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Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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zu sein schien und wegen seiner Arbeitslosigkeit irgendwie hungrig wirkte. Diesem Gast näherte ich mich mit meinen üblichen Tricks, spendierte ihm einen Krug und konnte mich schließlich unauffällig neben ihn setzen.
    Das Licht der Sonnen fiel schräg über unseren Tisch, so daß er deutlich zu sehen war, während ich mich in den Schatten hielt.
    »Dabei heißt es, sie nehmen jeden, wohl auch Masichieri, und da kann sich ein Paktun wie ich doch einen guten Posten ausrechnen.«
    »Hikdar?« fragte ich gelassen.
    Er blinzelte.
    »Nun ja – vielleicht nicht sofort. Aber mindestens Shebov-Deldar.«
    Shebov-Deldar – das war die siebente Beförderungsstufe innerhalb des Deldar-Ranges – wäre schon ein hübscher Einstieg. Er war ein Apim wie ich und hatte einen gut gebauten Körper und dunkles Haar, das er sich im Nacken mit einem blauen Band zusammengebunden hatte. Er trug ein mit Messingknöpfen besetztes Lederwams und war mit einem Pallixter bewaffnet. Einen Helm schien er nicht zu tragen.
    Er stellte sich mir als Apgarl Apring vor, genannt die Strigicaw; aber ich konnte ihm das nicht recht glauben.
    Die Namensgebung war natürlich seine Sache; was er mir aber von der im Gang befindlichen Mobilisierung mitteilte, ging auch mich an – sogar sehr.
    »Als ich dich da hereinkommen sah«, sagte er und trank das Bier, das ich bezahlt hatte, »sagte ich mir gleich, da kommt ein Mann, der zupacken kann. Warum begleitest du mich nicht – da können wir uns zusammen einschreiben.«
    »Warum nicht?«
    Er schien sich zu freuen. Wenn er vor irgend etwas auf der Flucht war, konnte ihm ein Freund nur willkommen sein. Er trug weder den goldenen Zhantil-Kopf noch den silbernen Mortilkopf vor der Brust, doch nannte er sich Paktun – ein Titel, der eigentlich für Söldner reserviert ist, die sich einen gewissen Ruf erkämpft haben.
    Er wußte nichts von einer Gruppe Ifts – und das gleiche galt für die anderen Gäste in der Taverne, die ich mit erhobener Stimme befragte.
    Apgarl Apring besaß kein Satteltier, keinen Helm, keinen Speer, keinen Schild. Daraus ließ sich nur schließen, daß seine Nähe mich in ein schiefes Licht rücken konnte. Natürlich konnte sich das in zweierlei Hinsicht auswirken ...
    Wir begaben uns in die Straße der Jiktars zu einem eindrucksvollen weißgestrichenen Gebäude, in dem wir uns nach Arbeit erkundigten. Im Hof herrschte ein lebhaftes Kommen und Gehen von Männern und Frauen aus dem Militär.
    In vielen Ländern in diesem Tal der Welt hatten es die Söldner nach dem Ende des großen Krieges gegen Hamal schwer, Beschäftigung zu finden. Natürlich wurden immer Männer und Frauen gesucht, die Wache stehen und Karawanen oder Schiffe beschützen sollten, doch war das Angebot inzwischen sehr groß. Normalerweise hätte Apgarl also Mühe haben müssen, eine Anstellung zu finden.
    Doch nein. O nein! Kaum verschafften wir uns den ersten Überblick und sahen die verschiedenen Regimentstische mit den Anwerbungs-Deldars und den Haufen von Goldmünzen, kaum sahen wir das geschäftige Treiben und das Tempo, mit dem jeder Neuankömmling umsorgt wurde, erkannten wir, daß wir keine Schwierigkeiten haben würden. Apgarl schaute zwischen den Tischen hin und her.
    Er lächelte und runzelte die Stirn.
    »Ich werde mir natürlich ein erstklassiges Regiment aussuchen«, erklärte er.
    »Natürlich.«
    Ich hatte genug gesehen – gleich im ersten Augenblick. Wenn man so dringend Leute brauchte, daß sogar Apgarl Apring genommen wurde – der wahrscheinlich ein ganz anständiger Bursche war und nur zur Zeit in unglücklichen Umständen lebte –, dann mußte eine große Expedition bevorstehen. Angesichts der Informationen, über die ich bereits verfügte, wollte mir scheinen, als könnte der Bestimmungsort einer solchen Unternehmung nur in Südwest-Vallia liegen.
    »Wohin willst du, Nath?« fragte Apgarl überrascht. Ich hatte mich ihm als Nath der Knüppel vorgestellt.
    »Ich hatte schon eine Verabredung, Apgarl. Warte nicht auf mich.«
    »Das tue ich auch nicht, bei Acker vom Messingweg! Aber wenn ich dich im Hersany und Queng wiedertreffe, gebe ich dir von meinem ersten Sold einen aus!«
    »Abgemacht, Apgarl. Remberee!«
    Er trottete los, um sich zu verdingen, und ich schlenderte in die andere Richtung und näherte mich einem Tisch mit einem knollennasigen Mann, der sinnlos herumbrüllte. Er trug eine prächtige Uniform, deren Risse vielfach geflickt, deren Farben hier und dort übermalt und übertüncht worden

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