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Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 27 - Pandahem-Zyklus 01 - Die Labyrinthe von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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versuchte, Exandu und Shanli Schutz zu geben, während Seg die andere Seite abdeckte. Wir besaßen keine Schilde, dafür sprangen wir munter herum und finteten und duckten uns geschickt. Unsere Klingen waren blutbefleckt.
    Endlich, endlich war der Kampf vorbei, endlich folgten keine haarigen Höllenhunde mehr nach, die uns mit wildem Blick an die Gurgel wollten. Der schwarzumkleidete Durchgang war leer.
    »Gnädig sei uns Beng Sbodine, der Heiler aller Menschen«, sagte Exandu langsam. Er schüttelte Blut von seinem Schwert. Seg schaute zu mir herüber. Exandus Wortwahl fiel auf uns. Von Opaz dem Neunfach Erhabenen war keine Rede mehr.
    Strom Ornol trat einen toten Höllenhund mit dem Fuß. Er bückte sich, nahm die Kreatur hoch und schleuderte sie zornig fort.
    »Wesen der Hölle!« Sein Gesicht war sehr bleich.
    »Immerhin sind sie sterblich und haben keine übernatürlichen Kräfte«, stellte Fregeff fest.
    Vor ihm lagen vier Höllenhunde, tot, aber ohne jede sichtbare Wunde.
    Shanli begann sich sofort um Exandu zu kümmern. Skort beugte sich über einen seiner Gefolgsleute. Das verweste Äußere des Mannes erinnerte uns auf grausame Weise daran, daß er bald keinen falschen Eindruck mehr machen würde.
    »Armer Sangi«, sagte Skort. »Wie soll ich seiner Mutter die Wahrheit sagen?«
    Aber das waren nicht die einzigen Opfer in unserer Gruppe: Zu beklagen waren ein kahlrasierter Gon, ein Brokelsh und ein Fristle, der Fregeff gedient hatte. Die Pachaks hatten keine Verluste erlitten. Kalu kannte seine Männer gut.
    »Wir müssen weiter.« Befehlsgewohnt schwenkte Ornol sein Schwert. »Ilsa – du mußt marschieren.«
    Das Mädchen, das am Fuße der Felswand gekauert hatte, erhob sich zitternd. Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen, Tränen liefen ihr über die Wangen.
    »Ja, Ornol, ja. Die armen Männer ... die schrecklichen Ungeheuer ...«
    »Sie haben unseren Stahl nicht überlebt.« Ornol schwenkte sein Schwert und marschierte überheblich davon. Wir folgten.
    »Wir können doch unsere Leute hier nicht so einfach liegen lassen!« rief Seg.
    Ornol drehte sich halb um.
    »Kannst du sie im Fels begraben? Möchtest du sie mitschleppen?«
    Seg machte ein zorniges Gesicht. Ich näherte mich dem toten Gon, beugte mich über ihn und nahm ihm behutsam den Schild ab, mit dem er sein Leben nicht hatte retten können. »Zumindest«, sagte ich, »können wir einige passende Worte sprechen und die Toten ihren Göttern anempfehlen und ihnen nehmen, was sie in brüderlicher Kameradschaft nicht mehr benötigen – wir dafür um so mehr.«
    Dies taten wir in gebührendem Ernst.
    Die kurzen Rituale hatten zur Folge, daß Seg und ich die Felskammer als letzte verließen, dicht hinter Kalu und Exandu.
    In Selsmot hatte Tlima einen Sklaven in das Drachennest geschickt, der uns unsere Habe nachtrug, vor allem Ausrüstung und Waffen. Unsere zerrissene Kleidung war nicht zu retten gewesen, so daß wir auch jetzt noch die braunen Tuniken trugen. Ich gebe zu, daß ich ab und zu eine irrationale, aber verständliche Sehnsucht nach meinem roten Lendenschurz empfand.
    »Gute Männer mußten sterben«, sagte ich. »Vermutlich werden noch mehr ihr Leben lassen müssen, ehe wir Pancresta wiederfinden.«
    »Aye«, sagte Seg. »Und ehe wir diesem teuflischen Labyrinth entkommen.«
    »Also, bei Zair!« rief ich. »Du mußt nur dafür sorgen, Horkandur, daß du nicht zu den Opfern gehörst!«
    »Das gleiche gilt für dich – Bogandur!«
    Wir schauten vorsichtig über die Schulter und setzten unser Gespräch fort: »Und der arme Pachak. Wer war das? Woher kam er?«
    Da er Pachak gewesen war, gingen wir nicht einfach davon aus, daß er zu den Banditen gehört hatte.
    Vor uns tönte neues Geschrei und trieb uns zur Eile. Als wir den nächsten Felsraum erreichten, erwartete uns ein hitziger Streit zwischen Strom Ornol und Exandu. In der Felskammer, deren mit Feuerkristallen durchsetzte Wände einen intensiven Schimmer verbreiteten, roch es auf das unangenehmste nach verwesendem Fleisch. In der Mitte ragte eine winzige Slaptra aus einem kleinen Teich, der von Gestein umgeben war. Die harten Blüten des Geschöpfes schnellten an etwa zwei Meter langen Stengeln in alle Richtungen.
    Exandu und Ornol stritten sich möglicherweise darüber, welche Tür nun genommen werden sollte; zahlreiche Expeditionsteilnehmer aber standen lachend im Kreis und betrachteten die Slaptra. Sie verspotteten das Gebilde, als verstünde es ihre Sprache. Ein Gon trat vor und hieb

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