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Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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nach der neuesten ruathytischen Mode frisiert war, durchflochten von Goldbändern. Die Lenkung des Flugboots überließ er dem Kapitän, einem Hikdar, der immer wieder nervös schluckte, und den Steuer-Deldars. Im rundlichen Schiffskörper waren gut zweihundertundfünfzig Soldaten untergebracht, die sich nervös bewegten und husteten und unbehaglich auf den Moment des Ausstiegs warteten.
    Es handelte sich um eine Übung. Das Halb-Regiment hatte die Grundausbildung beendet und sollte nun den letzten Schliff erhalten. Die meisten waren Clums, freie Bürger, allerdings die Ärmsten der Armen, denen sich die vornehmen Reihen der Armee erst seit kurzer Zeit öffneten. Die meisten hätten diese Ehre vermutlich lieber ausgeschlagen.
    »Höhe beibehalten, Onker!« sagte Vad Homath rauh.
    Der Hikdar fuhr die Steuer-Deldars an, die ruckhaft ihre Hebel bewegten und den Bug des Vollers wieder ansteigen ließen. Wir sollten über den Holzzaun hinwegfliegen, landen und das Halb-Regiment möglichst schnell absetzen. Solche Übungen hatte ich mit meinen vallianischen Kämpfern tausendfach absolviert. Hier nun würde ich interessante Vergleiche anstellen können. Ich muß zugeben, es erfüllte mich mit selbstgefälliger Zufriedenheit, meine Aufgabe als Spion so gut zu erfüllen – und dafür noch vom Feind bezahlt zu werden!
    Der Flugwind ließ die Flaggen wehen, die verdammten purpurgoldenen Flaggen Thyllis', von hamalischem Grün durchsetzt. Ich ließ den Blick über die Soldaten wandern. Die Gesichter unter den Helmkanten wirkten bleich. Mir fiel auf, wie sie die Speere und Armbrüste umklammerten. Wenn Kampf-Fanatiker wie Homath und der Armee-Jiktar Landon Thorgur mit ihnen fertig waren, würden sie sich gedrillt, diszipliniert, reglementiert präsentieren, bereit, als Teil der eisernen Legionen Hamals ihre Pflicht zu tun.
    Und da lag das Problem, mit dem Vallia und seine Verbündeten zu kämpfen hatten. So raffiniert wir auch vorgehen mochten, hier einen Streich führend, dort einen Brand legend – letztlich würden wir uns den eisernen Legionen stellen müssen. Es gab keine Möglichkeit, der Konfrontation auszuweichen.
    Männer wie diese waren vom hamalischen Mutterland aus nach Westen und Norden und Süden marschiert und hatten Länder erobert. Gewiß, die Wilden aus den Bergen des Westen hatten den dortigen Vorstoß zum Halten gebracht, und dies hatte zu einer Umgruppierung der Streitkräfte gegen besser ausgebildete Gegner geführt. In den Ländern der Morgendämmerung, im Süden, rückte Hamal noch immer vor. Pandahem war bereits unterworfen; dort führte Phu-Si-Yantong das Kommando und plante weitere Teufeleien. Nur in Vallia waren die Hamalier auf ernsthaften Widerstand gestoßen. Dort hatten wir sie zumeist offen besiegt. Anstatt sich von den Guerilla-Taktiken der Wilden des Westens aufreiben zu lassen, hatten die Hamalier ihre Aufmerksamkeit auf den Süden konzentriert. Nur in Vallia war den eisernen Legionen von Radvakkas und Kriegern Vallias ernsthafter Widerstand entgegengeschlagen, nur dort hatten sie Kämpfe verloren. Thyllis wußte das; sie hatte Dutzende der armen Verlierer den Schrecknissen des Syatra-Schachts in ihrem Thronsaal ausgeliefert – oder der Gier der Menschenjäger im Saal von Notor Zan. Aber auch im militärischen Bereich wußte man Bescheid; die Kommandeure der Armee, die Männer, die für die Leistungen der Männer verantwortlich waren, würden entsprechende Gegenmaßnahmen vorsehen.
    Als Vad Homath auffällig die linke Hand hob, wußte ich, daß das, was ich hier tat, unmittelbar mit den kommenden Auseinandersetzungen zu tun hatte. Er schüttelte die Rüschen seines Ärmels hoch und legte vielsagend den rechten Mittelfinger auf seinen Puls. Auf diesem Wege würde er die Zeit festhalten.
    Ich schaute voraus und sah die Holz-Palisade unter uns hinweghuschen. Der Hikdar stieß einen Ruf aus, die Steuer-Deldars bewegten ihre Hebel energisch nach vorn, und der Voller raste auf den Boden zu.
    Wir landeten sehr unsanft. Der Rahmen des Vollers erbebte und ächzte, denn er war schon ziemlich alt und eignete sich nach hamalischen Begriffen nur noch für die Ausbildung, auch wenn wir das Schiff in Vallia aufgrund unserer größeren Versorgungsprobleme in vorderster Front eingesetzt hätten. Vom harten Boden stieg Staub auf. Die Deldars brüllten herum, wie es ihrem Rang entsprach. Die Holzklappen, die die seitlichen Öffnungen verschlossen, fielen krachend herab, und die Männer liefen über die Rampen

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