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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schießscharte fanden, in die wir uns quetschen konnten.
    »Als du in die Zelle stürmtest und Charldo besiegtest«, sagte sie, »da hielt ich dich für einen Jikai. Jetzt sperrst du dich aber gegen den Plan -ich weiß nicht...«
    »Halte dich einfach an meiner Rüstung fest. Du mußt kräftig zupacken und darfst nicht loslassen.«
    Ich mußte ihre regenfeuchten Arme nehmen und ihre Finger um meine Ledergurte drücken. Dann schob ich ein Bein über die Mauerkante und belastete mich mit ihrem Gewicht. Das Seil fühlte sich unter meinen Händen wir borstige Butter an. Dank sei Zair, daß die Knoten hielten! Vorsichtig, von Lildras Gewicht beschwert, begann ich den Abstieg.
    Mein Kopf befand sich etwa auf gleicher Höhe mit der Bastion, als ich plötzlich und überraschend einen Ruck verspürte und eine Handbreite in die Tiefe rutschte. Ich hob den Blick. Das Seil ruckte an der Mauer abwärts. Der Bronzehaken wurde aufgebogen, das Seil, an dem wir baumelten, glitt an der Mauer abwärts. In wenigen Herzschlägen würde sich der Haken glattziehen und uns in die Tiefe stürzen lassen.
    Eine Chance - eine einzige Chance. Meine Hände umfaßten das Seil, fanden einen Knoten und zogen ruckhaft. Das Seil glitt herab, die Bronzespitze fuhr kreischend über den Mauerstein. Ich legte die linke Hand um den Steinrand und hielt fest. So baumelte ich pendelnd zur Seite, und Feuer zuckte durch den Arm, dessen Muskeln sich verkrampften. Wir schwangen zurück. Lildra begann zu zappeln.
    »Stillhalten, Mädchen!«
    Entsetzt erstarrte sie.
    An einer Hand hängend, ein Mädchen auf dem Rücken tragend, ließ ich die rechte Hand hochschnellen: Das Seil fiel herunter. Der Regen prasselte mir ins hochgeneigte Gesicht. Meine Finger glitten über feuchte, glatte Steinflächen und fanden schließlich Halt. Einen Augenblick lang hing ich einfach nur da. Dann begann ich mich hochzuziehen.
    In diesem Augenblick zerfiel der Himmel in zuckende Flammenscherben und erbrach sich in dröhnendem Krach. Donner und Blitze fauchten und dröhnten ein zweites Mal. Im Aufzucken des Lichtes zeichnete sich alles deutlich ab - die schrägen Linien des dichten Regens wirkten wie die Speere einer aufmarschierenden Armee. Aber schon bedrängte uns die Nacht wieder mit ihrer Dunkelheit.
    Mit der feuchten Last des Mädchens auf dem Rücken fiel es mir schwer, ein Knie über die Kante zu heben, aber schließlich schaffte ich es mit knackenden Muskeln und einer letzten Anstrengung. Wir rollten zurück auf den Turm.
    Lildra richtete sich auf. Für mich war sie ein vager dunkler Schatten, doch verriet mir ihre Körperhaltung, daß sie zornig war.
    »Du hättest tun sollen, was ich dir sagte, Jak der Onker! Meine Mutter hat mir alles über meine Rettung erzählt. Ich weiß Bescheid. Du scheinst als Jikai noch sehr neu oder sehr ungeschickt zu sein.«
    Lachen! Gewiß, das war jetzt angebracht - aber später. Später!
    »Du scheinst die Sache zu durchschauen, meine Dame. Sorg nur dafür, daß du dabei nicht ums Leben kommst.«
    »Ich nehme Charldos Schwert.«
    So huschten wir die Steintreppe hinab und kehrten in ihr Zimmer zurück. Charldo schlummerte noch, so schnell hatte sich das Fiasko auf dem Turm entwickelt. Lildra ergriff sein Schwert und ließ es im Kreis herumfahren. Ich sprang hastig zurück. Sie hatte von ihrer Mutter gesprochen. Diesmal, diesmal würde ich die Sache zu Ende bringen, auch wenn es sich dabei um eine traurige Farce handelte. Diesmal würde ich tun, was die Herren der Sterne wollten.
    »Zieh die nassen Sachen aus. Die Decke hat nichts genützt. Nimm dir ein paar Sachen von Freund Charldo, soweit sie passen.«
    Wieder breitete sich Röte über ihre Wangen aus.
    »Und im Freien werde ich gleich wieder naß.«
    »Richtig. Aber tu's trotzdem.«
    »Ich...«
    »Du wirst es angenehmer finden, wenn dich kein Kleid beim Gehen und Springen behindert.«
    »Also gut.«
    Ganz große, gefaßte Dame war diese Prinzessin, aufrechterhalten von der Droge ihrer Rettung, doch zugleich herzerfrischend ahnungslos, was die Welt außerhalb ihrer Steinmauern betraf. Die Art und Weise, wie sie das Schwert hielt, verriet mir, daß sie Unterricht gehabt hatte, sich aber nicht auf die unangenehme Kunst verstand, die Waffe tatsächlich auch zum Töten einzusetzen.
    Sie verschwand hinter der spanischen Wand, um das Kleid auszuziehen, und ich löste Charldos Rüstung. Lildra paßte zweimal hinein; trotzdem würde sie sich freier bewegen können. In diesem Augenblick sprang die Tür

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