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Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
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längst fort.«
    »Das kann man nun wirklich nicht mit dem Ritt auf einer Zorca vergleichen«, äußerte Pompino mit ziemlichem Nachdruck.
    Tief am nordwestlichen Horizont erschien ein breiter dunkler Schimmer.
    Pompino lieh sich Linsons Fernglas aus und musterte die dunkle Erscheinung. Dann straffte er die Schultern. »Wenn wir so dicht an eine Insel heran wollen, müssen wir gewappnet sein.«
    Ich vergaß meinen raffinierten Plan, mich als nautischen Dummkopf zu profilieren, und sagte hastig: »Das ist keine Insel, Pompino, sondern ein Unwetter.«
    Kapitän Linson fuhr herum und musterte mich aufmerksam. Sein spitzes Gesicht mit der riesigen Hakennase straffte sich. »Ohne Fernglas, Horter Jak, äußerst du dich so überzeugt?«
    Da mußte ich nun sagen: »Nun ja, in der Wüste sieht ein Unwetter manchmal ebenso aus.«
    Die lahme Erklärung verhallte, und ich schalt mich innerlich, daß mir nichts Besseres eingefallen war. Ich will ehrlich sein - trotz der angenehmen Gesellschaft und meiner Bemühungen, mir Beschäftigung zu verschaffen, war ich nervös und ungeduldig. Die Leem-Freunde warteten, und ich wollte dieses Privatunternehmen für die Herren der Sterne hinter mich bringen.
    Die Götter und Geister der Ozeane nahmen sich offenbar vor, mich noch stärker unter Druck zu setzen. Der Sturm war fällig, und nach der Ausdehnung des schwarzen Streifens auf dem Meer würde es ziemlich ungemütlich werden.
    Schwertschiffe sind eng, feucht, abweisend. Etwa mit einer irdischen Galeasse vergleichbar, bewegt sich das Schwertschiff hauptsächlich mit den Rudern vorwärts verfügt allerdings auch über Masten und Segeln und läßt sich ziemlich gut hantieren. Ganz im Gegensatz zu einem Risslacter. Diese Schiffe ähnelten eher den Galeeren der Erde, allerdings niedriger und schmaler - und weitaus feuchter und ungemütlicher. Wenn der Sturm die Wogen so hoch trieb, daß sie über die Reling schwappten, würden sie Schutz suchen müssen. Dazu war nicht viel Wind erforderlich.
    Linson war auch dieser Ansicht.
    »Der Kommodore gibt Signal.« Wimpel erschienen in der Takelage des Flaggschiffs und weckten neue Erinnerungen. Vielleicht war ich diesen Meeresausflug zu lässig angegangen. Ich hatte die Nase in die Seemannsluft gesteckt, mich wieder wie zu Hause gefühlt und dabei die romantischen und gefährlichen Elemente, die aus einer Schiffsfahrt auf Kregen nicht fortzudenken waren, einfach für viel zu selbstverständlich gehalten.
    Die Signale leiteten natürlich ein Halsen ein. Der Kommodore verschwendete offenbar keinen Gedanken an die Möglichkeit, dem Unwetter auszuweichen; ihm schien es nur darum zu gehen, die windgeschützte Seite einer Insel zu erreichen. Ich suchte steuerbords den Horizont ab. Kein Hauch von Land unterbrach die schimmernde Oberfläche. Währenddessen ragte die Schwärze des Unwetters immer höher in den strahlenden Himmel hinauf.
    Schließlich trafen die ersten Vorläufer des Sturms ein. Das Meer wurde unruhig, der Himmel verdunkelte sich, die Jungfrau von Tuscurs begann sich heftiger zu bewegen. Die Kriegsschiffe liefen voraus, gingen stärker in den Wind, versuchten davonzulaufen. Wir blickten ihnen nach und stampften schwerfällig hinterher.
    Es donnerte und blitzte. Der Himmel färbte sich schwarz. Das Meer wogte, und noch immer regnete es nicht. Sicherheitsleinen wurden gespannt, Luken gesichert. Das Leinen wurde gerefft, bis wir nur noch unter Sturmsegel und Treibanker liefen. Ich hätte die Segel völlig gestrichen, aber hier führte Linson das Kommando.
    Pompino ging unter Deck. Rasnoli, sein Relt-Schreiber, der zu seinereigenen Überraschung auf die Expedition mitgenommen worden war, trug einen Eimer nach unten. Er wirkte alles andere als glücklich in seinem Federkleid. Armer Pompino!
    Als der Sturm schließlich mit voller Kraft losschlug, kam es nicht so schlimm wie befürchtet. Wir konnten ins Lee einer Insel kriechen und überstanden dort das Schlimmste einigermaßen unbeschadet. Die Dunkelheit verschwand allerdings nicht so schnell wieder. Wir hörten ein lautes Krachen, gefolgt von Gebrüll und schrillem Geschrei. Offenbar waren zwei Schiffe zusammengestoßen. Linson wirkte gelassen und selbstbewußt, doch schritt er schneller als normal auf seinem Achterdeck hin und her und versuchte überall zugleich zu sein.
    Der Sturm tobte den Tag hindurch und bis tief in die Nacht. Linson führte sein Schiff sehr umsichtig. Wir hielten gegen den Seegang und ergriffen erst die Flucht, als jede

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