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Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Titel: Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
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mehr beherrschen. Dann loderte sie auf, wurde boshaft und unbeherrscht. Als Herrin der Klaue und Peitsche hatte sie unzählige unwürdige Gegner, die ihren Gerechtigkeitssinn beleidigten, zu den Eisgletschern Sicces geschickt.
    Die Zelle wurde folglich noch immer Veldas Zimmer genannt.
    Warum die Herrin es für angebracht gehalten hatte, Veldas Zimmer Delia aus Delphond zuzuteilen, war Delia nicht klar. Inzwischen machte sie sich darüber keine Gedanken mehr. Das Zimmer bot ihr zuweilen Zuflucht, die Chance, sich zu kasteien, alles abzustreifen, was nicht zu Delia gehörte.
    Es erfüllte sie unweigerlich mit Freude und Erleichterung, sich auf das schmale Lager sinken zu lassen, um dann später erleichtert die Tür des Zimmers hinter sich zu schließen und in die große Welt zurückzukehren.
    An einer Wand hing ein Bild Veldas der Stürmischen. Es zeigte sie in ihrem prunkvollen weißen Lederanzug, eine langbeinige, ernst dreinschauende Gestalt, die Peitsche um einen Arm gelegt, die Klaue drohend erhoben. Rapier und linkshändiger Dolch schmiegten sich an ihre schmale Taille. Die arrogante, drohende Haltung betonte den Schwung der Hüften. Die langen weißen Lederstiefel waren schlammbespritzt. Diese kleine Einzelheit erfüllte das Bild für Delia immer mit besonderem Leben, als könne die Schwester nicht tot sein, sondern hielte sich bereit, dem Ruf zum Gebet oder zu einer Ordensversammlung zu folgen.
    Die Schwestern der Rose achteten sehr auf Traditionen, nicht ohne auch in die Zukunft zu schauen, und sie bewahrten absolute Geheimhaltung über sich und ihre Welt.
    Neben dem Kopfende des Bettes stand eine schwere Kommode auf Beinen, in die man ein Geflecht von Rosen geschnitzt hatte - ein Schmuck, der in diesem kargen Zimmer beinahe unpassend wirkte. Die Türen an der Vorderseite der Kommode waren verschlossen. Auf der Platte standen einige Toilettengegenstände.
    Delia zog den mitgenommenen rotledernen Anzug aus und warf ihn in einen Flechtkorb neben der Tür. Novizinnen waren für die Reinigung und Instandsetzung der Kleidung zuständig. Auch Delia hatte einst diese Pflichten wahrgenommen.
    Sie begab sich zum ersten Bild einer ganzen Reihe von Porträts, die sich unter Veldas Abbild erstreckte. Ehe sie das erste Bild vorklappte, schaute sie nachdenklich an dieser Galerie entlang. Jedes der fünfzehn Bilder steckte in einem schlichten lackierten Holzrahmen. Wie immer ruhte ihr Blick auf dem zehnten Bild. Dieser Rahmen war wie die ersten sechs von einem kleinen geschnitzten und bemalten Holz-Rosenstrauß gekrönt. Das Gesicht erwiderte Delias Blick mit braunen vallianischen Augen, sanft, liebevoll, aufregend schön. Delia seufzte.
    Das Leben war brutal.
    Man gab sich Mühe. Man versuchte das Rätsel, das Opaz dem Menschen stellte, nach besten Kräften zu lösen. Ja, ihre Großeltern, dargestellt in den ersten vier Bildern, waren tot, und es war angemessen, daß sie nach einem erfüllten Leben von gut zweihundert Jahren der Obhut des Ewigen Opaz anvertraut worden waren. Daneben Delias Eltern; der Tod hatte sie zu sich geholt. Was das siebente Porträt anging - hier erschienen Falten auf Delias Stirn. Sie hatte ihn nach der Schlacht der Brennenden Vosks in Hamal zurückgelassen, unwillig, aber entschlossen. Zweifellos wütete er mit seinem verdammten großen Krozair-Langschwert herum und erlebte Abenteuer an Orten, von denen sie lieber erst hinterher erfuhr.
    Was ihren Sohn Drak betraf, den das nächste Bild zeigte, der wurde auf die Aufgaben eines Herrschers von Vallia vorbereitet; er sollte diesen Titel von seinem Vater übernehmen. Wenn es soweit war, gedachte Delia mit der Herrin des Ordens ein strenges Wort zu wechseln und die Erlaubnis zu verlangen, sich ihrem Mann anzuschließen. Soviel waren die SdR ihr doch schuldig, oder?
    Sie hielt das erste Bild aufgeklappt in der Hand und ließ sich von ihren Gedanken mitreißen.
    Das Bild neben Drak zeigte Lela, die auch Jaezila genannt wurde. Bald würde darunter ein weiteres Bild aufgehängt werden müssen, ein Abbild Prinz Tyfars aus Hamal. Und je eher die beiden sich zur Heirat entschlossen, um so schneller waren Freunde und Verwandte von der qualvollen Frustration über die Dummheit zweier junger Liebender erlöst.
    Daneben das zehnte Porträt.
    Darunter, beinahe damit verbunden, hing ein viel kleineres Bild, praktisch eine Miniatur. Es zeigte einen Mann mit aufgetürmtem krausen schwarzen Haar. Sein Gesicht hatte etwas Falkenähnliches, es wirkte kühn und arrogant,

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