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Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
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urplötzlich abbrach, als Schiffs-Deldar Chandarlie der Bauch seine Trillerpfeife ertönen ließ. Es wurde still an Bord.
    »Bereit zum Kampf, Kapitän.«
    »Sehr gut, Hikdar«, sagte Linson zu Naghen Pelamoin.
    Durch die Stille klangen überdeutlich das Klatschen des Meeres entlang der Schiffswandung, das Knirschen und Quietschen derTakelage, das Ächzen des Holzes. Man mußte zugeben, daß Linson seine Mannschaft im Griff hatte.
    »Wie heißt das Schiff?« wollte Pompino wissen, der seine Erregung nicht verbergen konnte. »Schwarzzahn ist es nicht?«
    Linson reichte ihm das Teleskop. »Schau selbst, Horter!«
    Pompino betrachtete das näher kommende Schiff. »Ich sehe nur einen schwarzen Keil und Ruder wie Flügel.«
    »Aye. Und die Flaggen?«
    Ich lenkte Pelamoins Blick auf mich. »Hikdar, dürfte ich mal dein Teleskop benutzen?«
    Wortlos reichte er mir die messinggefaßte Lederröhre. Ich hob sie ans Auge und betrachtete das herbeistürmende Boot. O ja, es war ein Schwertschiff, und Pompinos Beschreibung erschien mir durchaus angemessen. Keilförmig, tief im Wasser liegend, die schimmernden Reihen der Ruder auf- und niederfahrend, auf und nieder, die Distanz unbarmherzig verkürzend. Die weiße Gischt, die am Bug entstand, glitt schnell nach achtern ab. Die Flaggen? Blau und grün, mit goldenen Stickereien, steif im Wind stehend, schwer zu erkennen. »Du kennst das Schiff, Kapitän?«
    »Es gehört nicht zu unserer Eskorte, Horter.«
    »Verstehe.«
    Der Alarm war also keine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen. Ich reichte das Fernglas zurück.
    »Ich hole mir ein paar Waffen aus dem Arsenal, Pompino. Vielleicht können wir ein paar Burschen mit Pfeilen erledigen, ehe sie entern.«
    Meine Worte schienen ihn förmlich zu verwandeln. Plötzlich war er nicht mehr die Landratte, die kürzlich -bestimmt mit Gold, das ihm die Herren der Sterne gegeben hatten - eine Flotte erworben hatte und beständig um seine wunderschönen Schiffe bangte. Nein, plötzlich war er wieder mein altbekannter Gefährte, der erfahrene, harte Kämpfer, der keine Opposition duldete und sich bereitwillig gegen die besten Angreifer stellte. Diesen Erfahrungsbereich hatte er lange Zeit verlassen und war deswegen beinahe aus der Bahn gekommen. Nun lockte plötzlich die Aussicht auf einen energischen Kampf und ließ die gewohnte Khibil-Arroganz wieder stärker hervortreten. Energisch fuhr er sich über die Schnurrbarthaare.
    »Aye, Jak! Den Cramphs werden wir es zeigen!«
    Wir holten Waffen. Wir bereiteten uns vor. Alle Mann waren auf Station, die Mädchen standen an den Varters - die Besatzung der Jungfrau von Tuscurs erwartete den Angriff.

12
     
     
    Die dicht über dem Horizont stehenden Sonnen von Scorpio verbreiteten ihre vermengte grünrote Strahlung in breiten Schwaden über das Meer. Ein Schwärm Meeresvögel drehte kreischend ab. Der schwarze Schatten einer Insel zeichnete sich deutlich vor dem Himmel ab, kurz getrübt durch einen Regenschauer. Verdeckt durch die diesige Regenzone, war das Schwertschiff aus dem Schutz dieser Insel hervorgeschossen und raste nun auf uns zu. Seine spitze Bronzeramme teilte das Wasser und würde mit unseren Bordwänden nicht viel mehr Mühe haben.
    Auch wenn Kapitän Linson offensichtlich ein erfahrener Seemann war, ließ sich die Führung der Jungfrau von Tuscurs gegen ein kämpfendes Schwertschiff etwa mit dem Versuch vergleichen, einen Berg zu besteigen, während man Ski trug und die Hände auf dem Rücken gefesselt hielt.
    Nie war seine mürrische Allgegenwart deutlicher hervorgetreten.
    Er bellte die Befehle. Die Seeleute beeilten sich, sie auszuführen. Die Rahen kamen über, der Bug des Argenters zog herum, der nun direkt vor dem Wind nach Osten lief. Das Manöver wurde glatt und energisch vollzogen. Mit einem einigermaßen schnellen Schiff (und wäre es nur so eine vallianische Galeone) hätten wir dem Verfolger davonlaufen können. Aber unter unseren Füßen befand sich ein langsamer, behäbiger Argenter.
    Der erste Rammlauf des Schwertschiffs ging ins Leere; aber sofort wendete es, in Gischtwände gehüllt, um uns zu verfolgen; ich mußte an ein Krokodil denken, das sich im Wasser herumwarf.
    Pelamoin sagte: »Nogoya. Das verdammte Schwertschiff kommt aus Nogoya!«
    »Diese pandriteverfluchte Insel bildet sich zuviel ein. Sie glaubt, ihr gehört das Meer!«
    »Zumindest das Meer hier in der Gegend - und wir sind in das hiesige Hoheitsgebiet eingedrungen. Man will das Schiff nicht zerstören, Horter

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