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Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia

Titel: Saga von Dray Prescot 28 - Pandahem-Zyklus 02 - Delia von Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
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und waren gefangen und hierhergebracht worden, um zu Tode gefoltert zu werden. Und die beiden wilden Djangs? Gewiß waren sie ins Land geritten, um sich, ausgerüstet mit Lord Farris’ Brief, beim Kov zu verdingen - nur um in die Falle zu laufen. Bestimmt hatten sie sich nicht so ohne Gegenwehr gefangennehmen lassen.
    Die vier Männer schleppten mühsam an ihren Ketten und sahen nichts von ihrer Herrscherin und Königin am oberen Tisch. Ihr Blick fiel auf die vorbereiteten Spitzen und scharfkantigen Barrieren, und sie begriffen, wie ihr Schicksal aussehen sollte.
    Erregung ergriff die zuschauenden Frauen, die sich lebhaft zu unterhalten begannen. Nyleen und ihre Freundinnen freuten sich auf ein unterhaltsames Spektakel. Allein die Hexe schaute zuerst auf Delia und dann auf Jilian. Sie ließ den Blick zwischen den beiden hin und her wandern, immer wieder hin und her, wie ein Reptil, das seine Beute belauerte.
    Die okkulten Kräfte von männlichen und weiblichen Zauberern konnten reale Dimensionen annehmen, konnten aber auch Tricks sein, mit denen sich Leichtgläubige täuschen ließen. Delia hielt Fiacola durchaus für fähig, Zauberkräfte auszulösen, denn eine Schwester der Rose von ihrem Eid abzubringen, erforderte höchstes thaumaturgisches Können. Vielleicht aber auch nicht. Natürlich konnte Delia nicht für die Verläßlichkeit jeder einzelnen Schwester einstehen…
    Aber - Jilian! Nein, hier war sie sicher. Hexenkraft hatte Jilian umgarnt, gar nicht zu reden von schnell gegebenen Hilfeversprechungen bei der Suche nach Kov Colun Mogper von Mursham, der seine gerechte Strafe erhalten sollte. Wenn Delia nicht mehr an Jilian glauben und ihr vertrauen konnte, dann war alles, was sie unter Treue verstand, wertlos und lächerlich.
    Die ersten Männer wurden für das grausame Spiel vorbereitet. Delia legte eine Hand auf die Tischkante und spürte klebrigen Wein unter den Fingern, verzog aber nicht angewidert das Gesicht. Solch klebriger Wein war nichts im Vergleich zu dem Blut, das hier gleich fließen sollte. Die Klaue, die noch an ihrem Arm saß, schmiegte sich wie ein Handschuh an. Der Dolch, blutbefleckt wie die Klaue, ruhte ihr schlaff in der Faust. Die beiden Kampfmädchen beachteten sie nur noch dann und wann und schauten immer wieder in die andere Richtung, um nur ja nichts zu versäumen. Aber insgesamt waren sie aufmerksam. Nur eine Bewegung, und eine der beiden Bogenschützinnen ließe ihren Pfeil losrasen…
    Sie spürte den grausamen Blick der Hexe und schaute absichtlich in andere Richtungen. Schon gar nicht blickte sie auf die leidenden Männer zwischen den Tischen, sondern achtete vor allem auf ihre Djangs und Lathdo und Jordio. Die vier standen mürrisch da und wanden sich unwillig in den Ketten, die beinahe jede Bewegung unterdrückten. Ihre Kleidung war zerrissen und verschmutzt, die Gesichter wiesen Wunden und blaue Flecken auf. Dennoch wirkten sie nicht bedrückt; offensichtlich wollten sie sich ihrem Schicksal offenen Auges stellen.
    Plötzlich fiel Delia an Dalki etwas auf. Es kam ihr so vor, als trüge er plötzlich weniger Ketten als zuvor. Noch während sie hinschaute, pendelte eine Kettenschlinge frei unter seiner Tunika. Auf unheimliche Weise glitt sie aufwärts wie der Rüssel eines Riesentiers, und verschwand aus dem Blickfeld. Delia blinzelte. Dalki stand zwar auf einem Fleck, doch schien er sich irgendwie zu bewegen. Sehr seltsam! Eine weitere Kette fiel herab, wurde aufgefangen und zurückgezogen. Das Herz schlug Delia bis in den Hals. Auf unerklärliche Weise war Dalki dabei, sich von seinen Ketten zu befreien. Offenbar arbeitete er schon seit dem Augenblick daran, als er damit behängt worden war, und ärgerte sich bestimmt, daß es so lange dauerte und er nun schon den Tod vor Augen hatte, ehe die goldene Freiheit winkte.
    Nyleen stand auf. Mit geschmeidigen Schritten kam sie hinter dem Tisch hervor, um sich ihre armen Opfer anzusehen. Andere Frauen folgten ihr. Die Wächter traten vor.
    Von Zeit zu Zeit suchte sich Nyleen selbst ein Opfer aus und ging mit der Peitsche zu Werke.
    »Kettet einige an die Pfosten!« befahl sie. »Wir veranstalteten einen Wettbewerb.«
    »O ja, Kovneva!« riefen die Anhängerinnen im Chor. Und noch immer fiel es Delia schwer, die dumme Frau zu hassen. Ihr Streben nach Macht und Ruhm, ihre mutmaßliche Nachäffung der lohischen Königin des Schmerzes, ihre Überzeugung, daß sie den Auftrag habe, alle Männer zu strafen - alle diese Dinge ergaben das

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