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Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
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anzulaufen und dort ein freies Leben zu beginnen. Sie jubelten uns zu.
    Wir sammelten die Peitschen ein und warfen sie über Bord.
    Dies löste neuen Jubel aus. Dann meldete sich ein haariger Kerl zu Wort, der auf den Schultern breite Narben auf wies. »Und wo ist die Peitsche, mit der wir Nog den Rationen zusetzen können?«
    »Den überlaß mir«, sagte Chandarlie der Bauch.
    Mit zuckenden Schnurrbarthaaren verkündete Pompino, daß er das Schiff aus guten und offensichtlichen Gründen Rotzahn zu nennen gedachte. Dieser Name gefiel uns.

13
     
     
    Die Rotzahn segelte nach Norden. Dabei gerieten wir in Gewässer, in denen in den guten alten Tagen pandahemische Seeleute beständig nach vallianischen Galeonen Ausschau halten mußten.
    Während der Zeit der Unruhe im Inselreich Vallia war der größte Teil dieser prächtigen Galeonenflotte auseinandergerissen oder vernichtet worden. Anschließend hatten wir bevorzugt unsere Luftschwadronen aufgebaut. Aber inzwischen wurden wieder mehr Galeonen auf Kiel gelegt, und es herrschte ein lebhafter Handel, so daß es schon ab und zu wie früher geschehen konnte, daß ein unternehmungslustiger vallianischer Kapitän sich nach feindlichen Schiffen umsah, die er als Prise nehmen konnte.
    In meinen Träumen von einem vereinten Paz, die hoffentlich - bei Zair! - wahr wurden, wenn es in dieser Welt noch Anstand gab, mußten die Seeleute aus Pandahem und Vallia sich nicht mehr bekriegen, sondern kämpften gemeinsam gegen die fischköpfigen Shanks, die uns alle bedrohten. Vallia hatte nach dem Sieg und der Zurückwerfung der hamalischen Streitkräfte mit mehreren Ländern Freundschaftsverträge geschlossen; die Diplomatie mußte sich bemühen, weitere Abschlüsse dieser Art zu erreichen. Und mit Verhandeln konnte man manchen Gegner in die Erschöpfung treiben. Wie es uns unten in Ruathytu gelungen war...
    »Segelho!«
    Der Ruf ließ alle wie üblich zusammenlaufen, obwohl nur der hoch im Mast hockende Ausguck den fernen Fleck am Horizont ausmachen konnte. Diesmal enterte ich selbst hinauf und schaute mit Hilfe eines der Teleskope hinüber, die wir im winzigen Kartenhaus des Schwertschiffes gefunden hatten.
    Kaum hatte ich das ferne Segel im Glas, wußte ich, daß es sich nicht um eine Galeone aus vallianischem Hafen handelte.
    »Was siehst du?« brüllte Murkizon herauf.
    Der Ausguck gab unsere Beobachtungen mit lauter Stimme hinunter:
    daß das Schiff auf gegenläufigem Kurs liege und ausreichend groß zu sein scheine, daß jede Horden Piraten sich begeistert auf den Weg machen würden, um ihm den Kurs abzuschneiden, es niederzuringen und seine prächtige Ladung zu vereinnahmen. Ich starrte den Ausguck mehr überrascht als schockiert an.
    Er hatte seinen wortreichen Ausbruch beendet und bemerkte meinen Blick.
    Er war unauffällig in ein blaues Hemd und Lendenschurz gekleidet, trug keine Schuhe und hatte sich ein grünes Tuch um den Kopf geknotet. Das schmale Gesicht wirkte angespannt und verkniffen, als lodere ein unsichtbares Feuer in ihm.
    »Du warst also mal Pirat, Dom«, sagte ich.
    »Aye. Mit diesem Schwertschiff - und einer tollen Horde Halsabschneider könnten wir uns ein tolles Leben machen.«
    »Nun ja, Asnar der Grölt - darüber müßtest du mit Horter Pompino sprechen und... aye, mit deinen Genossen.«
    Wir schauten zu dem fernen dunklen Fleck hinüber. »Was den Eigner angeht«, fuhr Asnar der Grölt fort, »haben wir uns zum Dienst verpflichtet, weswegen wir nun ja auch nach Norden segeln. Aber...«
    »Es gibt im Leben wichtigere Dinge als das piratenhafte Erstürmen friedlicher Schiffe.«
    »Anscheinend bist du nie beutesuchend über das Meer gefahren.«
    Ich beschimpfte ihn nicht. O ja, ich war vor langer Zeit Pirat gewesen, als ich die bemerkenswerte Piratin Viridia bekämpfte. Ihr Reich waren die Hoboling-Inseln nordwestlich von Pandahem. Zum wiederholten Male fragte ich mich, was aus ihr und ihren gefährlichen Besatzungen geworden war.
    Das Segel verschwand wieder unter dem Horizont; doch ich kehrte noch nicht an Deck zurück. Die Bewegungen des Schiffes, das Licht, die prächtige, würzige kregische Luft - dies alles bannte mich. Ich dachte an Viridia die Piratin, und natürlich schweiften meine Gedanken auch zu vielen anderen Leuten, die ich auf Kregen kennengelernt hatte.
    Alle möglichen Typen waren mir im Laufe der Zeit begegnet; einige hatten nur kurz meinen Weg gekreuzt. Ihren eigenen Zielen folgend, hatten sie mich nur insoweit beeinflußt, als ihre

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