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Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 31 - Pandahem-Zyklus 05 - Die Masken von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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daß ich mich nicht bei dir an Bord verpflichten kann. Ich habe anderes zu erledigen.«
    »Natürlich.«
    »Ich wäre dir dankbar, wenn du mir Schreibgerät und Papier zur Verfügung stellen könntest. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, Briefe zu schreiben, und dich bitten, sie dann zuzustellen.«
    »Mit Vergnügen.«
    So setzte ich mich denn mit Schreibstiften und hervorragendem kregischen Papier an ihren Tisch und begann zu schreiben. An wen ich meine Briefe richtete und was ich darin schrieb, dürfte auf der Hand liegen. Ich machte Drak darauf aufmerksam, daß in Pandahem Armeen gegen Südwest-Vallia aufgestellt wurden, was er schon wußte. Ich berichtete, was ich erlebt hatte, und daß er sich über seine Schwester freuen könnte, die ... An dieser Stelle begann ich am Ende des Schreibstifts zu kauen und blickte in der beschädigten Kabine herum. Konnte ich berichten, daß Dayra sich gewandelt, ihre Irrtümer eingesehen hatte und in den Schoß der Familie zurückgekehrt war? Ganz so sahen wir die Situation nicht.
    Schließlich legte ich nieder, daß Dayra sich aktiv für Vallia einsetzte und daß der schurkische Zankov einen Rückgratbruch erlitten hatte und man es den Geistern von Hodan-Set anlasten müßte, wenn er nicht tot wäre. Außerdem regte ich an, Drak möchte Regimenter unserer besten Leute aus Hamal zurückrufen. Dort unten hatten wir triumphal gesiegt. Nun lag es an den Hamaliern, ihre Zukunft aktiv mitzugestalten. Ich wollte meinerseits entsprechende Schreiben verfassen; doch wenn Drak Herrscher von Vallia werden wollte – was er schon war, dieser sture, stolze Bursche! –, dann mußte er Vallia und der Welt auch zeigen, daß er diesen Posten auch wirklich bekleidete!
    Nach etwa einem Dutzend Briefen kehrte Vylene zurück, um nach mir zu schauen. Sie trug einen Zinnteller, auf dem sich vier außergewöhnlich harte und grobkörnige Kekse befanden. Klappernd stellte sie den Teller auf ihren Tisch.
    »Ich habe entschieden, daß alle eine kurze Pause machen und etwas essen sollen. Einige Mädchen sind schon ganz schwach vor Hunger.«
    »Ich danke dir, meine Dame«, sagte ich gemessen und freute mich, wie gut ich mich beherrschen konnte. Ich war ruhig geblieben, gelassen, durch und durch höflich. Bei Djan! Das war ein großer Sieg, kann ich Ihnen sagen!
    In einer Ecke der Kabine stand ein hell angemalter Holzbottich mit irdenem Einsatz, gefüllt mit der satten duftenden Erde Vallias. Aus der Mitte ragte ein jämmerlicher kleiner Holzstumpf.
    »Die teuflischen Rasts aus Malpettar haben unsere ganzen Palines mitgenommen und meinen Busch abgeschnitten.«
    Ich setzte schon zu einer Antwort an, die vielleicht nicht angebracht gewesen wäre – denn eine Schiffsbesatzung ohne Palines, die gekaut und ausgesaugt werden können und die auf bemerkenswerte Weise beruhigend wirken, kann leicht in Schwierigkeiten geraten. Dayras atemloser Auftritt bewahrte mich vor einem Kommentar. Ich stand auf.
    Mit dem Nachdruck eines Schiffskapitäns fauchte Vylene: »Niemand tritt hier ein, ohne anzuklopfen und zu warten, Ros die Klaue! Verschwinde ...«
    »Zum Teufel damit! Wir haben Hunger – und bekommen nur dies!« Sie schleuderte einen Keks auf den Tisch. »Weevilly-Kekse und keine Palines!«
    Vylene gab nicht nach.
    »Verlaß sofort die Kabine, Ros die Klaue, und ich vergesse diesen Zwischenfall. Du unterliegst an Bord meines Schiffes der Marinedisziplin. Wenn du gekommen sein solltest, um eine Eingabe beim Herrscher zu machen ...« – Sie wandte sich halb in meine Richtung, und ich glaubte einen Hauch von Unsicherheit wahrzunehmen.
    Sofort sagte ich: »Hier befiehlt die Dame Vylene, Ros.«
    »Aber mir tut der Magen weh!«
    »Das geht allen anderen auch so. Wir brechen bald auf. Zunächst ...«
    Dayra machte auf dem Absatz kehrt und verschwand.
    Ich wollte der Szene eine Ende machen und setzte mich wieder. Was Vylene von meiner Reisebegleitung halten mochte, erfüllte mich mit Unbehagen. Offensichtlich verbarg sich die Identität der Prinzessin Dayra nur zu gut hinter dem Pseudonym Ros die Klaue. Was natürlich der Zweck der Übung war ...
    Vylene war auch nur ein Mensch und sagte: »Die Rosenschwestern, Geliebte von Dee Sheon, haben eine hohe Meinung von sich. Ich bitte dich um Nachsicht, Majister.«
    »Wenn ich der Herrscherin schreibe«, sagte ich, »könntest du dafür sorgen, daß der Brief in die richtigen Hände kommt?« Der Zeitpunkt für dieses Thema schien mir gut gewählt.
    Sie schaute mich an, eine

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