin Lildra, stieg auf die Außenmauer und sprang ins Leere.
    Wir wirbelten durch die Luft. Aus großer Ferne gellte eine Stimme. Wir berührten das Wasser schräg und gingen unter. Mit einigen Schwimmzügen vermochte ich an die Oberfläche zurückzukehren und machte mich auf den Weg zum äußeren Ufer, indem ich Lildras Kopf hinter mir aus dem Wasser hielt. Sie sagte nichts, und ich konnte nur hoffen, daß sie sich nichts gebrochen hatte. Mich erfüllte bereits eine vage Sorge vor ihrer Reaktion, wenn die Erregung der Rettung abklang. Am Ufer hochzuklettern, war eine rutschige, nasse Angelegenheit. Auf halber Höhe glitten wir aus und landeten in dickem Matsch. Als wir uns wieder aufgerappelt hatten und durch das

Weitere Kostenlose Bücher