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Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Titel: Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
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durch das unwichtige Gerede böser Zungen erst recht nicht in Gefahr zu bringen. Andere Bindungen waren diesen beiden unvorstellbar. Ja, überlegte Delia, Jilian mochte sich durchaus eine romantische Verbindung eingebildet haben. Vielleicht war da etwas schiefgelaufen.
    Vielleicht gehörte sie deshalb doch zu den Verschwörern gegen den Herrscher.
    Wenn ja, fing sie es allerdings ziemlich seltsam an…
    Hier lag aber auch eine Erklärung für das Schicksal der Spionin, die Thalmi Crockhaden, Vizemarschallin und Spionmeisterin der SdR, losgeschickt hatte. Für solche Einsätze war schon ein Mädchen von Chicas Kaliber erforderlich. Dennoch hatte sie sich abgewandt, war verführt worden, hatte sich den Schwestern der Peitsche ausgeliefert.
    Die Ursache für eine so schnelle Kehrtwendung in Überzeugungen, die ein ganzes Leben lang gereift waren und die nun gegen geringere Werte eingetauscht wurden, betrat in diesem Augenblick den Saal.
    Fiacola der Blick, eine Hexe, bewegte sich am Arm der hochnäsigen Ilka der Silberrute. Dichtauf folgten fauchend und knurrend zwei Werstingpaare an Leinen, die von Rinka der Gestreiften gehalten wurden. Der Eintritt der Hexe ließ die Szene erstarren.
    In das respektvolle Schweigen fragte Nyleen schmollend: »Ilka, wo ist die elende Sissy? Ich werde ihr die Haut abziehen, wenn sie schluchzend angekrochen kommt.«
    Ilka machte eine kleine Bewegung mit der freien Hand. »Ich habe sie nicht gesehen, meine Dame.«
    Fiacola der Blick hielt das Gesicht hinter den Falten einer dunkelblauen Kapuze verborgen. Schwerfällig begab sie sich zu einem Stuhl, der hastig neben Nyleen freigemacht wurde. Sie ließ sich nieder, und Ilka arrangierte sorgfältig ihre Robe. Die Kapuze wurde nicht zurückgestreift.
    Allerdings spiegelte sich Fackelschein in ihren Augen, die in der Umschattung der Kapuze dunkelrot leuchteten.
    Nicht umsonst wurde die Zauberin Fiacola ›der Blick‹ genannt…
    Delia rührte sich nicht, beobachtete die Szene aber genau. Es amüsierte sie ein wenig, daß inmitten des ehrfurchtgebietenden Auftritts Nyleen ihre Unwirschheit über Sissys Verschwinden nicht unterdrücken konnte, während Jilian immer weiter herausfordernd das Bein schwenkte.
    Fiacolas Stimme überraschte Delia - sie klang tief und klar, wie der Ton aus einem Holzinstrument, wie ein sonorer Widerhall.
    »Sollte Jilian die Süße etwa vergessen haben, wer sie nun ist?«
    Jilians Stiefel bewegten sich nicht mehr.
    »Sie behauptet müde zu sein, Sana…«
    »Ich weiß, Kovneva, was hier vorgefallen ist.«
    Delia verschloß ihren Verstand. Hexen verfügten natürlich über besondere Fähigkeiten, und vielleicht hatte Fiacola nur an der Tür gelauscht. Trotzdem war es ein starker Auftritt.
    Die Kapuze der Hexe wurde gedreht und geneigt, und Delia spürte, daß der dahingleitende rote Schimmer in ihre Richtung zeigte. In der Stille klang das heisere Atmen der vielen Frauen wie das Kratzen einer Schwertklinge über den Schild oder das Knirschen eines schlecht eingestellten Spinnrades. Sogar die Werstings verstummten und drehten die Köpfe hin und her.
    »Du hast mir für heute abend eine Abwechslung versprochen, Nyleen«, fuhr die Hexe fort. »Ich habe nichts dagegen, dabei zuzuschauen, wie Frauen andere Frauen niederkämpfen, wenn sie es verdient haben. Aber das läßt sich nicht vergleichen.«
    »Du hast recht, Fiacola«, antwortete Nyleen sofort und hob gebieterisch die rechte Hand. »Beginnt!«
    »Überlaßt mir die Sklavin!« Der unheildrohende Tonfall entging Delia nicht.
    Die beiden Jikai-Vuvushis geleiteten Delia mit halb gespannten Bögen zum seitlich stehenden Tisch. Jilian saß auf der anderen Seite der Ringfläche. In diesen freien Raum wanderte durch die Tür, die auf Befehl der Kovneva aufgestoßen worden war, eine vertraute, bejammernswerte, schreckliche Prozession.
    Die Frauen, die mit Peitschen auf die nackten Körper der Männer einschlugen, waren vorsichtig. Die dahinschlurfenden Gestalten waren mit schweren Ketten behängt und trugen je nach Größe unterschiedliche Lasten.
    Die meisten Ketten trug ein Mann, der gerade noch aufrecht gehen konnte, trotzig, arrogant, die vier Arme grausam auf dem Rücken zusammengebunden.
    »Oh!« sagte Delia vor sich hin. »Meine armen Djangs!«
    Jordio der Falke trug mindestens zwei Kettenpaare. Lathdo der Eifrige war noch mehr bepackt, und am schwersten hatten Tandu und sein Sohn Dalki zu schleppen.
    Jordio und Lathdo hatten den Absturz des Flugbootes also überlebt

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