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Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
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blitzte über meinem Kopf auf. Ich ließ mich rollen, hackte nach den Beinen eines Pikenträgers und stürmte auf drei Männer mit Äxten zu. Drei Hiebe, dazwischen zwei Finten und eine Druckbewegung, genügten, um diese Gegner auszuschalten. Mit erhobenem Schwert schaute ich mich um.
    Wilma und Alwim hoben ihre Klingen, die ebenfalls schon den Kampf gesehen hatten. Drei von unseren Pachaks, die mit ihren Schwanzhänden Dolche schwangen, kämpften soeben den Rest der Bugkastell-Mannschaft des Schwertschiffes nieder.
    Brüllend eilte Naghen Pelamoin herbei.
    »Die Jungfrau von Tuscurs! Schaut!«
    Vor dem nächsten Angriff hatten wir eine Atempause zum Hinüberschauen. Der Argenter, der noch unter vollen Segeln stand, entfernte sich. Die Ruder des Schwertschiffes hörten auf, sich zu bewegen. In der Hitze des Gefechts hatten Kapitän und Rudermeister das Halt-Kommando gegeben. Nach der Verfolgung mußten die Männer der Erschöpfung nahe sein, und zweifellos glaubte man nach dem Rammstoß die Beute sicher zu haben. Nun ja, das war ein Irrtum. Das Ausschwenken hatte immerhin bewirkt, daß die Ramme mehr seitlich traf. Die Jungfrau von Tuscurs war nicht entscheidend getroffen, die Bronzespitze hatte die Bordwand nicht durchstoßen. Nun segelte sie weiter - und wir blieben auf dem Schwertschiff zurück.
    Sofort machte mir der Gedanke an den nahen Sonnenuntergang zu schaffen. Da sich der Argen ter mit ziemlicher Fahrt entfernte, bestand die Gefahr, ihn über Nacht zu verlieren. Mir blieb also keine andere Wahl.
    »Vorwärts!« brüllte ich wie ein typischer Romanheld. »Kämpft sie nieder! Wir müssen das Schiff erobern!« Mit diesen Worten, gefolgt von einem aufmunternden »Hai! Jikai«, hüpfte ich auf den Mittelgang.
    Am Vormast drängten sich Soldaten, und jemand schoß einen Pfeil ab. Ich hieb ihn zur Seite und stürmte weiter, wohl spürend, daß Kämpfer mit schnellen Schritten folgten. Wir fegten die Gruppe am Mast zur Seite und brausten achterwärts. Auf dem gedrungenen Heck schimmerten Klingen rot und grün im ersterbenden Licht.
    »Hai! Jikai!«
    Wir drängten die Leitern hinauf - man konnte sie kaum Niedergänge nennen - und wälzten uns als brüllende, wirbelnde Horde über das schmale Deck. Die Männer am Ruder hatten keine Chance. Ein wirrer Eindruck erhobener Arme, zuschlagenden Stahls, kreischender, sich verzweifelt wehrender Männer, dann kamen wir zu uns und schauten in die Runde. Ein Mann floh über den Mittelgang zum Bug. Er sprang vom Rammsporn, über den wir das Schiff betreten hatten. Er war der letzte.
    »Und was jetzt?« fragte Pompino.
    Dunkelheit senkte sich herab.
    »Wir haben's ihnen gezeigt, diesen Cramphs!« rief Murkizon mit lauter Stimme.
    »Aye, Kapitän«, erwiderte Pelamoin. »Aber was nun - wie Horter Pompino schon fragte...«
    »Nun ja, wir nehmen das Schiff in Besitz und schließen uns dem idiotischen Linson an. Wenn ich den in die Finger bekomme, werde ich...«
    »Ja, Kapitän«, bemerkte Pompino gelassen. Mein Gefährte war wieder ganz der alte - bereit, Druck zu machen oder Trost zu spenden, wie es ihm gefiel. Zweifellos würde ich mir in Zukunft öfter anhören müssen, wie es ihm von Bord eines Argenters aus gelungen war, ein Schwertschiff zu erbeuten. O ja, er würde nun eine noch viel höhere Meinung von sich haben! Wahrhaftig!
    Die Ruderer waren Sklaven.
    An den Bänken angekettet, acht Mann am Ruder, saßen sie erschöpft und mit gesenkten Köpfen da. Sie brauchten längere Zeit, bis sie begriffen, daß wir ihr Sklavendasein zu beenden gedachten.
    Laternen wurden angezündet, einige Angehörige unseres Entertrupps machten sich auf die Suche nach etwas Eßbarem. Wein wurde entdeckt und an Deck geholt. Chandarlie der Bauch begann eine Inspektion des vorderen Schiffsteils. Der Rammstoß mochte nicht hundertprozentig ins Ziel gegangen sein, doch gab es vielleicht Schäden. Er brachte schließlich gute Nachrichten: Es war alles in Ordnung.
    »Dann haben wir jetzt einen Zugang in meiner Flotte«, sagte Pompino. »Sehr gut! Du, Kapitän Murkizon, übernimmst das Kommando. Naghan Pelamoin, du fungierst als Schiffs-Hikdar, Chandarlie, wenn du dich trotz deines Umhangs auf diesem engen Schiff bewegen kannst, sollst du Schiffs-Deldar werden.«
    Wir lachten. Soeben war ein heftiger Kampf zu Ende gegangen, und da tun Männer und Frauen zuweilen seltsame Dinge.
    Die Varter-Schwestern schnappten sich Weinkelche und zogen los, um die Schleuderwaffen am Bug zu inspizieren. Wir hatten einen

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