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Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Herkunft waren; sie würden für sich selbst kämpfen und sich nicht auf eine ziemlich aussichtslose Auseinandersetzung einlassen, nur um ein paar schurkische Vallianer zu retten. Ros wußte das natürlich, wenn sie nüchtern darüber nachdachte; im Augenblick aber dachte sie nicht, sondern ließ sich von den Wallungen ihres Prescot- und Valhan-Blutes leiten.
    Die Wächter drängten uns in einen Raum, in dem wir in Reihen Aufstellung nehmen mußten. Blinzelnd schauten wir uns um. Die Wände waren mit tiefblauen Teppichen verhangen. Ein Geländer trennte ein Podium ab, auf dem vier kostbar verzierte Stühle standen. Wächter beobachteten uns aufmerksam. Eine Frau eilte durch eine Seitentür herein, hob ihre blaue Robe ein wenig an, erstieg das Podium und setzte sich auf einen der mittleren Stühle. Mißmutig schaute sie uns an.
    Eine kleine Frau mit einem glatten, aber wissenden Gesicht, dunklem Haar und ebensolchen Augen und einem Mund, der geeignet schien, einem Granitdenkmal ein Bein abzubeißen. Sie nutzte ihre Macht, ohne nachzudenken.
    Ein Lakai brüllte: »Die hohe und mächtige Dame Moincy, Unter-Pallan der Justiz. Die Verhandlung ist eröffnet.« Er knallte seinen Amtsstab auf den Boden. Murkizon lachte, wurde aber von Pompino schnell zum Schweigen gebracht.
    Ich beugte mich zu meinem Khibilgefährten hinüber.
    »Ich gehe davon aus, daß du dir eine gute, eine sehr gute Geschichte zurechtgelegt hast.«
    Er wölbte die Brust und fuhr sich über die Schnurrbarthaare. »Und ob!«
    In diesem hinterwäldlerischen Ort würde niemand Eindruck auf einen Fuchs wie ihn machen oder ihn gar hinters Licht führen. O nein, beim Mächtigen Horato!
    Die Frau, Dame Moincy, schaute auf uns herab.
    »Ihr habt Glück, denn wir haben heute Wichtigeres zu tun, als uns mit euch abzugeben. Ich habe keine Zeit für euch. Was habt ihr zu euren Gunsten vorzubringen, ehe wir euch mit Strafgeldern belegen?«
    »Strafgelder!« entfuhr es Pompino. »Wofür denn?«
    »Ihr braucht nicht zu wissen, wofür ihr Strafe zahlen müßt, nur daß es geschieht. Habt ihr nicht mehr zu sagen? Na schön – jeder einzelne wird hiermit zur Zahlung von zwei Gold-Deldys verurteilt.«
    Pompinos Mund öffnete und schloß sich wie ... nun ja, wie der Mund eines schlauen fuchsigen Burschen namens Iarvin, dem es vorübergehend die Sprache verschlagen hatte. Nur vorübergehend, ich bitte Sie ...!
    »Man hat sich unsere Habe genau angeschaut«, meinte Quendur. »Man weiß genau, wie viel Gold wir besitzen ...«
    »Und sie hat das genau berechnet! Was für eine Schurkin!« tobte Murkizon.
    Leider irrte er sich. Dame Moincy hatte gerade erst begonnen. So eilig hatte sie es nicht, daß sie uns nicht doch noch einige weitere Strafen auferlegen konnte.
    Endlich brachte Pompino hervor: »Wir sind ehrliche Paktuns, die Anstellung suchen ...«
    »Eher doch diebische Masichieri!«
    »Aber nein! Wir ...«
    »Ruhig!« Sie machte eine Handbewegung, und ein Wächter holte unsere Habe aus der Truhe, in der man sie verstaut hatte. Sie können sich vorstellen, mit welch hungrigen Blicken wir unsere Waffen anstarrten, die dort auf dem Boden lagen. Der Wächter zog einen Leinen- und Lederbeutel hervor, aus dem er die schimmernde, häßliche, tückische Klaue zog.
    »Wem«, fragte Dame Moincy mit plötzlich sanft klingender Stimme, »gehört dieses Ding?«

5
     
     
    Mein linker Arm zuckte wie aus eigenem Antrieb vor und preßte Dayra zurück. Ich hielt den Arm steif, damit sie nicht vortreten konnte, und Murkizons rundlicher Körper deckte die Bewegung. Dann begab ich mich nach vorn und hob den Blick.
    Meinen Gefährten den Rücken zuwendend, konnte ich ein törichtes Gesicht zeigen, ein leeres Grinsen, den halb lüsternen Ausdruck eines simplen Mannes, der mir keine Mühe macht, da ich – den Worten meiner Gefährten zufolge – von der Natur dafür eingerichtet bin. Fröhlich blickte ich zu der Frau auf und sagte: »Also, Dame, das Ding gehört mir.« Ehe sie darauf reagieren konnte, fuhr ich mit lauter voller Stimme fort: »Der arme Nath der Kaktu, mein Gefährte, hat es von unbekanntem Ort zurückgebracht, frag mich nicht, woher, irgendwo jenseits der Säulen des Rheins, wo die Menschen Augen in den Bäuchen haben – jedenfalls hat der arme Nath das gesagt. Er will das Ding bei einem Jikalla-Spiel gewonnen haben, obwohl ich das irgendwie bezweifle, denn du weißt ja, wie diese mutigen Paktuns sind, und Nath, der sagte dazu ...«
    »Shastum! Schweig!«
    »Aber ja doch,

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