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Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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schon angedeutet habe, wirkt sich dieses System zum Vorteil des Geldgebers aus, vermindert es doch die Gefahr einer Verschwörung gegen ihn aus den Reihen der besoldeten Paktuns.
    Das Brennmaterial wurde aufgeschichtet, die Kinder und Lady Nalfi zogen sich in eine sichere Entfernung zurück, und Pompino ließ persönlich die Flammen auflodern.
    Spurlos verschwunden zu sein schien der Brukaj-Sklave des Mannes, der uns hierhergeführt hatte. Ich hegte immerhin die Hoffnung, daß er entkommen sei. Sklaven erhalten Befehle und teilen nicht immer die Überzeugungen ihrer Herren.
    Flammen loderten und knisterten und kicherten fröhlich vor sich hin. Flache graue Rauchschwaden zogen empor und füllten den Raum mit einem weichen Schleier, der die Schrecknisse zu verhüllen begann.
    Wir zogen uns über die Holztreppe zurück und trafen oben auf die kleine Och-Frau, die die Hände rang und zu weinen begonnen hatte.
    Einige von uns waren dafür, sie niederzustrecken. Andere rieten zur Nachsicht, da wir ihre eigentliche Situation nicht kannten und wohl auch mangels Zeit nicht klären konnten. Pompino brüllte fürchterlich herum und jagte die Och-Frau damit in die Flucht, die sich noch schützend die Schürze über den Kopf warf. Wir übrigen, die Kinder und Lady Nalfi, marschierten zur Vordertür.
    Sogar auf Kregen wäre eine wilde Horde mit blutbefleckter Kleidung und roten Klingen aufgefallen, wenn sie versucht hätte, durch eine Hauptstraße zu marschieren. Unsicher blieben wir oben an der Treppe stehen und schauten in die Runde.
    »Ich kenne einen Weg«, sagte Lady Nalfi mit ihrer leisen, belegten Stimme. »Durch die rückwärtigen Gassen. Kommt schnell.«
    Wir ließen uns gern diesen Ausweg zeigen und huschten in die Lücke zwischen diesem und dem Nachbarhaus. Dabei trat Murkizon auf einen Gyp, der sich wimmernd und mit eingeklemmtem Schwanz entfernte. Ungestört folgten wir etlichen schmalen Gassen, die an den Rückseiten von Läden und Häusern entlangführten, und erreichten schließlich eine Stelle, an der drei Gassen zusammenstießen. Hier stand ein ziemlich heruntergekommenes, beinahe windschiefes Gasthaus von ziemlich zweifelhaftem Charakter. Vor dem Haus lagen drei Betrunkene in der Gosse. An den Stangen waren keine Reittiere angebunden. Die Sonnen schienen, die Luft roch so sauber, wie es auf Kregen nur möglich war.
    Pompino warf einen Blick auf Nalfi.
    Larghos drückte sie an sich, und es war klar, daß er sie nicht loslassen würde.
    »Wenn wir uns das Blut abwaschen ...«
    Pompino nickte. Wir gingen zur Pumpe vor dem Gasthaus und begannen herumzuspritzen. Larghos musterte abschätzend die drei Betrunkenen, doch Murkizon sagte sofort, daß deren Sachen für Lady Nalfi viel zu zerlumpt und verlaust wären.
    »Ich«, sagte Larghos langsam und feierlich, wie geistesabwesend, »sorge dafür, daß Lady Nalfi gekleidet wird, wie es ihr zusteht, in die besten Sachen, die zu finden sind. Solche Schönheit kann nur in Luxus gehüllt sein.«
    Nalfi antwortete nicht, doch blickte sie Larghos mit ihren blauen Augen abschätzend an. Die Bedeutung der Aufgabe, die er sich gestellt hatte, erfüllte ihn sichtlich. Pompino warf mir einen vielsagenden Blick zu und lächelte. Ich antwortete nicht. Nicht alle Ehen werden im Himmel geschlossen, und nicht alle enden in der Hölle.
    Als wir alle gesäubert waren, setzten wir unseren Weg in Richtung Hafen fort – wobei wir weiterhin schmale und weniger belebte Sträßchen benutzten.
    Zuversichtlich sagte Pompino zu Kapitän Murkizon: »Kapitän, es wäre wohl am besten, wenn du Larghos mal unter der Hand fragst, was er von Lady Nalfi weiß.«
    Murkizon verzog anzüglich das Gesicht, nickte aber.
    Bleichblau erstreckte sich das Meer, tiefer im Schatten vor den Küstenfelsen, deren matte Röte manchmal ganz natürlich und selbstverständlich wirkte, manchmal aber auch seltsam fehl am Platze. Möwen krächzten über unseren Köpfen, als wir die Pier entlanggingen.
    »Dank dem guten Pandrite!« rief Pompino, als wir unser Schiff sicher festgezurrt vorfanden. Wenn wir uns umschauten und die dichtgedrängten Dachfirste und Türme der Stadt musterten, war von Rauch nichts zu sehen. Murkizon verbreitete mit Nachdruck seine Ansichten über Brände und schwieg erst, als Pompino ihn mit eisiger Stimme aufforderte zu erklären, was er damit meinte.
    Aber wir wußten, was ihm durch den Kopf ging. Pompino hatte einen Brand gelegt. Wir alle hatten die Flammen auflodern und um sich greifen sehen.

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