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Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
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unserer Pachaks verloren, so daß uns nur noch drei zur Verfügung standen. Larghos der Flatch hatte auf einer Wange einen Kratzer erhalten. Ein Brokelsh hatte einen Stich in den Unterleib erlitten und würde den nächsten Tag nicht überleben. Wir machten es ihm so bequem wiemöglich. Dann verschafften wir uns einen Überblick.
    Wir waren einundzwanzig, einundzwanzig männliche und weibliche Kämpfer. Nun ja, das mußte ausreichen, das Schwertschiff zu bedienen, wenn wir uns vorsahen. Immer wieder erzählten sich die Paktuns und Seeleute die Einzelheiten des Kampfes. Bei Vox! Sie schienen sich an viel mehr Details zu erinnern als ich, und ich wollte auch gar nicht darin schwelgen...
    Wir waren gerade dabei, die Rudersklaven loszuketten, die nun ihre Freiheit erhalten sollten, als Rondas der Kühne an Deck kam und mit dem Schwert eine Gestalt vor sich her trieb. Der Bursche, der sich vom Rammsporn ins Wasser gestürzt hatte, war also doch nicht der letzte gewesen...
    »Den Kerl habe ich jammernd in einem Winkel gefunden«, verkündete Rondas und prickte mit dem Schwert. »Eigentlich wollte ich mich ein bißchen aufs Ohr hauen - aber da begann mich dieser elende Wicht zu stören!«
    »Werft ihn über Bord!« rief eine klare, laute Stimme.
    »Moment!« sagte ich.
    Dabei war mir durchaus bewußt, daß meine Position ziemlich zweifelhaft war. Ich hatte an Bord keine erkennbare Funktion inne. Ich war Freund des Eigners - aber das gab mir kein Recht, die Handlungsweise von Kapitän oder Offizieren in Zweifel zu ziehen.
    »Warum sollten wir den Abschaum nicht ins Wasser werfen?« wollte Murkizon wissen und schien sich aufregen zu wollen.
    »Er kann uns Informationen liefern. Außerdem«, fuhr ich fort und deutete mit einem Kopfnicken auf die Ruderbänke, auf denen die armen, nackten, verlausten Menschen allmählich zum Leben erwachten. »Außerdem ist es vielleicht ganz angenehm, ihn mal eine Zeitlang am Ruder zu sehen.«
    »Aye!« brüllten unsere Leute.
    »Nun ja...«
    »Nimm ihn ins Verhör!« befahl Pompino, und damit war die Diskussion beendet.
    Der Gefangene entpuppte sich als Zahlmeister, ein Offiziersrang, der bei den Kregern Palinter heißt. Sein Bauch kam zwar nicht an Chandarlies prächtige Rundungen heran, zeigte aber an, daß der Mann zu leben verstand. Er war außer sich vor Angst. Er sah aus, als wäre rings um ihn die Welt eingestürzt. Was irgendwie ja auch stimmte. Er berichtete, daß das Schwertschiff aus dem Inselkönigreich Nogoya stamme, was wir bereits wußten, und daß es Flamme von Nogoya hieß, was uns doch ziemlich zum Lachen reizte. Wir schauten uns den Namen an, der auf einer freigehobelten Holzfläche prangte: ein klares Zeichen, daß das Schiff zuvor von den Nogoyern erobert und umbenannt worden war. Der Palinter, Nog die Rationen, der wie ein Häufchen Elend vor uns stand, berichtete weiter, daß sein König uns alle ergreifen und an den Fersen aufhängen würde, sein König sei nämlich ein mächtiger Meeresfürst und verlange Tribut von allen, die seine Gewässer durchquerten.
    »Wie ich sehe, hält er Sklaven«, sagte ich im Gesprächston.
    »Dazu sind sie doch nur gut - zum Rudern.«
    »Handelt es sich um Verbrecher aus deinem Land?«
    »Nein, sie wurden zum Dienst auf See eingeteilt, weil sie die vom König verlangten gerechten Abgaben nicht bezahlt haben, und...«
    »Und das gleiche wäre uns friedlichen Seeleuten widerfahren, wenn dein pandriteverfluchter Kapitän unser Schiff erobert hätte!« brüllte Murkizon. »Alle ehrlichen Seeleute wissen Bescheid über dein elendes Inselkönigreich!«
    »Die Piraten...«
    »Ihr seid selbst nicht besser als Piraten! Wenigstens pullen die selbst!«
    Nachdem uns Nog die Rationen seiner wichtigen Informationen übermittelt hatte, wurde er auf eine Ruderbank gesetzt und dort angekettet. Ich verabscheue die Sklaverei. Hier jedoch standen wir in einer Situation, in der eine Art Gerichtsurteil gefällt worden war. Wenigstens lebte der Mann noch, so unbedeutend er auch sein mochte. Sobald das Abenteuer vorüber war, sollte er die Freiheit erhalten, wenn er noch am Leben war.
    Murkizon, Pelamoin und der bäuchige Chandarlie regelten die Dinge mit den Ruderern, die aus freien Stücken entschieden, daß es klug und angebracht war, zunächst weiterzurudern. Schließlich brauchten wir starke Rücken und Arme, wenn unsere Mission Erfolg haben sollte. Die Männer und Frauen waren keine Sklaven mehr, sondern frei, dazu bestimmt, mit uns einen sicheren Hafen

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