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Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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blinzelten in das apfelgrüne und schwachrosa Licht. Ein Frühstück bekamen wir nicht. Wir räusperten uns und versuchten auszuspucken und warteten, bis die Wächter mit ihrem elenden Mummenschanz fertig waren.
    Den Frauen in unserer Gruppe war nichts geschehen, und wir waren allgemein der Ansicht, daß dies seitens der Bewacher des Gefängnisses von Pettarsmot klug gehandelt war. Um des Strahlenden Pandrite willen – immerhin befanden wir uns in Mappeltar, in Tomboram, einem zivilisierten Land! Als ich sachlich zu Naghan bemerkte, meiner Ansicht nach hieße diese Stadt Malpettar, entfuhr ihm ein fauchendes Lachen.
    »Malpettar oder Mappeltar – je nachdem, ob man im Norden oder Süden darüber spricht. Für uns in Bormark sind die alle mit der gleichen Bürste geteert worden!«
    »Also, halt deine respektlose Weinschnauze zum Thema Bormark!« schaltete sich Murkizon ein.
    Wir wurden durch einen Torgang getrieben und erhielten hier Verstärkung durch eine zweite Gefangenengruppe, die aus benachbarten Zellen geholt wurde. Offensichtlich hatte man diese Leute schlimmer behandelt als uns. Viele waren verwundet und hatten sich selbst verbinden müssen. Ich spürte Dayras Hand am Arm; ich schaute sie nicht an, sondern richtete den Blick auf die armen Teufel, die da vorwärtsgepeitscht wurden.
    Sie trugen Uniformfetzen. Es waren Apims und Diffs, Männer und Frauen. Die Uniformen veranlaßten mich zu einem unkontrollierten Luftholen. Dayra preßte mir den Arm zusammen.
    Ich ... ich selbst und Delia und viele andere Kameraden hatten zu dem Entwurf dieser Uniformen beigetragen.
    »Das sind die Leute vom Vorlca Val-Verteidiger .«
    »Das sehe ich.« Es gelang mir, die Worte mit einem scharrenden Fauchen über die Lippen zu bekommen, ähnlich wie Kieselsteine, die von einem Wagen rutschen.
    Atemlos sagte sie: »Wir müssen ...«
    »Aye, wir müssen. Jetzt halt den Mund und kümmere dich nicht um die Leute.«
    Sie warf den Kopf in den Nacken und starrte mich zornig an. Nur mit großer Mühe vermochte ich leise zu sprechen.
    »Ach, das ist es? Ich verstehe! Du willst nichts unternehmen, weil niemand erfahren darf, wer du bist! Dabei sind Freunde dort gefangen, gute Freunde – Sosie ti Vendleheim und ...«
    »Ros! Shastum! Halt den Mund!«
    Mein Tonfall ließ sie zusammenzucken, und ich polterte weiter: »Brechen wir hier etwas vom Zaun, kommen wir alle ums Leben. Wenn wir jetzt kämpfen, werden alle unsere Freunde kämpfen – sie alle! – und haben keine Überlebenschance.«
    »Was war das, Jak?« rief Pompino, der in unserer Gruppe schlurfte. »Hast du vom Kämpfen gesprochen?«
    »Wenn es an der Zeit ist, Pompino. Wenn es an der Zeit ist.«
    »Beim Mächtigen Horato! Mein Innerstes ist leerer als die neun leeren Blasen der Pantora Hemfi von Promondor! Laß uns ein bißchen essen und trinken, ehe es zum Nahkampf kommt.«
    Murkizon mußte lachen, woraufhin ihm ein Wächter den Schaft seines Speeres zu spüren gab. Käpt'n Murkizon sah den Hieb kommen, wich aus – und lachte um so lauter.
    Die Wächter von Pettarsmot taten mir jetzt schon leid.
    Die beiden Gefangenengruppen trotteten durch einen Hof nebeneinander her; danach führte man uns durch einen Torbogen in ein Gebäude; die Luftseeleute der Val-Verteidiger wurden in das gegenüberliegende Tor getrieben und entschwanden unseren Blicken.
    Dayra mied meinen Blick.
    Sie schritt mit erhobenem Kopf aus; ihre Nasenflügel bebten, ihr Gesicht arbeitete. Ich schob mich neben Lisa die Empoin, von der ich eine hohe Meinung hatte.
    »Lisa, würdest du mal mit Ros sprechen? Schärf ihr ein, wie sich eine Gefangene und mögliche Sklavin zu verhalten hat. Sonst schafft sie zuviel Unruhe und ...«
    »Sofort, Jak. Du hast recht. Sie benimmt sich wie eine Prinzessin.« Lisa die Empoin begab sich hastig an Prinzessin Dayras Seite und sagte: »Ros Delphor, hör zu!«
    Quendur der Reißer schaute Lisa nach und sagte gelassen: »Ich glaube, wenn ich Lisa zur Prinzessin mache – was natürlich eines Tages geschehen wird –, dann wird sie an Ros Delphor denken. Wenn je ein Mädchen außer meiner Lisa zur Prinzessin geboren wäre, dann Ros.«
    Bitte glauben Sie nicht, daß mir die hochmütige Art meiner Tochter gefiel. Sie hatte recht, wenn man sich nach den tollkühnen Maximen des Hai-Jikai-Abenteurers verhielt, der aber auch stets am Rande des Abgrunds balancierte. Wahrscheinlich machte sie sich noch immer nicht klar, daß die Gefährten, die uns hier begleiteten, pandahemischer

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