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Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Titel: Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
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übermäßig stolz gewesen war, waren von den Soldaten mit Beschlag belegt worden; Soldaten oder Söldner hatten ihn beraubt, waren in seinen Flugbooten gestartet und hatten ihm nicht einmal Remberee gewünscht. Die schwarzen Flieger, die von einer hiesigen Freundesfirma dazu verwendet wurden, Eis heranzufliegen, waren auf ähnliche Weise gekapert worden. Delia erfuhr, daß in vier Tagen vielleicht ein weiterer Flieger mit Eis eintraf. Wessen Temperatur in dieser Zeit zu sehr anstieg, hatte das Spiel um Leben und Tod verloren.
    Stromni Elspa begann Schwierigkeiten zu machen. Delia fertigte die Frau kurz, wenn auch nicht unfreundlich ab. Endlich konnte sie sich in ihrem Gästezimmer aufs Bett legen. Tandu oder Dalki würde dicht vor der Tür Wache halten und sich nicht einmal durch ein Erdbeben vertreiben lassen.
    Delia dachte noch an die armen Bürger von Mellinsmot, an Opaz, an ihre Freunde, an ihre Kinder und ihren Mann. Dann entschlummerte sie. Aber schon früh erwachte sie wieder, wusch sich, zog sich an, nahm ein großes Frühstück ein und kehrte sofort wieder zu den Kranken zurück. Sie umhegte und säuberte, tröstete und tupfte. Eine gewisse Routine hatte sich eingenistet. Bis die frischen Fälle ausblieben, würde sich an diesem Ablauf kaum etwas ändern.
    Um sich selbst hatte sie keine Angst. Eher sorgte sie sich um ihre beiden Djangs und bewahrte sie vor allzu engen Kontakten mit Kranken. Wenn der Schaden nicht schon angerichtet war, kamen sie vielleicht durch. Nicht jeder steckte sich mit der Seuche von Combabbry an. Der üble Gestank hing über der Stadt. Delia hatte im Heiligen Taufteich des fernen Aphrasöe gebadet und sich damit die wundersame Fähigkeit zugelegt, schnell von Wunden zu genesen und sich gegen Infektionen zu wehren. Nein, um ihr eigenes Leben fürchtete sie nicht und wußte zugleich, daß hierin ein Anflug von Betrug lag. Natürlich nahm sie deswegen eine um so größere Last auf sich und setzte sich der Ansteckung rücksichtslos aus. Dies wiederum verstörte ihre Freunde. Das Durcheinander war viel zu groß, als daß man sich einen leichten Weg hindurchbahnen konnte.
    An dem Tag, als das Flugboot mit dem Eis eintraf, waren nur zehn Kranke dem Tode so nahe, daß das Eis keinen Unterschied mehr machte. Die drei Tage Eiterbeulen und die drei Tage hohen Fiebers, gefolgt von einem Absturz in den Tod, hatten bereits zu viele Menschenleben gekostet. Jetzt sollte das Eis einen großen Unterschied machen.
    Tandu und Dalki und einige Wächter des Stroms hatten allerdings große Mühe, das Flugboot zu halten und die Besatzung zum Landen zu bringen. Der Gestank war Warnung genug, Dalki äußerte sich besonders nachdrücklich.
    Er fuchtelte dem Kapitän des Flugboots mit der Schwertklinge unter der Nase herum.
    »Bring den Voller wieder herunter, Dom! Sonst grinst du mit einem Mund, der unter deinem Kinn aufklafft!«
    »Es bedeutet den Tod, wenn ich…« Der Flieger, ein dicker Mann, bebte schwitzend.
    »Für dich - gewiß! Runter!«
    Der Voller landete, und das Eis wurde ausgeladen.
    Delia sagte zu Tandu: »Dein Sohn macht sich prächtig, Tandu. Was werdet ihr beide später tun, wenn alles ausgestanden ist?«
    »Nun ja, ich nehme an, wir kehren in den Wachdienst zurück, meine Dame.«
    »Das werden wir sehen. Der Herrscher braucht gute Freunde. Ich kann mir vorstellen, daß sich für euch ein Plätzchen finden läßt - wenn ihr wollt.«
    »Das würde ich wirklich wollen, meine Dame.«
    »Gut! Und Dalki ist ab sofort zum Deldar befördert.«
    Tandu strahlte und schaute zu, wie das qualmende Eis mit Säcken abgedeckt und fortgebracht wurde. »Das gefällt mir sehr, meine Dame. Ich bedanke mich…«
    »Natürlich darf es nicht sein, daß ein Sohn einen höheren Rang bekleidet als der Vater. Zuweilen kommt das vor, aber in diesem Fall werde ich dich wohl zum Hikdar machen müssen. Ich sehe keine andere Möglichkeit.«
    »Meine Dame!«
    Brüsk wandte sich Delia ab. Sehr oft hatte sie dieses schwierige Problem mit ihrem Mann besprochen. Wie leicht es doch war, Ernennungen und Titel zu verteilen! Welche Freude es machte, gute Freunde zu belohnen! Zugleich steckte aber viel Egoismus darin, Ehren zu verteilen, im Grunde ein Kinderspiel, und sich an der Freude der Beschenkten zu weiden. Tandu freute sich, Dalki würde sich freuen, und sie freute sich ebenfalls - wo lag da das Problem? Trotzdem machte sie sich Sorgen darüber, Sorgen, die auch von ihrem Mann geteilt wurden.
    Die Ankunft des Eises führte

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