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Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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sagen!
    »Hier ist es ja schlimmer als in der diproogesegneten Taverne am Zahltag!« knurrte Pompino. »Je schneller wir verschwinden, desto besser.«
    »Völlig richtig«, sagte ich.
    Dayra war vor unterdrücktem Zorn rot angelaufen. Sie schaute mich kurz an und wandte sich ab. Abwehrend hob sie eine Schulter.
    Von Wächtern, die schußbereit die Pfeile aufgelegt hatten, wurden wir zum Stadttor geleitet.
    Pettarsmot war eher eine Kleinstadt. Die meisten Häuser waren sauber und gepflegt – Slums gab es wohl nur in entlegenen Winkeln. Die Bürger kleideten sich gut und marschierten entschlossen und zielstrebig durch die Gassen. Die Tore waren bewacht. Flaggen wehten. Die Sonnen schienen. Staub wirbelte. Der befehlshabende Hikdar winkte uns durch.
    »Fort mit euch! Solltet ihr euch hier noch einmal sehen lassen, ergeht es euch noch schlimmer.«
    »Ach«, sagte Käpt'n Murkizon, ehe irgend jemand ihn daran hindern konnte, »wir kommen bestimmt wieder.«
    »Was soll das heißen?«
    »Nun ja, Horter«, sagte ich, drängte mich vor und setzte mein dümmliches Grinsen auf, »uns hat die Unterkunft gefallen – und das Abendessen und Frühstück.«
    Das rundliche Gesicht schwoll vor Wut an, Blut rötete die Haut, doch schon drängte Pompino mich zur Seite und brüllte: »Was für Dummköpfe man doch ertragen muß, Hikdar! Sei unbesorgt! Wir entbieten dir unser Remberee und verschwinden!«
    Die arme Dayra war dermaßen außer sich, daß sie die Hände zusammenpressen mußte, um sich zu beherrschen. Ihre Finger verschlangen sich ineinander. Ich hatte Mitleid mit ihr. Doch war ihr Leben kostbar, weitaus kostbarer als alles andere.
    Trotzdem sollten die idiotischen Pettarsmoter sich nicht einbilden, mit mir fertig zu sein – das wäre ein großer Fehler!
    Zufällig trug ich eine schlichte blaue Tunika mit nur knielanger Hose. Ich marschierte die Straße entlang, die von einem Entwässerungsgraben gesäumt war, bis wir hinter den ersten Bäumen verschwunden waren und von den Wächtern auf den Tortürmen nicht mehr beobachtet werden konnten. Hier blieb ich stehen.
    Uns entgegen rollten die ersten Obst- und Gemüsetransporte für die Stadt, schwere Wagen, gezogen von zottigen alten Quoffas, die wie lebendig gewordene Kaminteppiche aussahen, gezogen auch von niedrig gebauten Mytzers mit ihren zahlreichen Beinen. Leute vom Land begleiteten die Transporte: Kinder, die sich an den Röcken der Mütter festklammerten, die Männer in schlichten ländlichen Tuniken, einige mit Fellwamsen bekleidet – kleinere Ausgaben der Quoffas, die sie führten.
    Pompino, der an der Spitze unseres Trupps ausschritt, kam an mir vorbei.
    »Geh nur weiter, Pompino!« sagte ich. »Ich hole dich schon wieder ein.«
    »Ach?«
    »Aye.«
    Er schaute mich an. Er kannte mein gelegentliches Bestreben, allein loszuziehen. Energisch fuhr er sich über die rötlichen Schnurrbarthaare und wollte etwas sagen, überlegte es sich anders und bellte seine Männer an: »Los, los, Marsch, Marsch! Wir haben noch ein gutes Stück zu wandern, ehe wir ein Frühstück bekommen!«
    Als Naghan der Pellendur mich erreichte, sagte ich zu ihm: »Naghan, würdest du einen deiner Leute bitten, mein Bündel zu übernehmen? Ich hole es mir später ab – intakt, hoffe ich.«
    »Natürlich, Horter Jak. Aber ...«
    Ich zog bereits die blaue Tunika und die kurze Hose aus. Statt dessen wand ich mir ein Stück grünes Tuch um den Leib, ohne vor der Farbe zurückzuschrecken. Eine alte braune Decke legte ich mir gerollt über die Schulter. Rapier und Main-Gauche händigte ich Naghan aus. Verwirrt griff er danach. Ich übergab ihm auch das Schwert, eine gerade Hieb- und Stichwaffe. An der rechten Hüfte trug ich ein Seemannsmesser. Das mußte genügen. Vielleicht konnte ich mich noch mit einem dicken Stock bewaffnen.
    »Horter Jak«, sagte der Fristle-Deldar, »weißt du, was du tust?«
    »Ja, Naghan, so seltsam es dir auch vorkommen mag. Jetzt geh mit deinen Leuten! Zum Abendessen bin ich wieder bei euch.«
    Er schüttelte den katzengleichen Kopf, zupfte sich am Schnurrbart, brüllte seinen Männern Befehle zu und marschierte mit ihnen die Straße entlang.
    Ich stellte mich in den Schatten der Bäume und schaute der Gruppe nach. Mein Blick suchte Dayras Gestalt, doch entdeckte ich sie nicht. Ich runzelte die Stirn. Ein Quoffakarren bewegte sich quietschend auf mich zu. Auf der Ladefläche stapelten sich Gebilde, die wie Kohlköpfe aussahen. Der Mann, der das Tier am Zügel führte, kaute auf

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