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Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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es war auch der einzig mögliche Ort!
    Die Notwendigkeit, schnell zu handeln, zwang mich, Abkürzungen zu nehmen. Fern in Vallia und Hyrklana wurden Armeen aufgestellt, die in Hamal einfallen sollten. Ich mußte meine Rolle spielen. Vielleicht konnte mir die Anwesenheit von Versorgungstruppen im Tal weiterhelfen, denn sie setzten sich im allgemeinen aus nachlässigen und nicht sehr kampfbereiten Soldaten zusammen, deren Einstellung vielleicht auch auf die von Hardil bezahlten Paktuns abgefärbt hatte. Nachlässigkeit breitet sich schnell aus.
    Das Essen – ein schrecklicher Fraß in Keramikschalen – wurde von einer gebückten Och-Frau gebracht. Mich hatte vor allen Dingen der Löffel interessiert, der allerdings nur aus Holz bestand. Damit zerschlug sich bereits mein erster und einfachster Plan.
    Nulty sagte: »Der Kommandant der Wache ...«
    »Genau, Nulty. Du wachst langsam auf!«
    Hätte der Wach-Deldar seinen Dienst richtig versehen, wäre er auf unseren Wunsch niemals eingegangen. Er war nicht so dumm, mit dem Schlüsselbund unsere Zelle zu betreten. Doch starrte er schließlich massig und schwitzend auf uns nieder. Sein Ledergurt knirschte.
    »Du Cramph!« sagte er nachdrücklich. »Ich hoffe, du hast mir etwas zu sagen! Ich lasse mich nicht so einfach rufen. Was willst du?«
    Ich griff zu.
    »Dies.«
    Ich nahm seine Kehle zwischen Daumen und Zeigefinger und würgte ihn so sehr, daß er jeden Gedanken aufgab, sein Schwert zu ergreifen. Er brach in die Knie. Wir ergriffen sein Schwert, dessen Spitze erst bei der zweiten Krampe brach. Ich warf die Kette ins Stroh und beschäftigte mich mit Nulty.
    »Beeil dich, Herr! Bestimmt kommt gleich ein anderer Wächter ...«
    »Du darfst ihn nicht bedauern, Nulty.«
    Da mußte Nulty lachen. »O nein! Das ist es nicht.«
    Nultys Kettenöse ließ sich leichter öffnen, denn er hatte sie schon seit längerer Zeit bearbeitet. Er konnte kein Schwert halten. Ich schaute auf die traurigen Bündel im Stroh. Einer der Männer, Nath, zeigte uns das Weiße seiner Augen.
    »Befrei mich, Notor, bitte!«
    »Und wirst du uns gegen Hardil helfen?«
    »Aye!«
    Einen seiner Arme hatten wir frei, als der Wächter herbeischlenderte, um zu schauen, was aus seinem Deldar geworden war. O ja, auch in diesem Gefängnis hatte die Nachlässigkeit Einzug gehalten! Wäre das nicht der Fall gewesen, hätten wir nicht so leicht freikommen können. Der Wächter brach zusammen und lieferte uns ein zweites Schwert. Dies behandelte ich schonend, denn es besaß noch seine Spitze.
    Als der Nath genannte Gefangene aufstand, sagte er: »Gib mir den Dolch des Wächters, Notor!«
    Ich reichte ihm die Waffe. Wir hatten einen Rekruten gefunden.

5
     
     
    Wir standen im Wachraum und betrachteten die fünf bewußtlosen Söldner. Wegen seiner Hände konnte uns Nulty nicht beim Fesseln helfen. Nath und sein Leidensgefährte Lardo – die beiden anderen hatten das Auspeitschen nicht überlebt – waren noch nicht in der Lage, an schweren Kämpfen teilzunehmen. Ich weigerte mich, die Söldner kaltblütig zu töten, sondern sorgte dafür, daß sie gut gefesselt und geknebelt wurden. Hätte ich sie tot sehen wollen, wären sie gleich beim ersten Angriff gestorben.
    »Wir haben einen Anfang gemacht«, sagte Nulty mit einem Anflug seiner alten munteren Art.
    »Wir schaffen es nie ...«, sagte Lardo, ein gedrungener haariger Mann mit rundlicher Nase.
    »Nicht wenn du nicht daran glaubst«, sagte ich. »Wir müssen uns mit den Leuten in Verbindung setzen, die Nulty loyal verbunden sind ...«
    »Die dir loyal verbunden sind, Herr«, unterbrach mich Nulty – was bei den meisten Untergebenen ein krasser Verstoß gegen die Etikette gewesen wäre, doch hatte sich Nulty selten beherrschen können.
    »Loyal gegenüber einer vernünftigen Verwaltung des Tals. Wenn ich deinen Bericht richtig deute, ist Hardil ein Tyrann.«
    »Ein sehr unangenehmer Herrscher, Notor«, sagte Nath.
    Angesichts der verkrüppelten Hände Nultys und der Art und Weise, wie sich Nath und Lardo mit ihren wunden Rücken krebsartig bewegten, vermutete ich, daß die Last des Kämpfens auf meinen Schultern ruhen würde. Nun ja, waren nicht gerade solche Pflichten typisch für den Titel eines Amak – zumindest meistens?
    Den Tag, den Havilfar im kregischen Kalender geschrieben hatte, ging dem Ende entgegen. Ich wußte nicht, wieviel Zeit ich in den Zellen zugebracht hatte. Wir schlichen uns in die Doppelschatten der Wohnanlage hinaus. Schon gingen erste

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