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Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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allenfalls von mittlerer Qualität und versuchten sich bald mit den Leuten zu einigen. Etwa um die gleiche Zeit hatte ich eine hübsche kleine Auseinandersetzung mit einer Gruppe von Wächtern, die mich in Hardils eindrucksvolles Haus geleitet hatte. Sie merkten, daß sie den Kampf nicht gewinnen konnten, und begannen sich zu verziehen – aber da lief Nulty herbei und rief, die Söldner hätten sich bedingungslos ergeben und würden sich in die Dienste des alten Amak begeben.
    »Der neue Amak hat keine Chance mehr, seiner Macht fehlt die Grundlage, seine Charade ist beendet«, sagte ich so laut, daß die Paktuns alles hörten. »Der alte Amak ist in sein Heim zurückgekehrt.«
    Die Botschaft kam an.
    Ich überließ es den Ältesten im Tal, die Einzelheiten zu klären, und machte mich mit Nulty und einer Gruppe unserer Leute auf die Suche nach Hardil dem Mak. Er wurde in einer Truhe voller Seide und Sensil entdeckt und zitterte am ganzen Leib, während er uns gleichzeitig unflätig beschimpfte. Unklar blieb, welches Schicksal er zu erleiden fürchtete. Nulty trat vor, um mit ihm zu verhandeln – aber da eilte mit wehendem braunen Haar und ausdruckslosem Blick eine Frau herbei, kaum dem Mädchenalter entwachsen. In ihrer Faust funkelte ein Dolch. Sie stieß Hardil die Klinge mehrmals in die Kehle. Dabei schrie sie aus vollem Hals. Gewaltsam mußte man sie von ihrem Opfer fortziehen.
    Er brauchte auf Kregen keine Hilfe mehr.
    »Lalli«, sagte Nulty mit tadelnder Stimme. Er kniete neben Hardil, und ich mußte daran denken, daß er den schwarzhaarigen Jungen adoptiert hatte. Nulty neigte den Kopf, und wir hielten uns respektvoll im Hintergrund.
    Nach einiger Zeit erhob sich Nulty wieder. Das an seinem rechten Arm befestigte Schwert scharrte über den Boden.
    »Er war irregeleitet, der arme Junge, er hatte sich zu einem Ungeheuer entwickelt. Dabei hatte er so vielversprechend begonnen. Ich bin traurig, daß es so enden mußte.«
    Lalli schrie.
    »Ja, ja«, sagte Nulty. »Helft Lalli auf ihr Bett! Es wird ihr besser gehen, wenn das Kind auf der Welt ist.«
    Nun ja, dafür gibt es auf Kregen wie auf der Erde keine Garantie.
    »Ich hatte Hardils Tod nicht geplant«, sagte ich.
    »Ich kenne dich, Herr, und weiß, daß du die Wahrheit sagst. Vielleicht ist es besser, daß er tot ist.«
    Im Licht des ersten kregischen Monds, der Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln, versammelte sich die gesamte Bevölkerung im großen Hof. Die Söldner wurden entlassen. Sie würden schnell neue Anstellung finden, zumal in Hamal für unbekannte Zwecke immer wieder Armeen aufgestellt wurden. Ich erkundigte mich nach der Armee, deren Zusammensetzung mir noch unbekannt war; doch kannten die Soldaten, die sich aus der Auseinandersetzung herausgehalten hatten, nur ihre Befehle: Sie mußten Nahrungsmittel beschaffen. Eine Armee braucht ungeheure Mengen an Vorräten, und die verrückte Herrscherin Thyllis war nicht wählerisch in ihren Mitteln.
    Der Hikdar, der die Versorgungseinheit führte, sagte zu mir: »Du bist also der echte Amak, Notor. Mir ist das einerlei. Wir beschaffen Vorräte für die Armee und werden sie erhalten – von dir oder dem anderen Amak.«
    Er war ein hagerer Mann mit zuckendem Auge und verkürztem linken Arm. Ich unterdrückte den Gedanken, daß ich hier womöglich dem Feind Vorräte zukommen ließ.
    »Du wirst dir nehmen, was du brauchst, Hikdar – keinen einzigen Sack mehr.«
    »Aye, Notor. Wir nehmen, was das Gesetz vorsieht.«
    Und das war viel, verdammt viel.
    Unter vier Augen sagte ich zu Nulty: »Wir müssen versuchen, die Zahlen in der nächsten Periode zu drücken, damit wir ärmer aussehen, als wir sind.«
    »Aye, Herr. Es mißfällt mir, unsere Ernte diesen Schmarotzern ausliefern zu müssen.«
    »Nun ja, viele kleine Schritte führen auch zum Ziel ...«
    »Und wir können das Vieh länger auf den Hochweiden lassen.«
    »Aber die Wilden in den Bergen ...«
    »Unsere jungen Männer, die nicht in der Armee dienen, können sich um das Vieh kümmern. Du wirst sehen.«
    Nulty hatte sich große Mühe gegeben, das Tal neu aufzubauen, und hatte neue Siedler anlocken können. Das Paline-Tal kehrte allmählich zu der Bedeutung zurück, die es einst in der näheren Umgebung genossen hatte. Paline war das mittlere der Drei Täler – Hammarat, Paline und Thyriodon –, die ziemlich abgelegen waren und von den Ereignissen in Hamal kaum etwas mitbekamen. Nachdem ich nun wußte, daß ich mich bei meinen Reisen durch das Reich

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