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Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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könnten dich an Bord gebrauchen.«
    »Ich bin im Augenblick eigentlich nicht frei ...«
    »Unsinn! Du bist Vallianer. Also – das wäre geregelt. Melde dich beim Schiffs-Deldar. Er wird dich zu einer Wache einteilen.«
    »Aber ...«
    »Das ist genug, Jak! Wir sind ein Schiff des Herrschers!«
    Dazu mußte es wohl früher oder später kommen.
    Ein muskulöser Bursche, der lediglich einen roten Lendenschurz trug, zerrte energisch an einer Spiere, die an Bord geholt werden sollte. Das abgebrochene Ende fuhr plötzlich herum und ließ ihn rücklings gegen mich prallen. Ich fing ihn auf und stellte ihn wieder auf die Füße. Er wandte sich um und hatte die Dankesworte bereits auf den Lippen. Er sah gesund aus und hatte leuchtende Augen. Er sah mich an. Er kannte mich, so wie ich ihn kannte.
    »Majister!« Jäh nahm er jene starre Haltung an, auf die sich alte Kampfgefährten gut verstehen.
    »Majister! Llahal und Lahal!«
    »Lahal, Nath die Wangen«, sagte ich. Die nächsten Worte hätte ich mir eigentlich sparen können, aber ich sprach sie aus: »Und jetzt weiß wohl bald jeder, daß ich der verflixte Herrscher bin!«

6
     
     
    »Der Herrscher!« Das Wort verbreitete sich an Bord – schneller als am Zahltag die Weinkelche herumgereicht wurden. »Der Herrscher – der Herrscher von Vallia ist an Bord!«
    Man mußte es der Dame Vylene Fynarmic lassen. Sie war eine prächtige Person. Schwester des Schwerts, Erster Leutnant eines stolzen Luft-Segelschiffs, Heimathafen Vondium. Sie schaute mir offen ins Auge.
    »Ich gebe dir das Lahal, Majister«, sagte sie und fuhr fort, ohne ihren harten Tonfall abzumildern: »Du bist also Dray Prescot.«
    Sie stand vor mir auf ihrem eigenen Deck, Befehlshaberin dieses Schiffes, und ich konnte mir vorstellen, was ihr durch den Kopf ging. Sie sah Nath die Wangen stocksteif neben uns stehen.
    »Du! Nath die Wangen! Verschwinde! An die Arbeit, du Fambly, lungere hier nicht herum!«
    Er wollte schon forsch antworten, da sagte ich in bewußt neutralem Ton: »Ach, Nath die Wangen und ich sind alte Kampfgefährten. Wir haben mit der Vela am Kampf von Jholaix teilgenommen. Nath war damals noch ein junger Spund.«
    »Quidang, Majister!« bellte er und sprintete förmlich zu den anderen zurück, um die abgebrochene Rahe zurechtzuschieben. Vylene blickte ihm grimmig nach.
    Dann wandte sie sich um. »Du kommst am besten mit unter Deck, Majister. Meine Kabine wird zwar erst als letzte zurechtgemacht, wenn wir wieder flugtüchtig sind. Aber bestimmt kann ich dir etwas zu trinken anbieten.«
    »Wann hast du zuletzt gegessen?« fragte ich auf dem Niedergang.
    »Kurz vor unserer Gefangennahme.«
    »Dann müssen ja alle schrecklich hungrig sein.«
    »Wir essen, wenn das Schiff flugbereit ist.«
    Ich mußte ihr recht geben. Doch schienen in meinem Magen einige blutrünstige Werstings zu toben.
    Sie fand eine Flasche, mit deren Hilfe ich endlich meinen Durst stillen konnte. Sie trug die Lumpen ihrer stolzen Uniform. Die Ärmel flatterten in Fetzen herab. Ihre Schultern wiesen Prellungen auf. Die Rangabzeichen waren abgerissen worden.
    »Welchen Hikdar-Rang bekleidest du, meine Dame?«
    »Ley-Hikdar, Majister.«
    Damit stand sie auf der vierten Sprosse der Hikdar-Rangleiter – erst auf der zehnten, als Zan-Hikdar, konnte sie Jiktar werden. Erst kürzlich hatten wir den Rang verändert, der für das Kommando über größere Luftschiffe erforderlich war. Früher hatte ein Ord-Hikdar diese Position bekleiden können. Da ich aber nach der Regel ging, daß ein Befehlshaber über ein Soldatenregiment im gleichen Rang stehen sollte wie jemand, der ein ziemlich großes Schiff befehligte, mußte man nun mindestens Hikdar sein, um an Bord der großen fliegenden Segler Vallias das Kommando zu führen.
    »Ich kann dich nicht sofort zum Jiktar befördern, meine Dame«, sagte ich, »auch wenn ich dir das wünsche. Lord Farris hat im Luftdienst die höchste Befehlsgewalt. Aber ich kann dich zum Ord-Hikdar ernennen, was ich hiermit gern tue.«
    Sie reagierte gelassen, nickte nur einmal ernst. Sie war willensstark, entschlossen und wußte, was sie wollte.
    »Vielen Dank, Majister.«
    Sie erzählte mir mehr über die schreckliche Zeit, die der frühere Kapitän im Wahnsinn verbracht hatte, und über den Angriff des pandahemischen Vollers. Jedes Segelschiff, ob im Meer oder am Himmel, muß sich vor motorgetriebenen Booten in acht nehmen. Ich versuchte die Stimmung schließlich etwas aufzulockern.
    »Also, du siehst selbst,

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