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Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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hatte, zu strampeln und zu rufen: »Pantor Seg der Horkandur! Wenn du mich jetzt abstellen würdest, könnte ich wieder meiner Arbeit nachkommen!« Sie sprach laut, nicht schrill, aber nachdrücklich. Ich begriff, daß sie dieses Spektakel veranstaltete, damit Exandus Worte ungehört verhallten.
    Seg stand auf. Sie bot einen prächtigen Anblick. Augenblicklich begann sie sich wieder um Exandu zu kümmern, rückte ihm die Kleidung zurecht, trocknete ihm die Stirn, holte eine Flasche mit einer honiggelben Flüssigkeit hervor, die den Schwall seiner klagenden Worte unterbrach.
    Seg lächelte.
    Fregeff gesellte sich zu uns – in Gedanken war er weit entfernt, noch umgab ihn die Aura seiner Kraft. Wir wichen nicht vor ihm zurück, wie wir es eigentlich hätten tun können; doch spürten wir die finstere Autorität, die von ihm ausging. Unter normalen Umständen mache ich um jeden Zauberer einen weiten Bogen, auch wenn ich einige zu meinen besten Freunden rechnen darf. Fregeff, ein Fristle, ein Katzenmensch, mochte noch in diese Gruppe aufgenommen werden. Das lag bei den Göttern. »Wir danken dir, San Fregeff.«
    Er neigte den Kopf und streifte sich mit den Kettengliedern des Schlegels über die Schnurrbarthaare. Ehe er antwortete, flüsterte er dem Volschrin etwas zu, der auf seiner Schulter hockte. Das Reptil breitete ruckhaft die Flügel aus. Fregeff sprach den Volschrin mit dem Namen Rik Rasiermesserzahn an. Das Reptil spreizte die Membranenflügel, flatterte an seiner dünnen Bronzekette davon und näherte sich der nächsten abgetrennten Blüte. Dort ließ es sich nieder und begann an der harten Hülle der Blüte herumzureißen.
    »Ich hatte recht, als ich sagte, daß im Wasser nichts Böses lauere. Das Böse in den anderen Seen hatte die Pflanzen getötet. Wer immer diesen bösen Einfluß dort angesiedelt hat, wußte was er – oder sie – tat.«
    Skort der Clawsang kam über die Lichtung auf uns zu.
    Fregeff fuhr fort: »Aber ich muß eingestehen, daß ich langsam reagiert habe. Wir haben Träger und Wächter verloren. Ich werde mich heute nacht der Gnade San Destinakons unterwerfen und mich zur Strafe geißeln.«
    »Unsinn, San!« sagte Skort. Sein gespenstisches Gesicht schaute uns an, die rubinroten Augen waren zu zornigen Schlitzen zusammengezogen. »Der Fehler liegt ganz bei uns. Du hast uns gerettet.«
    »Du hattest schon Erfahrungen mit diesen Pflanzen?« fragte ich.
    »Aye, es sind Slaptras. Sie wachsen in Chem, wo man auch Syatras und Tenchlas antreffen kann.«
    »Als der Angriff der Pflanzen begann, geschah alles sehr schnell«, sagte Seg auf seine überlegene, analysierende Art. »Ich glaube, Skort hat recht, San Destinakon bedarf an diesem Abend keines zerschlagenen Rückens.«
    »Was das betrifft, Horkandur, so kann ich nur sagen, daß diese Frage mich allein betrifft. Niemand braucht mir zu predigen, was ich tun muß.«
    Eine plötzliche Kälte lag in der Luft.
    Exandu ging zornig dazwischen: Er schnaubte, nieste, jammerte und grollte zugleich. Es war ihm zuwider, so vermutete ich, nicht mehr im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit zu stehen. Aber darin sollte ich mich irren ...
    »Verlassen wir diesen infernalischen Ort, und zwar schtump! Der Zauber währt vielleicht nicht lange genug, daß meine müden Füße mich in den schrecklichen Dschungel tragen – fort von den Slaptras.«
    Fregeff ruckte einmal kurz an der Bronzekette, woraufhin der Volschrin auf seine Schulter zurückkehrte. Rubinrote Augen musterten uns. »Das war kein großer Zauber«, bemerkte der Magier. »Eher eine Verzerrung der Wirklichkeit – nun ja, auch dies ist meine Sache.«
    Durch den Schlamm schritten wir auf die Bäume zu. Um die Toten und die hingeworfenen Lasten würde man sich später kümmern. Wir schlugen das Lager auf, und mehr als einer fragte sich, ob die Zukunft wohl noch weitere Schrecknisse zu bieten hatte. Die meisten von uns bejahten diese Frage insgeheim ...
    Unsere Befürchtungen sollten sich als nicht übertrieben erweisen.

14
     
     
    Soweit ich weiß, nehmen die irdischen Regenwälder weniger als zehn Prozent der Landflächen des Planeten ein, enthalten aber die Hälfte aller Lebewesen der Welt. Ob dies so ist, wenn man das Meer berücksichtigt, ist in diesem Zusammenhang nicht wichtig; entscheidend ist, daß tropische Regenwälder ganz eigene wunderbare und rätselhafte Welten sind, romantisch, durchdrungen von dramatischen Ereignissen, heiß, schwül, ungemütlich und ungemein gefährlich.
    Seg

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