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Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Warnungen:
     
    TRITTST DU HIER EIN,
    BIST DU DES TODES
     
    Nun ja, das konnte man überlesen. Aber dann sah ich, worüber sich Seg aufregte. Ich sah es ...! Die erste Zeile lautete:
     
    DRAY PRESCOT,
    HERRSCHER VON VALLIA
     
    Ganz unten die Unterschrift:
     
    PHU-SI-YANTONG
     
    Der Himmel öffnete sich nicht, die Dunkelheit hüllte mich nicht ein. Aber die Welt war nahe dran, bei Vox!
    Alle möglichen unvorstellbaren Gedanken zuckten mir durch den Kopf und überlagerten sich gegenseitig. Phu-Si-Yantong, Erzbösewicht und Zauberer aus Loh, der zahlreichen Völkern großes Elend gebracht hatte, besonders den Vallianern und Pandahemern, war tot. Er war tot! Ein übernatürliches Feuerspiel, eine Königin von Gramarye, hatte ihn im Jikhorkdun von Ruathytu fortgeblasen. Er war tot. Doch woher hatte er vor so langer Zeit gewußt, daß ich diesen Ort besuchen würde? Hatte er sein Ob in Lupu in die Zukunft schicken können?
    Seg ergriff meinen Arm.
    »Er ist tot.«
    »Ja.«
    »Horkandur!« sagte Shanli leise. »Pantor Seg – dir ist nicht wohl?«
    Seg schluckte trocken.
    »Mit mir ist alles in Ordnung, vielen Dank, Shanli. Vielleicht macht mir der Geruch der Rippenknacker zu schaffen.«
    Wir lächelten Shanli an. Wir zwangen uns das Lächeln auf, ihretwegen. Sie zuckte nicht zurück.
    »Sie riechen ... irgendwie überwältigend, das stimmt. Der Strom besteht darauf, als erster einzutreten. Würdet ihr – dürfte ich euch bitten, ihr Pantors ...«
    »Wir bleiben bei dir und Exandu, Shanli.«
    »Vielen Dank, mein Herr.«
    Die makabre Botschaft aus einer früheren Zeit mußte verdrängt werden: Yantong war tot, verbrannt. Wir waren hierhergekommen, um die letzten Anhänger von Spikatur Jagdschwert zu suchen. Diese Aufgabe lag noch vor uns. Da war es sinnlos, darüber zu grübeln, wie diese Botschaft in das Gestein gekommen war. Die schwarzen Buchstaben standen uns deutlich und unauslöschlich vor Augen; niemand machte eine Bemerkung darüber. Hat man einen feierlichen Fluch dieser Art gelesen, kennt man sie alle. Vielleicht empfanden meine Begleiter die Botschaft nicht so, als wäre sie nur für mich und Seg in das Gestein gesengt worden. Ich zögerte nicht länger. Ich warf mir mein Bündel über, nahm das Schwert in die Rechte und folgte Exandus Leuten, die fackeltragend in die Dunkelheit hinter dem Portal schritten.
    Sie machten kaum Lärm; trotzdem brach sich das Schlurfen der Mokassins an den uralten Steinen, das Klirren von Rüstungen tönte gedämpft, ebenso das unterdrückte Atmen. Wir erreichten eine in das Gestein gehauene Kammer. Unsere Fackeln zeigten am anderen Ende zwei Türen, beide geschlossen, und ich vermutete daß es nun zu längeren Diskussionen über den einzuschlagenden Weg kommen würde.
    »Rechts«, sagte Strom Ornol.
    Ich plagte mich noch immer mit der Nachricht meines toten Feindes, und so hätte mir nichts gleichgültiger sein können als die Frage, welche Tür wir nehmen sollten. Wir mußten Pancresta und ihre Freunde finden und uns anstrengen, die neuen bösen Kräfte um Spikatur Jagdschwert auszumerzen. Seg und ich schritten hinter den anderen durch die rechte Tür.
    Sklaven eilten an uns vorbei; sie trugen lange Stöcke, die sie im Wald gefällt hatten. Seg warf einen Blick auf die Hölzer und runzelte die Stirn. Er richtete das Wort an einen vorbeieilenden Rapa-Sklaven.
    »Wie lang sind die Stangen?«
    Der Rapa bewegte das Schnabelgesicht auf und nieder. »Zehn Fuß, Herr.«
    »Hmm«, antwortete Seg, mit dem ich durch einen Steinkorridor wanderte. »Da brauchen wir bestimmt ein ganzes Bündel.«
    »Aye«, sagte ich. »Bemerkenswert nützlich, diese Dinger.«
    Kalu, der solche Unternehmungen kannte, sagte: »In meiner Heimat ist oft die Rede davon, Zehn-Fuß-Stangeln zu gehen.« Er erklärte nicht näher, woher er kam. »Und zu grünschleimen. Ich glaube, wir gehen am besten zusammen.«
    »Dann tust du dies also nicht zum erstenmal, Kalu«, stellte Seg fest.
    »Ja. Irgendwie muß man ja leben.«
    »Daraus schließt, daß deine Begegnung mit dem guten Exandu in der Taverne kein Zufall war«, sagte ich und mußte lachen, allerdings ließ ich keinen Zweifel daran, daß es ein verständnisvolles Lachen sein sollte. »Vielleicht hast du sogar beim Feuer ein wenig nachgeholfen ...«
    Er schüttelte den Kopf und ließ sein langes gelbblondes Pachak-Haar herumwirbeln. »Nein, so tief würde ich nicht sinken. Und wäre unsere Situation etwas anders, Bogandur, hätte ich nicht übel Lust, dich wegen

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