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Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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kräftige, tüchtige, entschlossene Frau in zerlumpter Uniform.
    »Ich bin eine Schwester des Schwerts. Ich rufe Sosie ti Vendleheim für dich.«
    Ich nahm wieder Platz und widmete mich der angenehmsten Briefschreibaufgabe, die ein Mann auf zwei Welten nur haben kann. Sosie trat ein und wartete stumm an der Tür. Sie war eine Schwester der Rose wie viele, geschmeidig und wendig, gesegnet mit der Anmut von Jugend und Mut. Sie trug ihre Lumpen mit großer Selbstverständlichkeit und schämte sich der Spuren der Anstrengung nicht. Als ich fertig war, wandte ich mich um und sagte: »Sosie.«
    »Majister.«
    »Ich vertraue dir diesen Brief an die Herrscherin Delia an. Du wirst dafür sorgen, daß er sicher sein Ziel erreicht.«
    »Dafür sei Dee Sheon mein Zeuge.«
    Beim Sprechen machte sie das unauffällige Geheimzeichen. Ich nickte zufrieden und reichte ihr das versiegelte Päckchen.
    Als sie gegangen war, stand ich auf, reckte mich und sagte zu Vylene: »Ich danke dir für dein Entgegenkommen, meine Dame. Jetzt muß ich mich wieder um meine Angelegenheiten kümmern.«
    »Du nimmst das Flugboot?«
    »Aye, Vylene. Aye, ich nehme das Flugboot. Es ist für mich unerläßlich.« Mit kurzen Worten deutete ich ihr an, was ich in Port Marsilus zu tun gedachte, und endete mit den Worten: »Man ist dort also dabei, für eine Invasion in Südwest-Vallia ein Heer aufzustellen.«
    »Unser Patrouillenauftrag richtet sich genau dagegen.«
    »Gut. Aber ihr fliegt nun direkt nach Vondium zurück.«
    »Ja. Allerdings wird uns die Werft im Nu wieder auf Vordermann bringen.«
    »Eine letzte Bitte, ehe ich gehe«, sagte ich und berührte den grünen Stoff, der meine Hüfte umspannte. »Hast du ein Stück scharlachrotes Tuch, das ich dagegen austauschen könnte?«
    Der Wunsch wurde mir schnell erfüllt.
    An Deck zurückgekehrt, sah ich Dayra auf Sosie ti Vendleheim einreden. Mein Val! Die beiden sahen prächtig aus. Als ich quer über das Deck auf die beiden zuging, um von der Reling in den Voller zu springen, hob Dayra den Kopf. Sosie entfernte sich diskret und verstaute ein Päckchen in den Überresten ihrer roten Tunika. Dayra lächelte mich an.
    »Also, Jak! Bist du jetzt fertig?«
    »Ja. Und du?«
    »Oh, aye«, erwiderte sie, legte den kleinen Finger der linken Hand an den Mund und fuhr sich mit dem Fingernagel über die Zähne.
    »Hat deine Mutter dir nie gesagt ...?«
    »Doch. Aber du weißt ja, wie schnell sich gebratenes Ponshofleisch zwischen den Zähnen festsetzt.«
    »Du kleine Hexe!«
    Sie lachte, schwang ein Bein über die Reling und ließ sich in den Voller hinabgleiten. Wenn der Magen so leer ist wie die schwärzeste Hölle, finden sich an Bord eines Schiffes immer noch ein paar Möglichkeiten, das Notwendigste herbeizuschaffen ... Ich war noch immer hungrig – und wie! Die junge Dayra aber hatte gebratenen Ponsho gegessen ...
    Die Leute drängten sich an der Bordwand und schauten uns winkend und Remeberee rufend nach, wie wir von der Val-Verteidiger ablegten. Das große Schiff begann bereits wieder einem Kampfgefährten der Luft zu ähneln. Die Besatzung war bei guter Stimmung. Ich entspannte mich, während Dayra den Voller durch die helle kregische Luft lenkte. Wenn ein Mensch je zufrieden sein kann, was eigentlich gegen seine Natur ist, dann war dies wohl ein solcher Augenblick gelinder Zufriedenheit. Dayra drehte sich um und streckte mir eine Hand hin.
    »Hier.«
    Ich ergriff das Bündel, schlug das zusammengefaltete gelbe Tuch auf und erblickte einen Brocken geröstetes Ponshofleischs, einen Brotkanten und ein Stück Butter. Das Fleisch war kalt, schmeckte aber hervorragend. Kauend blickte ich zu Dayra hinüber, dann auf den von Wolkenburgen verdeckten Himmel und seufzte. Das Leben, das Leben ... eine komische Sache, bei Zair!
    Mit einer Unverblümtheit, die Unentschlossenheit verriet, sagte sie: »Ich bin froh, daß du an Mutter geschrieben hast ...«
    »Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, daß Sosie dir das mitgeteilt hat.«
    »Warum nicht? Ich habe auch einen Brief geschickt.«
    »Verstehe. Sosie weiß also ...«
    »Aber natürlich! Wir sind zusammen in Lancival gewesen.«
    »Dann bin ich froh, daß du deiner Mutter geschrieben hast. Sie hat schlimme Zeiten durchgemacht, seit ich sie zuletzt gesehen habe. Je schneller wir Pandos Angelegenheit regeln und der Armee in Port Marsilus Einhalt gebieten und noch ein paar Tempel Lems des Silber-Leem niederbrennen, desto eher sind wir wieder zu Hause.«
    Sie warf mir

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